Test: HTML5 Webseiten-Editor Flux

ar, den 7. November 2011
micon_flux
Flux Seitenmanager

Der Markt der Webseiten-Editoren war bisher sauber getrennt: Da gab es zum einen Dreamweaver, als Feature-Monster zum Mega-Preis von Adobe. Für Einsteiger gab es die reinen WYSIWYG-Editoren mit wenig Handlungsspielraum für HTML-Kenner wie iWeb, Sandvox und RapidWeaver, die hauptsächlich vorlagenbasierte Seiten produzierten. Letztendlich noch die echten Editoren für Handarbeiter, wie Coda, Espresso und andere reine Texteditoren. Mit Flux betritt nun ein, nicht mehr ganz neuer, aber in der dritten Version deutlich verbesserter Zwitter den Markt.

Webseiten erstellen mit Maus und Tastatur

Flux ist ganz auf HTML5 getrimmt. Was normalerweise eine intensive Beschäftigung mit Code-Elementen bedeutet, wird in Flux mit einem Zusammenspiel von Mausbedienung und Code-Optimierung erreicht. So erstellt man neue Elemente, angefangen vom einfachen „div“ über Formen bis hin zur Medien-Integration über Auswahlboxen und positioniert alle Elemente per Maus. Über einen Inspektor passt man die Werte anschließend an oder erledigt dies im Code-Editor, der auf Wunsch jederzeit bereitsteht.

Workflow

In Flux erstellt man Webseiten normalerweise von Grund auf neu und per Hand. Zwar werden auch einige, wenige Vorlagen mitgeliefert, doch tendenziell ist Handarbeit angesagt. Zunächst wird dazu ein Projekt im Seiten-Manager angelegt, standardmäßig wird diese mit einer index.html und einer dazugehörigen .css-Datei gefüllt. Hier finden sich auf später sämtliche Medien (Filme, Bilder) und auch eventuelle fremde Codeschnipsel zur Verwendung im eigenen Projekt wieder. Ein Doppelklick auf die index.html öffnet diese nebst der zugehörigen CSS-Definition im Seiten-Editor. Dort werden nun die gewünschten Elemente hinzugefügt. Links öffnet sich wahlweise eine Übersicht der verwendeten Stile oder eine Ansicht des Element-Baumes. Am unteren Rand legt man fest, welche Elemente angezeigt werden sollen und zudem kann man hier einen Text-Editor einblenden. Oberhalb des Fensters befindet sich eine Reiterleiste mit vorgefertigten Elementen, wie Containern, Formen, Medien, Texten, verschiedenen anderen Elementen und externen Scripten.

Arbeitsweise

Die Lernkurve ist bei Flux deutlich höher als bei Programmen wie Sandvox oder gar iWeb, was auch die etwas dürftige, englischsprachige Dokumentation mit verursacht. Wesentlich mehr Hilfe bieten da zahlreiche Video-Tutorials, die auf der Homepage des Herstellers verlinkt sind. Hat man sich erst einmal an die Arbeitsweise des Programms, und die nicht immer zur Verfügung stehende Rückgängig-Funktion des Programms gewöhnt, geht die Arbeit gut von der Hand. Hintergrundwissen zum Thema HTML und CSS kann dabei nicht schaden. Wenn man das Prinzip verinnerlicht hat, ist es eine sehr angenehme Angelegenheit, viele Dinge, besonders im optischen Bereich wie bei einem DTP-Programm mit der Maus zu erledigen, um dann die Feinheiten im Code selber zu justieren. Über „Actions & Widgets“ bietet Flux darüber hinaus eine ganze Reihe vorgefertigte JavaScript- und andere interaktive Code-Schnipsel, wie etwa MooTools, jQuery und ähnliche an, die weitgehend fertig konfiguriert leicht in eine Seite integriert werden.

Fazit

Anwender, die schnell und einfach zu einer eigenen Webseite kommen wollen, sind mit Programmen wie Rapid Weaver oder Sandvox sicher besser bedient. Wer jedoch elegante Webseiten mit moderner Technologie und umfassenden Konfigurationsmöglichkeiten sucht und eine etwas längere Einarbeitungszeit nicht scheut, ist bei Flux gut aufgehoben. Mit einem Preis von 89,99 Euro spielt das Programm dabei in einer ähnlichen Liga. Es wird derzeit im Übrigen häufig in Bundles angeboten, da heißt es Augen offen halten. Die Entwickler haben beim letzten Versionssprung einige neue Features hinzugefügt. Wenn die Entwicklung weiter gut voran schreitet, kann man auf einige Überraschungen bei Flux gespannt sein. Eine Testversion kann man auf der Homepage des Anbieters The Escapers herunterladen.


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