CeBIT 2011 – Intel sieht PC weiterhin als wichtige Spieleplattform

Stefan Keller, den 4. März 2011

Auf der CeBIT hatten wir Gelegenheit, uns mit Holger Kreie, seines Zeichens Marketing-Manager bei der Intel GmbH, über Spiele-Hardware auszutauschen. Entgegen des allgemeinen Trends hin zur Konsole hält er den PC nach wie vor für eine wichtige Spieleplattform.

Im Gespräch verwies Holger Kreie von Intel darauf, dass der PC noch lange nicht zum alten Eisen gehört, selbst wenn Publisher aufgrund der weniger latenten Raubkopie-Problematik mittlerweile eher auf Konsolen setzen. Beispielsweise gebe es aber für bestimmte Genres wie Shooter und Strategiespiele keine besseren Eingabemöglichkeiten als Maus und Tastatur. Daher spielt der PC etwa im Pro-Gaming-Bereich nach wie vor die entscheidende Rolle, meint Kreie, und verweist auf die in der gleichen Halle stattfindenden ESL-Turniere.

Sandy Bridge

Außerdem erkennt er großes Wachstumspotenzial im Casual-Markt. Dort sollen die neuen Sandy-Bridge-Chips ihre Stärken voll ausspielen. Sie vereinen die CPU und die wichtigsten Teile des Chipsatzes mit einem Grafikchip, dem Intel HD3000, der durchaus Beachtliches für seinen Einsatzzweck leistet. Seinen Angaben zufolge findet der Chip sogar Anschluss an die Mittelklasse, was dedizierte Grafikprozessoren angeht. So sei es mit dem HD3000 aus Sandy-Bridge-Chips durchaus möglich, halbwegs aktuelle Spiele, wenn auch nicht in vollen Details, aber dafür in akzeptablen Auflösungen darzustellen – und das bei einem Stromverbrauch, der jede zusätzlich eingebaute Grafikkarte alt aussehen lässt.

Darüber hinaus betonte Kreie die Möglichkeit für Enthusiasten, sich eine starke Grafikkarte einzubauen, falls das Lieblingsspiel doch nicht die gewünschte Performance bringt – alles in allem skaliert der PC besser als verfügbare Spielekonsolen. Er weist darauf hin, dass Multiplattform-Spiele, die auf ihre Zielplattform hin optimiert wurden, auf dem PC meist besser aussehen, sofern es die Hardware zulässt.

Erklärbär

Interessierte können sich auf dem CeBIT-Gelände bei Intel einen Wafer zeigen lassen, auf dem Core-i7-CPUs in ihrer Rohform zu sehen sind – ein Techniker erklärt, was es zu sehen gibt und zeigt unter dem Elektronenmikroskop, was hinter den in 32 nm gefertigten Chips steckt.

Mobiles Engagement

Sogar auf dem Handy-Markt will man mitmischen – Meego und ein überarbeiteter Atom-Chip sollen es möglich machen. Auch wenn Nokia jetzt mit Microsoft eine groß angelegte Zusammenarbeit angekündigt hat, gibt es 2011 wahrscheinlich kein Windows-Phone-7-Handy von Nokia, wohl aber eines mit Meego.

Doch mit den neuen Dual-Core-Atoms hat Intel noch mehr vor: Nicht nur in Netbooks sollen sie zukünftig zu finden sein, ebenfalls als Rechenzentrum für Tablet-PCs mit Windows, oder Googles Android, sollen die neuen Atoms zum Einsatz kommen. Sie wurden weiter optimiert, um bei geringstem Stromverbrauch dennoch mehr Performance zu liefern als ihre Vorgänger, denn es gibt „keinen PC mit zu wenig Rechenleistung“. Den aktuellen Core-i3-Modellen soll der neue Atom aber keine Konkurrenz machen – jeder der Chips hat seine ganz eigene Bestimmung, was Leistung und Einsatzzweck angeht.


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