GamesCom 2011 – RTL-Bericht nicht anstößig, Gamer zu sensibel?

Alexander Trust, den 26. August 2011

Gestern hatte RTL sich live in der Sendung RTL explosiv bei den Gamer entschuldigt, denen ein Beitrag von Redakteur Tim Kickbusch, übel aufgestoßen war. Nun bedeutet das Ergebnis der Überprüfung durch die Medienwächter der NLM, dass Gamer wohl zu sensibel sind.

Explizit hat natürlich niemand von der zuständigen Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) Gamer als sensibel bezeichnet. Doch die Medienwächter kamen nach der Überprüfung des von über 8000 Personen beanstandeten Beitrags aus der RTL-Sendung explosiv vom 19.08.2011 zu dem Urteil, das dieser nicht gegen geltendes Recht verstößt. Der Direktor der NLM, Andreas Fischer, erklärt: „Der Beitrag ist durch seine unverblümte Tendenz sicher ärgerlich, aber keinesfalls rechtswidrig“.

Faktisch müssen diejenigen, die man in der Sendung als stinkend, ungepflegt und ohne Freundin charakterisierte, nun aber feststellen, dass zumindest dieses Prüforgan, das ja grundsätzlich den gesellschaftlichen und rechtlichen Standpunkt überprüfen soll, sich nicht an dem Beitrag von RTL und dem Redakteur Tim Kickbusch stößt. Am heutigen Freitag hätte die NLM laut Heise erklärt, dass der Beitrag über die Besucher der GamesCom, vulgo Gamer, nicht wider die Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrags verstößt.

Verstehen Gamer keinen Spaß?

Nun kann also die Diskussion beginnen, ob „die Gamer“, die in dem Beitrag explizit angesprochen wurden, einfach zu wenig Spaß verstehen, oder ob die Medienaufsicht in dieser Frage vielleicht doch eine andere Meinung hätte vertreten sollen. Denn schon zu Beginn hatte der Redakteur Tim Kickbusch erklärt, dass er mit dem Beitrag lustig sein wollte, aber diese Zielstellung offenbar verfehlte.

Trotz der Entschuldigung durch RTL und durch Tim Kickbusch, wurde und wird derzeit eine spontane Protestaktion auf dem Social Network Facebook organisiert, bei der zum jetzigen Zeitpunkt über 500 Personen ihr Erscheinen vor der RTL-Zentrale in Köln angekündigt haben. Der „Flashmob“ firmiert unter dem Namen „Die Aliens sind gelandet“, denn so lautete die Anmoderation seitens Nazan Eckes, als sie im TV den Beitrag über die Besucher der GamesCom ankündigte.


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