EDGE – Tim Langdell verliert vor Gericht gegen Magazin-Verlag Future

Alexander Trust, den 20. Juni 2011

Edge Games Begründer Tim Langdell verliert vor Gericht gegen Future, Publisher des Edge-Magazins, die ihm Vertragsverletzung vorgeworfen haben. Langdell der auch schon mit EA im Clinch lag oder zuletzt auch iPhone-Independent-Entwickler unter Druck setzte, verlor am Ende wegen einer Manipulation von Dateien, die man als Posse bezeichnen darf.

Zur Vorgeschichte: 1996 hatte der Publisher des Edge Magazins Future dem Edge Games Gründer Tim Langdell einmalig 20.000 Pfund gezahlt, um in Zukunft die Rechte am Namen „Edge“ in Großbritannien in Bezug auf das gleichnamige Magazin nutzen zu können. Langdell hatte die Rechte am Markennamen 1994 erstritten.

Der Vertrag mit Future sollte unterbinden, dass Langdell ein weiteres Magazin mit dem Namen Edge herausbringt oder er in irgendeiner Weise eine Verbindung zwischen sich und dem Edge Magazin herstellt. Mit steigendem Erfolg des Edge Magazins unter der Leitung des Publishers Future, soll jedoch auch das unkorrekte Verhalten von Langdell zugenommen haben („as Edge magazine’s success grew, Dr. Langdell’s behavior became increasingly burdensome“), berichtet das Internet-Portal gamasutra (engl.). In einem neuen Vertrag wurden Langdell 2004 von Seiten Futures erneut 275.000$ bezahlt, um die alleinigen Nutzungsrechte am Namen „Edge“ zu erhalten – darin inbegriffen Rechte auf das Magazin und weitere Produkte. Langdell hatte damals sein Einverständnis gegeben, den Namen „Edge“ nicht zu verwenden, um keine Verwechslung mit dem Magazin-Titel zu riskieren.

Langdell verwendete das Logo schließlich doch und beging somit Vertragsbruch – so sieht es Publisher Future. Das Edge-Logo prangt auf der Website seiner Firma Edge Games und ziert diverses Promo-Material. Langdell gab vor Gericht an, das von ihm verwendete Logo bereits 1991 erstellt zu haben, also zwei Jahre vor dem Start des Magazins in 1993.

Dass er das Logo bereits 1991 entworfen und damals verwendet hatte, wollte Langdell anhand einer alten Diskette beweisen, deren Echtheit (zumindest was das Datum der Logo-Erstellung angeht) von Computerspezialisten angezweifelt wurde. Es hält sich der hartnäckige Verdacht, dass Langdell das Erstellungsdatum absichtlich auf 1991 zurückdatiert hatte, um seine Aussage vor Gericht zu untermalen.

Auch die Richterin sah eine Manipulation der Diskette als gegeben an („the evidence (properly and fully tested in cross-examination) is overwhelming that the disks were concocted.“) Und weiter fügt sie an: „[there is] no doubt [that Langdell] deliberately adopted a logo which is an obvious replica [of Future’s Edge magazine]. Das Logo sei verwendet worden, um die Besucher der Website zu verwirren, so die Richterin weiter. Die Klage auf Vertragsbruch sei somit begründet und der mit Langdell geschlossene Vertrag aus dem Jahr 2004 hinfällig. Eine Zusammenarbeit mit Langdell könnte leicht zu ernsthaftem Schaden führen, sowohl für den Publisher Future, als auch für das Edge-Magazin, findet die Richterin.

Obwohl Langdell angab, mit seinem Unternehmen Edge Games Umsatz zu machen und mit anderen Firmen zusammenzuarbeiten, konnte das Gericht dafür keine Anhaltspunkte finden.

Future ist es zukünftig gestattet, den Markennamen „Edge“ für ihr Magazin zu verwenden, und für jeden anderen Gegenstand, den sie darüber hinaus mit dem Namen ausstatten wollen.


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