China: Auch die Fake-Apple-Stores sehen wie das Original aus

mz, den 20. Juli 2011
China: Auch die Fake Apple Stores sehen wie das Original aus
China: Auch die Fake Apple Stores sehen wie das Original aus, Bild: Birdabroad

Das ist eine wahre Innovation: Seit neuestem gibt es in China neben diversen Kopien von Apple-Produkten und mehr oder minder schlecht nachgemachtem Zubehör auch richtige Geschäfte, die aussehen, als wäre man in einem Store des Mac-Herstellers. Und sie sind täuschend echt.

Die neuesten Quartalszahlen zeigen: Das Asiengeschäft Apples boomt und wächst wächst unaufhaltsam immer weiter. Mittlerweile sorgen Verkäufe in Fernost – vor allem in China – für über 13% des Gesamtgewinns. Dieser Anteil war im Vorjahr noch bei etwa 4%, im Vorquartal bei 10%. Das Wachstum ist also sichtbar, auch wenn in China immer wieder Dinge in und um Apple Stores geschehen, die man im Rest der Welt nicht für möglich halten würde. Und genau so etwas hat eine Bloggerin entdeckt, die ihre Erlebnisse in China unter dem Namen BirdAbroad dokumentiert und durch die Straßen von Kunming (Südchina) spazierte.

Man mag es kaum glauben: Mitten in der 7-Millionen-Einwohner-Stadt findet man in der Innenstadt Ladengeschäfte, die danach aussehen, als wäre Apple bereits ein ordentliches Stück weiter in der Expansion des Retail-Geschäfts in der Volksrepublik. Über dem gläsernen Eingang prangt ein riesiger, weiß leuchtender Apfel, innen läuft man – je nach Produktbereich – auf hölzernen oder grauen Fußböden. Die Holztische sind exakte Nachbildungen der, wenn nicht die gleichen Tische, die man auch in echten Apple Stores findet.

Es werden dort echte Apple-Produkte verkauft. Zur Schau gestellt werden diese mit den originalen, von Apple patentierten, Produktaufstellern, die Mitarbeiter tragen blaue T-Shirts mit weißen Apple-Logos und haben ein Identifikationsschild um den Hals hängen. Im Laden gibt es einen Kinderbereich mit tieferen Tischen, die Wandposter sind gleich, die Theken sind gleich, die Wandregale sind gleich – und die Mitarbeiter sind davon überzeugt, für Apple zu arbeiten. Ein Schelm also, wer dahinter böses vermutet.

Damit nicht genug: Wer nur ein paar Straßen weiter läuft, findet noch zwei weitere dieser Stores, ebenfalls im gleichen Design und den echten Apple Stores ähnlich bis zu den Aufstellen. Bei einem davon, dem „Apple Stoer“, ist dem Betreiber sogar ein kleiner Buchstabendreher unterlaufen (siehe Foto rechts).

Als die Verantwortlichen bemerkten, dass Fotos von ihren Geschäften gemacht werden, sorgten sie dafür, dass die Bloggerin durch das Sicherheitspersonal des Ladens verwiesen und weitere Fotos unterbunden werden.

In Verbindung gebracht werden kann dieses Phänomen zwar mit der geplanten forcierten Expansion Apples im Retail-Bereich in der Volksrepublik China und der kürzlichen Lizenzierung des Foxconn-Unternehmens Cybermart als offizieller Apple-Reseller. Strikt untersagt ist allerdings dieses Vorgehen, in dem der Betreiber so tut, als handele sich tatsächlich um einen eigenen Store des Konzerns aus Cupertino – und das ist hier ein klarer Fall.


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