Knights Contract – Test: Die Hexe und ihr Henker auf der XBox 360

dh, den 3. März 2011

Kratos war gestern, hier kommt Heinrich! Mit Knights Contract für die Xbox 360 reiht sich nun auch Bandai in die Liste derer ein, die den bisherigen König des Hack-and-Slay-Genres vom Thron stürzen wollen. Ob und wie ihnen das gelungen ist, erfahrt ihr hier bei uns im Review!

Schauplatz der Geschichte von Knights Contract ist das Mittelalter: Die Menschheit wird erschüttert vom schwarzen Tod, einer Krankheit, die dafür sorgte, dass ein großer Teil der Bevölkerung ihr Leben lassen sollte. Nicht überliefert war dabei allerdings, dass die Menschen dabei als Untote wiederauferstanden sind… Das ganze Unglück wurde seinerseits den Hexen zugeschrieben, die daraufhin grausam hingerichtet wurden und das obwohl ihr Hexenkodex vorschreibt den Leuten zu helfen, die in Not sind.

An dieser Stelle kommt ihr ins Spiel: Ihr übernehmt die Rolle des Henkers Heinrich der, mit einer gigantischen Sense bewaffnet, das Ziel verfolgt, den Hexen, die er zu Unrecht hingerichtet hat und die nun auf Rache sinnen, den Garaus zu machen. Begleitet werdet ihr dabei von der jungen und äußerst attraktiven Hexe Gretchen, die als einzige ihrer Art noch an den Kodex glaubt und ihre Kolleginnen von der Zerstörung der Welt abhalten will und dabei eure größte Hilfe, zugleich aber auch euren einzigen Schwachpunkt darstellt.

Der Fluch des ewigen Lebens

Heinrich ist mit ewigem Leben gestraft worden, weswegen ihn gegnerische Attacken höchstens kurz in die Knie zwingen, eure liebreizende Begleitung jedoch kann sehr wohl Opfer von Übergriffen eurer äußerst zahlreichen Widersacher werden. Während ihr eure opulenten Waffen schwingt müsst ihr stets darauf achten, dass Gretchens Lebensenergie nicht auf Null fällt, denn dann ist das Spiel für euch vorbei. Natürlich kommt es dabei nicht gerade selten vor, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort ist und doch einiges abbekommt, weswegen ihr einen einzigartigen Weg zur Heilung ihrer angeschlagenen Gesundheit habt: Ihr tragt sie einfach ein Weilchen in euren starken Armen herum bis es ihr besser geht. Gerade in den cineastischen Bosskämpfen kann dies das ein oder andere mal zum Problem werden, trägt aber zur strategischen Tiefe des Spiels bei.

Als Hexe ist Gretchen natürlich kein Ballast bei euren Streifzügen, im Gegenteil! Die Gute ist in der Lage auf Befehl gigantische Zaubersprüche aus dem im Laufe des Spiels wachsenden Repertoire abzufeuern und so gewaltigen Schaden bei den Monstern anzurichten. Zusätzlich kann euch Gretchen in den Berserkerzustand versetzen, in dem ihr noch mehr Schaden anrichtet, oder auch selbst zu einer flächendeckenden Attacke ansetzen, beides jedoch nur solange ihr über genug magische Energie verfügt. Darüber hinaus erlauben euch ihre Zauber in Kombination mit kurzen Quick-Time-Einlagen eure Widersacher mit einem gezielten Angriff hinzurichten, was mit Bonuspunkten in der Gesamtwertung belohnt wird. Diese finden außerdem bei den Endgegnern ihren Einsatz, wo sie am Ende der Schlacht automatisch in Gang gesetzt werden, um eurem Feind den Gnadenschlag zu verpassen. Wenn ihr dabei allerdings versagt, müsst ihr einen gehörigen Teil des Kampfes erneut bestreiten…

Metzeln in Top-Optik!

Von den magischen Intermezzos einmal abgesehen, handelt es sich bei Knights Contract um ein Hack-and-Slay-Abenteuer ohne große Überraschungen: Ihr schwingt eure Sense und zerstückelt dabei eure Gegner, wobei der große rote „ab 18“-Sticker die Verpackung des Games sicher nicht umsonst schmückt. Das ganze Gemetzel sieht aber, die Möglichkeiten der Xbox 360 voll ausnutzend, sehr gut aus und spielt sich wirklich gut, nachdem man sich an die Fingerakrobatik gewöhnt hat, die bei den Kämpfen und Combos bisweilen nötig ist. Der optische Eindruck des Spiels wird lediglich in den Pausen- und Kapitelmenüs getrübt, da überraschenderweise lediglich dort die Grafik zu ruckeln beginnt. Warum gerade dort bleibt mir ein Rätsel, stört letztendlich aber kaum.

Fazit

Natürlich bleibt eine Review von Knights Contract nicht ganz ohne Vergleich mit dem Genre-König God of War aus, zumal der Titel auch für die PlayStation 3 erhältlich ist. Jedoch muss ich an dieser Stelle nicht ganz ohne Begeisterung sagen, dass Knights Contract diesem Vergleich durchaus standhalten kann. Wir haben eine spannende Story, zwei überzeugende Hauptfiguren und ein grandioses Spielsystem verpackt in einer klasse Grafik. Wer also das Setting der God-of-War-Reihe rund um die griechische Mythologie satt hat, der wird bei Knights Contract bestens bedient. Kauftipp!


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Testergebnis

URS: 7,8 von 10
7,8