EFI-Zwang für Windows: Microsoft folgt Apple 6 Jahre später

Stefan Keller, den 3. Juni 2011

Seitdem Apple Intel-CPUs in Macs verbaut, werden selbige Rechner mit der Firmware „EFI“ gebootet. In der PC-Welt wird aus Kompatibilitätsgründen auch heute noch gerne das gute, alte BIOS verwendet. Doch wenn es nach dem Willen von Microsoft geht, könnte damit ab Windows 8 Schluss sein: Die nächste Version des Betriebssystems aus Redmond soll eine EFI-Software zum Start voraussetzen.

Wie heise bei der Vorstellung von Windows 8 auf verschiedenen Hardwareplattformen aufgefallen ist, verlangt die kommende Windows-Version zum Booten unbedingt die UEFI-Firmware. Mit weniger will man in Redmond nicht zufrieden sein: Weder BIOS, noch ältere EFI-Ausgaben sollen unterstützt werden – ein Problem, unter dem grundsätzlich auch Apple mit dem Boot Camp zu leiden haben könnte.

heise hält es für möglich, dass Microsoft mit dem Schritt das Betriebssystem unabhängiger von der Hardware machen möchte. UEFI ab Version 2.3 unterstützen explizit ARM-Prozessoren, die in Tablet-PCs verwendet werden. Auf solche Plattformen hat es Microsoft mit Windows 8 ebenfalls abgesehen.

Problematisch würde dies allerdings für Computer, die entweder noch gar kein EFI anbieten, oder noch mit EFI 1.x arbeiten. Wenn Microsoft den Wunsch nach UEFI 2.x durchzieht, würde das beispielsweise auch Macs betreffen. Diese laufen mit einer EFI 1.1-Version. Boot Camp emuliert das fehlende BIOS, um Windows starten zu können. Eine ähnliche Emulation, nur in Richtung der neueren Firmware, würde gebraucht werden, um Windows 8 starten zu können.

Mit dem Release von Windows 8 wird im nächsten Jahr gerechnet. Wenn Microsoft bei UEFI 2.x als Boot-Voraussetzung bleibt, würden die Redmonder Apple 6 Jahre nach dem Wechsel zu Intel folgen.


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