Numero Group: iTunes Match legalisiert Piraterie

mz, den 17. Juni 2011

Die Plattenfirma Numero Group wird sich nicht am mit der iCloud vorgestellten Musikerkennungsdienst iTunes Match beteiligen. Angaben des Unternehmens zufolge werden durch den neuen Dienst Gesetze, die die Kompositionen und Urheberrechte schützen, „mit Füßen getreten“.

Während die „Big Four“ der Musikindustrie (Universal, Sony, Warner und EMI) allesamt Vereinbarungen mit Apple bezüglich iTunes Match abgeschlossen haben, weigert sich Numero mit der Begründung, dass derartige Verträge eine große Gefahr für die von dem Label vertretenen Künstler darstelle. Die Zusammenarbeit mit Apple werde daher abgelehnt.

Numero allerdings ist eine eher kleine Plattenfirma, die besonders um Soul- bzw. R&B-Musiker betreut, denen bei der Erstveröffentlichung ihrer Werke der große Erfolg versagt blieb, und diese neu auflegt. Wie Cult of Mac richtigerweise anmerkt, können gerade solche Interpreten von iTunes Match profitieren, denn gerade schwer erhältliche Geheimtipps oder ältere Tracks fallen in den selteneren Fällen illegalen Downloads zum Opfer.

Für Liebhaber von Numero-Interpreten, die überwiegend in den USA zu finden sein werden, ist die Verweigerung zur Zustimmung der Spiegelung ihrer Musik auf Apples Servern allerdings kein Beinbruch: Zwar wird so die eigentliche Funktionsweise der iCloud so nicht möglich sein, aber niemand kann Musikfans (oder Apple) daran hindern, die Musik bei Bedarf trotzdem in die eigene iCloud hochzuladen. Hierzulande wird der Musik-Synchronisationsdienst ohnehin erst frühestens Mitte des kommenden Jahres verfügbar sein.


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