Reading List: Apples Antwort auf Instapaper und Read It Later

mz, den 30. April 2011

Im neuesten Build der Entwicklervorschau von Mac OS X 10.7 findet sich ein verstecktes Feature namens „Reading List“. Mit diesem Tool können Websites zum späteren Lesen gespeichert werden. Damit geht Apple in Konkurrenz zu verschiedenen Drittanbieterdiensten.

Die Funktion ist nicht gleich offen zugänglich, sondern muss erst über das Hilfemenü von Safari in Lion aktiviert werden. Dann lassen sich Links für später zurücklegen, in dem man sie bei gedrückter Shift-Taste anklickt. Über das neue Lesebrillen-Icon, das sich in der Lesezeichenleiste befinden wird, kann die Liste der gespeicherten Sites dann später wieder aufgerufen werden.

Informationen über mögliche Synchronisation zwischen mehreren Geräten (Mac, iPhone, iPad) gibt es noch nicht, in der offiziellen Lion-Dokumentation findet Reading List bisher keine Erwähnung. Auch die Offline-Verfügbarkeit von Inhalten ist daher noch ungeklärt.

Das Feature erinnert stark an die beliebten Dienste Instapaper bzw. Read It Later, die in etwa die gleiche Funktionalität bieten. Der Entwickler von Instapaper, Marco Arment, hat bereits über Twitter verlauten lassen, dass er nach jetzigen Informationen keine Gefahr für seinen Dienst und die entsprechenden iOS-Apps sieht. Der wichtigste Grund dafür sei die Tatsache, dass sehr viele Nutzer ihre Inhalte nicht aus Safari heraus speichern. Sowohl Instapaper als auch Read It Later sind derzeit in vielen Twitter- oder RSS-Clients für iOS und Android sowie OS X integriert, beide gibt es auch als Plug-Ins für verschiedene Browser.

Sollte Apple – was aktuell nicht wahrscheinlich ist – diese Lösungen verdrängen wollen, wäre also die Bereitstellung einer API für Entwickler die Voraussetzung dafür. Eine Kombination mit den neuen Features, die das neue MobileMe bzw. iCloud mit sich bringen könnte, liegt dagegen sehr wohl im Bereich des Möglichen. Hierüber könnte dann auch die Synchronisation mit iOS-Geräten stattfinden.


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