Patent: Infrarot-System für iOS-Geräte – Schutz vor unerlaubten Fotos und Mitschnitten?

Stefan Keller, den 5. Juni 2011

Apple hat einen Patenteintrag eingereicht, der beschreibt, wie mithilfe von Infrarot zusätzliche Informationen übertragen werden können. Dies bezieht sich auf iOS-Geräte. Unbekannt ist, wie Apple das Ganze nutzen möchte, aber aus der Patentschrift geht durchaus hervor, wie es genutzt werden könnte.

Das Patent beschreibt eine Möglichkeit, iOS-Geräte in Zukunft mit zusätzlichen Informationen zu füttern, die mittels Infrarot ausgesandt werden. Infrarot ist für das menschliche Auge nicht sichtbar, wohl aber für den Fotosensor einer Digitalkamera. Damit lassen sich allerlei Daten zum Objekt übertragen, die dann vielfältig genutzt werden könnten.

Beispielsweise könnte in einem Museum ein Ausstellungsstück mit einem solchen IR-Sensor ausgestattet sein, der permanent weiterführende Informationen über das Exponat preisgibt, die dann auf dem Bildschirm des iPhone angezeigt werden. Im Patent wird das Exponat eines Wasserkrugs aus der Azteken-Zeit für Demonstrationszwecke verwendet. Der IR-Sender, der sich in der Nähe des Ausstellungsstücks befindet, informiert das iPhone dann Details, die der Anwender schließlich zu sehen bekommt.

In manchen Situationen ist das Fotografieren möglicherweise verboten – eine Information, die ebenfalls mittels IR an das iOS-Gerät gesendet werden könnte: Die Aufnahmefunktion für Foto und Video würde dann vorübergehend deaktiviert werden. Dies ließe sich auch auf Kinos oder andere Live-Veranstaltungen übertragen, bei denen derlei Mitschnitte nicht gewünscht sind.

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre das Anbringen von Wasserzeichen als Alternative zur Deaktivierung der Aufnahme. Beispielsweise könnte ein Zoo dann per Infrarot teilnehmenden Kameras mitteilen, dass sie das Emblem des Zoos auf Fotos verewigen sollen, damit später ersichtlich ist, wo die auf dem Foto gezeigten Tiere herkommen.

Bestandteil des Patents ist ebenfalls eine Konfigurationsseite in den Einstellungen eines iPhones, auf der dieser Dienst komplett oder teilweise deaktiviert werden kann. Offensichtlich plant Apple diese Funktionalität als zusätzlichen Service. Der Antrag selbst ist bereits Ende 2009 beim Patentamt eingegangen und trägt dort die Nummer 20110128384. Es geht auf die Erfinder Victor Tiscareno, Kevin Johnson und Cindy Lawrence zurück.

[via Patently Apple]


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