iPhone: Verschlechterte Akkulaufzeit nach iOS 5-Update via WLAN?

Stefan Keller, den 16. November 2011

Seit der Veröffentlichung von iOS 5 und im Grunde noch mehr seit dem Release des iPhone 4S gibt es Beschwerden über geringere Akkulaufzeiten in iOS-Devices. Ein Benutzer aus Australien berichtet nun einer „Lösung“, die ein Apple Store gebracht haben soll, die allerdings wenig plausibel klingt. Angeblich liegt es am Update über WLAN. Dennoch wollen wir sie mal zur Diskussion stellen.

iOS 5 brachte viele Faktoren mit, die sich nicht unbedingt positiv auf die Akkulaufzeit auswirken, darunter beispielsweise die vielen Ortungsdienste und die Synchronisierung über WLAN. Deshalb häuften sich die Artikel in der Presse, wie man dem Stromverbrauch Herr werden kann, um wieder auf ähnliche oder gar bessere Werte zu kommen wie vor dem Update.

Laut einem Bericht von „AussieOi“ unter einem solchen Artikel bei TiPb, sind diese Tipps nicht unbedingt notwendig, denn wie er schreibt, gibt es eine andere Stelle, die Grund zur Sorge bereitet. Die Ausgangssituation war ein iPhone 4, das langsam war, abstürzte, SMS verzögert bearbeitete und den Akku schnell leerte. Schließlich führte der Weg in den Apple Store in Sydney.

Dort stellte man an der Genius Bar die Frage, ob das Update auf iOS 5 zufällig via WLAN heruntergeladen wurden, was der Fall war. 20 Minuten später kam die Mitarbeiterin mit einem wiederhergestellten iPhone zurück und behauptete, dass ein per WLAN heruntergeladenes iOS 5-Update möglicherweise beim Download beschädigt wurde und man deshalb wenn möglich per LAN-Kabel herunterladen solle. Nach der fachmännischen Wiederherstellung soll das iPhone schließlich seinen Dienst wieder perfekt verrichtet haben.

Wir glauben ehrlich gesagt nicht, dass die Story so wahr ist, möchten sie aber dennoch zur Diskussion stellen. Zunächst einmal sind vor allem iPhone 4S vom Akkuproblem betroffen. Diese wurden mit iOS 5 ausgeliefert und falls das Image von Apple bei Apple keinen Schaden hatte, dürfte der Punkt ausfallen – denn zumindest vor dem Update auf 5.0.1 dürfte niemand ernsthaft sein 4S wiederhergestellt haben. Noch viel wichtiger ist aber, dass ein Image gegen Datenkorruption abgesichert ist. Die .ipsw-Datei, die iTunes herunterlädt, ist eine umbenannte ZIP-Datei. Diese beinhaltet CRC-Checks, die bei Korruption ein Entpacken unmöglich machen. Darin enthalten sind eine Reihe von DMG-Files, die jeweils verschlüsselt sind. DMG-Dateien haben einerseits ebenfalls Checksummen und andererseits verhindert die Verschlüsslung, dass beschädigte Daten entpackt werden können. Damit diese Theorie stimmt, müsste also bei der Übertragung das Image so stark beschädigt worden sein, dass die Quersummen wieder stimmen oder die Quersumme ebenfalls verändert wurde, und zwar zufällig so, dass sie zu den Daten passt. Das ist für zufällige Änderungen im Rahmen des Unmöglichen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass es nicht sein kann, dass ein Wiederherstellen des Geräts Akkuprobleme lösen kann. Der Bug ist ein recht alter, dass vor allem iPhones, die mit Daten von einem iPod touch wiederhergestellt werden, schnell leer sind. Hier hilft es, ein Backup der Daten vom iPhone anzufertigen und das iPhone einfach noch einmal zurückzusetzen – entweder hat AussieOi dies verschwiegen, oder wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, was hier passiert ist. Die angebliche Aussage von Apple halten wir jedenfalls für unhaltbar. Wie seht ihr das?


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