Final Cut Pro X auf der NAB 2011 angekündigt

Stefan Keller, den 13. April 2011

Die Gerüchte waren also wahr: Apple hat auf der NAB 2011 das Bühnenprogramm übernommen und die neue Version von Final Cut Pro vorgestellt: Final Cut Pro X.

Final Cut Pro X wird die neue Software heißen – das X soll symbolisieren, dass die komplette Software neu geschrieben wurde. Es handelt sich um eine 64-Bit-App, die nach der Mac OS X-eigenen API Cocoa geschrieben wurde und stark von Grand Central Dispatch (GCD) Gebrauch macht. Die Aufgabe von GCD ist es, möglichst gut zu skalieren und alle verfügbaren CPU-Kerne in Berechnungen einzuschließen. Dies wird bei Final Cut Pro X auch nötig sein, denn einen richtigen Befehl zum Rendern gibt es nicht mehr. Die Software wird unbemerkt alles im Hintergrund, nach Möglichkeit in Echtzeit, berechnen. Apropos besser skalieren: Ausgangsfilmmaterial darf nun bis zu 4000 Pixel breit sein, das macht eine Pixelanzahl pro Einzelbild von bis zu 12 MP. Apple verspricht, dass Final Cut X vom MacBook bis zum Mac Pro alles beherrscht und entsprechend gut skalieren kann.

Ein wenig von iMovie hat sich Apple auch inspirieren lassen und begründet das damit, die Arbeit mit der Profi-Software einfacher zu gestalten, aber dennoch den professionellen Anspruch nicht zu verlieren. So wurde beispielsweise das Konzept des Skimmings übernommen, bei dem durch Überqueren des Mauszeigers Vorschaubilder des Clips durchgeschaltet werden. Ebenso von iMovie kommen diverse Effekte, die Anwender nun in ihren Filmen verwenden können, beispielsweise Inhalte in einem Filmstreifen darstellen zu lassen. Mit dem Inline Precision Editor hat Apple außerdem ein Stück weit iOS in das Profi-Programm eingebaut.

Außerdem hat Apple für eine bessere Organisation von Clips gesorgt. Ausschnitte lassen sich nun mit Tags versehen, die in Abhängigkeit der Zeit gesetzt werden können und ein Algorithmus versucht, gefilmte Personen zu erkennen (ähnlich iPhoto). Des Weiteren gibt es an, mit welcher Einstellung gefilmt wurde.

Final Cut Pro X ist bereits auf dem Weg der Fertigstellung: Schon im Juni will Apple die Video-Bearbeitungssoftware in den Handel bringen. Plattform der Wahl wird der Mac App Store. Etwas überraschend ist möglicherweise der Preis: Mit $299 fällt er recht niedrig aus, wobei über andere Produkte aus der Final Cut-Palette nichts genannt wurde. Über den Euro-Preis ist noch nichts bekannt.

[Bilder via MacRumors]


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