DRM-eBooks, iBooks und Jailbreak: Apple prüft, iBooks streikt

rj, den 15. Februar 2011

Will man auf einem jailbroken iPhone oder iPad ein kopiergeschütztes Buch via iBooks öffnen, führt das bei vorhandenem Jailbreak zu Problemen – das Buch wird nicht geöffnet. Comex hat nun offenbar herausgefunden, wie Apple beim Öffnen von DRM-E-Books prüft, ob das Gerät einen Jailbreak aufweist. Abhilfe scheint in Sicht.

Auf iDevices mit Jailbreak sind diverse Prüfungen von Codesignierungen abgeschaltet – Voraussetzung dafür, dass nicht von Apple genehmigte Programme zur Ausführung gebracht werden können. Diesen Sachverhalt hat Apple bislang nicht ausgenutzt, um Jailbreakern das Leben unnötig zu erschweren. Dass nun keine DRM-geschützten Bücher via iBooks auf jailbroken iPads oder iPhones geöffnet werden können, scheint auch eher den Wünschen der Rechteinhaber geschuldet: nur beim Öffnen eines kopiergeschützten Titels startet iBooks zunächst testweise ein falsch signiertes Binary, das eigentlich nicht laufen dürfte. Da die Codesignatur-Prüfung auf einem Gerät mit Jailbreak indes deaktiviert ist, läuft das „Testprogramm“ – was Apple als Indiz dafür nimmt, dass das Gerät jailbroken ist. Das Öffnen des DRM-geschützten E-Books schlägt daraufhin fehl.

Die Entdeckung von Comex offenbart nicht nur, dass sich auch unter iOS-Entwicklern Fans von „Per Anhalter durch die Galaxis“ tummeln – das „return 42;“ des Testbinarys ist offensichtlich eine Hommage an Douglas Adams – sondern auch, dass Apple durchaus Möglichkeiten hätte, Jailbreakern das Dasein massiv schwerer zu machen. Denn ähnliche Prüfungen auf vorhandene Codesignierungen bzw. deren Umgehung wären auch in anderen Programmen durchaus denkbar. Ein gutes Zeichen bislang, dass die Prüfung „nur“ bei möglicherweise tangierten Rechten Dritter zum Einsatz kommt.

Einen Workaround hat Comex bereits in Arbeit bzw. laut MuscleNerd bereits fertiggestellt.


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