OS X Lion: Keine Backups mehr auf NAS-Laufwerke von anderen Herstellern

Stefan Keller, den 22. Juli 2011

Die Time Capsule ist zweifelsohne praktisch, aber relativ kostenintensiv. Eine kleine NAS-Station ist deutlich günstiger, flexibler und konnte denselben Zweck erfüllen. Doch mit OS X Lion macht Apple die Tür wieder zu: NAS-Laufwerke von Fremdanbietern können vorerst nicht mehr als Speicherort für die Time Machine genutzt werden.

OS X Lion bringt eine neue Version vom Apple Filing Protocol (AFP) mit, das andere Ansprüche stellt als die Vorgänger-Versionen. Deshalb sind – wenigstens bis zu einem Firmware-Update – NAS-Server von Drittanbietern von der Time Machine ausgeschlossen, wie CNet berichtet. Sie verwenden für die Implementation dieses Protokolls Netatalk, das in einer älteren Version nicht mehr zur Kommunikation mit Lion genutzt werden kann. Zwar kann Lion noch auf Backups, die unter Snow Leopard angefertigt wurden, zugreifen, das Wiederherstellen würde jedoch scheitern.

Die Fehlermeldung, die das Erneuern des Backups abwürgt, sagt aus, dass der Netzwerkspeicher nicht die benötigten AFP-Funktionen unterstützt. Betroffen sind hiervon im Grunde alle NAS-Server, die nicht von Apple stammen. Wer einen NAS-Server der Firma Synology einsetzt, beispielsweise den DS211j, kann beim Hersteller vorbei schauen. Dort wurde eine Beta-Version des DiskStation Manager 3.2 veröffentlicht, die neben einer Vielzahl von Verbesserungen und zusätzlichen Features auch Lion unterstützt.

Davon betroffen ist nur, wer seine Backups über das Netzwerk auf einem NAS-Server ablegen will, der nicht von Apple stammt. Wer eine externe Festplatte oder eine zweite fest installierte für ein Time Machine Backup verwenden möchte, wird von der Änderung nichts bemerken. Auch wenn ein Mac seine Time-Machine-Festplatte im Netzwerk freigibt und ein anderer diese Freigabe als Zielort der Sicherung nutzt, funktioniert alles weiterhin wie gewohnt.


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