Google-Vizepräsident: Patente attackieren Android

kg, den 4. August 2011

In einem offenen Brief wendet sich Googles Senior Vice President David Drummond an Apple, Microsoft und andere Unternehmen. Der Vorwurf: Man habe sich gegen Google verschworen, um Android niederzumachen.

Konkreter Aufhänger für Drummonds Brief ist der Kauf von Novell- und Nortel-Patenten durch ein Konsortium bestehend aus Apple, Microsoft und Oracle. „Ich arbeite seit über zwei Jahrzehnten im Techniksektor. Microsoft und Apple sind sich immer gegenseitig an die Gurgel gegangen, so dass man sich wundern muss, was los ist, wenn sie zusammen in die Kiste springen.“ Android ist eindeutig auf dem aufsteigenden Ast, genau dies hat zu der aktuellen Sitation geführt: „eine feindselige, organisierte Kampagne gegen Android durch Microsoft, Oracle, Apple und andere Firmen, erreicht durch den Kauf von gefälschten Patenten„.

Man habe sich laut Drummond nur deshalb zu einem Konsortium zusammengeschlossen, damit Google keines der Patente erhält – und fordere anstatt dessen $15 für die Lizenzen eines einzelnen Android-Geräts, um es für Handyhersteller teurer zu machen, Android statt Windows 7 zu nutzen. „Patente waren immer dafür gedacht, Innovationen voranzubringen, aktuell werden sie allerdings als Waffe dafür genutzt, diese im Keim zu ersticken„, führt Drummond aus – interessant, dass er als Leiter der Rechtsabteilung (und damit Verwalter diverser Patente) diese Aussage trifft, wo Google selbst zahlreiche Patente hält, die die Innovationen anderer Unternehmen vorantreiben könnten.

Gesetzt den Fall, Google hätte den Zuschlag für die Patente bekommen, wäre der aktuelle offene Brief vermutlich gar nicht erst geschrieben worden. Und hätte Google bei Android nicht darauf vertraut, fremde Patente ohne zusätzliche Kosten nutzen zu können, wären die von ihm vorher genannten Lizenzgebühren gar nicht erst nötig geworden. Wer einmal genauer hinguckt, wird genau sehen, wer in Sachen mobiles OS von wem abgeguckt hat…

[via Googleblog]


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