Duke Nukem Forever: Der Duke kommt auf den Mac

Alexander Trust, den 27. Juni 2011

Die Überschrift formuliere ich in Anlehnung an einen Tweet eines Macnotes-Lesers, der via Twitter frug, warum wir denn noch nicht darüber berichtet hätten, dass Duke Nukem Forever für Macintosh veröffentlicht werden soll. Die Meldung lautet also: Duke Nukem Forever findet seinen Weg nach zwölfeinhalb Jahren auf den Mac.

Eines der schlechtesten Spiele des Jahres wird wohl eines der meistverkauften Spiele des Jahres werden. Jedem Mac-User empfehle ich trotz der Ankündigung: Installiert ein Windows auf dem Mac, bootet im Dualbetrieb von der Windows-Partition und werdet glücklich. Ach halt, das könnt ihr ja jetzt schon, und müsst nicht noch ein paar Wochen oder eventuell Monate warten.

Aspyr möchte eine Portierung von Duke Nukem Forever für den Macintosh veröffentlichen. Während PC-Gamer diesen Sommer DNF dann wohl für 20 Euro oder weniger nachgeworfen bekommen werden, gibt es dann einen Mac-Port, der wie 99,9% der Games von Aspyr eine saumäßige Performance unter OSX abliefern und dabei auch noch deutlich schlechter aussehen als das Original. Darüber hinaus wird wahrscheinlich ein Preis abgerufen werden, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Mac-Games beinahe doppelt so hoch ausfallen wird wie der der Windows-Variante.

Ja, warum also haben wir noch nicht geschrieben, dass einer der größten Machos in der Geschichte der First-Person-Shooter den Weg auf den Mac findet? Angefangen hat Mr. „Come get some“ als Held in Plattformspielen von Apogee, ehe 3D Realms ihn emanzipierte. Duke Nukem Forever ist mit Sicherheit ein hin und wieder amüsantes Spiel, das aber auch viele Zoten-Witze im Schlepptau hat, und von einem Publisher stammt, der Spieletester unter Druck setzt, wenn sie zu schlechte Wertungen abliefern. Das allerdings ist „nur“ eine Aussage, die ein emotional betroffener PR-Mitarbeiter (Chef der PR-Firma) gemacht hat, der dafür bereits seinen Job los ist. Duke Nukem Forever erinnert mich persönlich an eine äußerst stürmische Zeit aus meinem Leben und gewinnt damit ein paar Gummipunkte.

Wenn mich jemand fragt, ob er es sich kaufen soll, würde ich ihn fragen, wie viel Geld er bereit ist auszugeben. Dann soll er entweder gebraucht kaufen oder warten bis es günstiger wird. Duke Nukem Forever ist als das, was es sein soll, nämlich ein moderner Ego-Shooter, sein Geld nämlich nicht Wert. Die KI ist zu unausgewogen, um nicht das Wort „dumm“ zu verwenden und viele Features, die man in aktuellen Genre-Vertretern als „Standard“ kennt, fehlen komplett. Entsprechend ungelenk wirkt das Ganze. In irgendeinem Review von angelsächsischen Kollegen habe ich gelesen, dass Epic Games‘ Bulletstorm das bessere Duke Nukem sein soll. Wahrscheinlich haben sie mit dieser Formulierung nicht ganz so unrecht, wenngleich dem Duke in Sachen Chauvinismus niemand etwas vormacht.

Duke Nukem als Figur, als virtuelle Persönlichkeit, ist sicherlich ein Teil der Videospiel-Geschichte. Doch ich muss nicht für teuer Geld einen Mac-Port kaufen, der schlechter aussieht und langsamer läuft, und darauf auch noch länger warten. Tja, warum haben wir bloß noch nicht geschrieben, dass der Duke auf den Mac kommt?! – Ich weiß es auch nicht.


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