Deathsmiles – Test: Manga-Ballerei der Extraklasse auf der Xbox 360!

dh, den 28. Februar 2011

Vor wenigen Tagen schaffte der Shoot-em-up-Knüller Deathsmiles aus dem Hause Cave endlich den Sprung aus der japanischen Spielhalle auf europäische Xbox-360-Konsolen. Wir haben es uns nicht nehmen lassen das Ganze einmal für euch auf Herz und Nieren zu prüfen und das Erlebte dabei, wie immer, in eine Review zu verpacken!

In Deathsmiles erleben wir, wenn auch nur am Rande erzählt, die Story von fünf jungen Mädchen aus verschiedenen Winkeln der Erde, die durch einen Zufall im Land Gilverado gelandet sind und dort an geheimnisvolle magische Kräfte gelangten. Als dann das Böse ins Land einfällt, liegt es an ihnen gegen die Bewohner der Hölle zu kämpfen und das Land vor dem Untergang zu bewahren.

Immer mit der Ruhe!

Auf den ersten Blick würde man bei der Aufmachung des Spiels im Manga-Stil und der Pseudo-Story fest damit rechnen, dass es sich bei Deathsmile um ein klassisches Japano-RPG handeln würde, tatsächlich aber könnte man mit dieser Annahme nicht ferner liegen.

Wir haben es hier mit einem Sidescroller-Shoot-em-up zu tun, bei dem es, wie der Name schon vermuten lässt, in erster Linie ums Ballern geht. Jeder Charakter im Spiel verfügt über einen mehr oder weniger großflächigen magischen Angriff, den ihr per Knopfdruck entweder nach links oder nach rechts ausführt. Zusätzlich werdet ihr von einem kleinen Helfer begleitet, könnt Bomben zünden oder eure Angriffe aufladen, nachdem ihr eine größere Anzahl Gegner ins Jenseits befördert habt. Die Gegner werden euch ihrerseits mit allen denkbaren Arten von Projektilen beschießen, was im Endeffekt dazu führt, dass der komplette Bildschirm mit Explosionen und Farben aller Art gefüllt ist.

In erster Linie weicht ihr also allem möglichen Zeug aus, schießt dabei wie wild umher und versucht dabei den Überblick nicht komplett zu verlieren, wodurch das Spielprinzip phasenweise sogar an das Spielhallen-Urgestein Space Invaders erinnert, vor allem aber an dessen Remake. Spätestens bei den Bossen ist dann Hopfen und Malz verloren und ihr werdet euch so manches Mal eingestehen müssen, dass es einfach nicht möglich ist ohne Gegentreffer vom Platz zu gehen, da ihr oftmals nur winzige Lücken zwischen den unzähligen Projektilen habt, die ihr sekundengenau abpassen müsst.

Aber das ist auch eigentlich gar nicht das Ziel der Sache, denn selbst wenn ihr alle eure Leben, die je nach Punktzahl aufgestuft werden können, verliert, könnt ihr trotzdem weitermachen, jedoch auf Kosten der Highscore. An dieser Stelle wird sehr stark deutlich, dass es sich hierbei um einen Arcade-Titel handelt, da ihr in erster Linie nur wegen der Punktezahl spielt, die Online veröffentlicht werden kann.

Humor: Fehlanzeige!

Trotz der oftmals als kindlich angesehenen Mangaoptik handelt es sich bei Deathsmiles nicht wirklich um ein kindisches Spiel: Zum Teil fliegen euch neben den üblichen Geschossen auch geschmacklosere Dinge wie menschliche Herzen um die Ohren und Humor findet ihr, wenn überhaupt, eher in den teilweise etwas lächerlichen Namen der Gegner, wie beispielsweise der Giant Cow Mary, dem Tyrannosatan oder auch dem gigantischen Drachen Bavaria, bei dem mir nicht ganz klar wurde, weswegen ein deutsches Bundesland als Namenspate herhalten musste…

Die Umsetzung für die Xbox 360 enthält neben einem eigenen Arcade-Mode auch den klassischen Modus aus der Spielhalle in Originalgrafik, den Modus 1.1, bei dem die Punktezahlen und Steuerung überarbeitet wurden, sowie den Mega Black Label Modus. Bei letzterem erhaltet ihr neben einem neuen Level zudem die Möglichkeit, mit dem fünften Mädchen Sakura zu spielen, die euch im regulären Spielverlauf als Boss-Gegner entgegentritt. Sahnehäubchen des Ganzen ist der Koop-Modus, bei dem ihr euch zu zweit den Monsterhorden entgegenstellt.

Der Soundtrack des Spiels ist ebenfalls eine Erwähnung wert, da er von Manabu Namiki, der schon an Serien wie Castlevania und Metal Slug mitgewirkt hat, beigesteuert wurde und zudem der Deluxe Version des Spiels beiliegt.

Fazit

Deathsmiles ist nicht für alle diejenigen, die beim Spielen entspannen wollen, sondern für die, die nicht genug Action am heimischen Bildschirm haben können. Ich persönlich zähle mich zur zweiten Gruppe, weswegen es mir bereits nach kurzer Zeit schwer fiel den Controller wieder beiseite zu legen! Die Tatsache, dass jeder der zwei Charaktere über zwei vollkommen unterschiedliche Schlusssequenzen verfügt und man das Ganze also mindestens 10 mal durchspielen muss um auch die letzte Möglichkeit auszureizen tut sein übriges dazu. Klarer Kauftipp!


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Testergebnis

URS: 7,6 von 10
7,6