iCloud und die Alternativen – Teil 3: Flickr, Picasaweb, SmugMug, Zenfolio und andere Bildergalerien für Einsteiger und Profis

ar, den 2. Dezember 2011

Nachdem wir im zweiten Teil unserer Umsteiger-Serie ausführlich auf die Festplatten im Internet eingegangen sind, geht es im heutigen Artikel um eine etwas speziellere Spezies der Dienste, die unter iCloud nicht mehr zur Verfügung steht: die Bildergalerie. Die iCloud bietet zwar die Synchronisation von Fotos zwischen sämtlichen in der iCloud integrierten Devices an, aber ein Zugriff über das Internet ist nicht mehr möglich. So kann man auch keine Fotos mehr an Freunde oder Verwandte verteilen, in dem man einfach einen entsprechenden Link per E-Mail versendet. Doch hier gibt es seit langem Alternativen, die diese Lücke schließen.

Fotocommunity-Pionier Flickr

Flickr ist kein Online-Galerie-Anbieter im eigentlichen Sinne. Vielmehr baut Flickr auf umfangreiche Community-Funktionen, mit Bewertungen, Gruppen, Freunden und allem was dazu gehört. Die Darstellung der Bilder ist nicht besonders schön, aber Flickr hat einen anderen Vorteil. Da die Webseite schon sehr lange besteht, haben sich zahlreiche Programme und Plugins entwickelt, die direkt mit der Webseite kommunizieren und so ist der Upload der Bilder aus einer Vielzahl von Programmen entweder direkt oder über Plugins möglich. Unterstützt werden unter anderem iPhoto, Aperture und Lightroom als große Bildverwalter unter Mac OS X. Ansonsten bietet sich der Flickr Uploader an, um Fotos und andere Bilder komfortabel auf die Flickr-Webseite zu transportieren. Flickr erlaubt Fotos nur bestimmten Personenkreisen zugänglich zu machen und Einladungen an E-Mail-Adressen zu versenden. Leider ist es jedoch immer nur möglich, einzelne Bilder per Mausklick von einer freigegebenen Flickr-Galerie herunter zu laden. Abhilfe schaffen dabei ebenfalls zusätzliche Programme, wie der PhotoGrabber , mit dem man ganze Alben oder Galerien herunter laden kann. Als reine Foto-Galerie beinhaltet Flickr jedoch ein paar Einschränkungen. Im kostenlosen Account lassen sich nur 200 Fotos im Account speichern. Bilder werden immer in der unschönen Community-Ansicht angezeigt. Dafür sind Pro-Accounts bei Flickr besonders günstig. Ein Jahr kostet lediglich $24,95 und erlaubt eine beliebige Anzahl und Größe von Bildern. Zusätzlich wird die Werbung eingeschränkt und Videos können in HD-Qualität wiedergegeben werden. Der Pro-Account eignet sich auch zur Datensicherung, da man hier Zugriff auf die Originaldateien hat. Insgesamt ist Flickr also eine für den Anbieter recht praktische Plattform, die allerdings im Download und in der Präsentation Schwächen aufweist. Positiv sticht allerdings die originale iOS-App hervor, die einen sehr schnellen Zugriff auf Flickr-Fotos ermöglicht.

SmugMug

SmugMug funktioniert gänzlich anders als Flickr, weswegen wir die beiden direkt nacheinander vorstellen möchten. Zunächst fällt auf, dass SmugMug keinerlei kostenlosen Account kennt. Wer sich für den Anbieter interessiert kann 14 Tage lang sämtliche Funktionen testen, bevor er sich für ein Abo-Modell entscheidet: Basic für $40 im Jahr mit unbegrenztem Speicherplatz, Power für $60 im Jahr mit zusätzlichen Funktionen zum Download-Schutz und Video-Unterstützung oder Pro für $150 im Jahr mit zusätzlichen Optionen, wie etwa Verkauf der eigenen Bilder über Fotolabore (in den USA) oder digital. Da es sich um einen reinen Bezahlservice handelt, findet man auf der kompletten Internetseite keine Werbung, außer den Informationen zum eigenen Angebot, sofern man noch nicht angemeldet ist.

SmugMug ist auch keine Community, dass heißt, es gibt keine freien Bereich, in der man als Besucher irgendwelche Galerien ansehen kann. Galerien werden also nur eigeladenen Gästen präsentiert. Und die Galerien und deren Möglichkeiten haben es in sich. Selbst die einfachste Galerie sieht gelungen aus. Schwarzer Hintergrund, dezente hellere Streifen zur Abgrenzung, rechts eine Galerieübersicht und links die Darstellung des Vollbildes, welches in mehreren Größen angezeigt werden kann. Welche Größen verfügbar sind, bestimmt man in den Einstellungen. Eine Vollbild-Slideshow ergänzt die Anzeigeoptionen.

Konfiguration bis ins kleinste Detail

In SmugMug gibt es fast nichts, was man nicht selbst konfigurieren kann. Das fängt mit dem Design an. Verschiedene vorgefertigte Themen stehen zur Verfügung, ein umfangreicher Konfiguration ermöglicht weitgehende Anpassungen der gewählten Designs und letztendlich lassen sich eigene CSS-Dateien verwenden. Bezüglich der Inhalte lässt sich ebenfalls einiges anpassen. So bestimmt man Passwörter als Zugriffsschutz, legt das größte Anzeigeformat fest, ermöglicht Kommentare, Bewertungen und dergleichen und stellt die Werte für die automatische Schärfung fest. Im Pro-Account kommen dann natürlich noch diverse Optionen für den Verkauf von Bildern, Geschenken und Downloads hinzu.

SmugMug bestücken

Fotos gelangen auf mehreren Wegen in den Account eines jeden Anwenders. Zum einen der klassische Upload über die Webseite, zum anderen stehen verschiedene Drittanbieter-Projekte bereit, um den Upload komfortabel zu gestalten. So lassen sich Lightroom, Aperture aber auch iPhoto bequem zum Upload nutzen und so direkt in den Workflow integrieren.

Fotos teilen und verteilen

SmugMug bietet unzählige Möglichkeiten Fotos mit Anderen zu teilen und das auf eine recht elegante Weise. Dazu öffnet man ein Foto einer Galerie und wählt den Share-Button, der fünf Möglichkeiten bietet: versenden per E-Mail, Link generieren, Social Bookmark setzen, Soziale Dienste füttern und Link-Verkürzung. Bei der Link-Generierung stehen wiederum zahlreiche Optionen zur Verfügung, die nahezu alle Fälle abdecken. Zunächst werden direkte Links für alle Größen des gewählten Fotos angezeigt. Zusätzlich erhält man verschiedene Links für die komplette Galerie (Galerie, Lightbox, Slideshow, Einkaufswagen).

Des Weiteren stehen Links zur Verfügung, um die Bilder in einem Blog einzubinden (HTML-Link) oder einem Forum zu Posten (BBCode). Den Abschluss bildet die Feed-Abteilung, die mehrere Typen anbietet: Atom, RSS, Google Maps oder Boxee, der dazugehörige Wizard ermöglicht weitere Einstellungen. Mit diesen Optionen verteilt man seine Bilder an nahezu jeden und in alle Plattformen zur Ansicht.

Der Download von Bildern ist ebenfalls möglich. Die Voraussetzung dafür ist, dass man die Anzeige der Originalgröße der Bilder erlaubt. Fährt man mit der Maus über ein Bild, erscheint ein Menü, in dem man die Anzeigegröße angeben kann. Ist die Originalgröße freigegeben, findet sich dort ein Downloadbutton, der die Originaldatei direkt herunter lädt. Andere Größen lassen sich per Rechtsklick herunterladen, sofern „Rightklick Protection“ nicht aktiviert ist. Der Download einer kompletten Galerie ist leider nur auf Umwegen möglich. Als Besitzer des Accounts kann man sich einen Link zusenden lassen, mit dem man eine Galerie als Zip-Datei komprimiert herunter laden kann. Diesen kann man natürlich auch versenden. Will man nun einem Bekannten die Möglichkeit bieten die letzten Urlaubsbilder anzusehen und herunter zu laden, verschickt man am besten den Link zur Galerie. Damit kann der E-Mail-Empfänger nun die Bilder ansehen und einzelne Fotos herunterladen. Zusätzlich sollte die E-Mail den Link zur Zip-Datei enthalten, um die gesamte Galerie herunterzuladen.

SmugMug für alle?

SmugMug ist ganz klar auf professionelle Fotografen ausgelegt. Nicht unbedingt was den Preis angeht, da $40 pro Jahr für unbegrenzten Speicher durchaus günstig sind, sondern wegen der Verkaufsfunktionen und dem nicht ganz so praktischen Download-Optionen für komplette Galerien.

Zenfolio

Zenfolio ist der direkte Konkurrent von SmugMug. Ebenfalls in den USA beheimatet, ähnelt Zenfolio SmugMug sehr. Es gibt dort ebenfalls keinen kostenlosen Account, sondern mehrere Bezahldienste, selbst die 14-tägige Testphase wird dort ebenfalls angeboten. Der kleinste Account kostet bei Zenfolio 25 € und beinhaltet 2 GB Speicher. Für 50 € erhält man unbegrenzten Speicherplatz und die Option Videos zu präsentieren. In den beiden Premium Accounts für 100 € bzw. 150 € erhält man zusätzlich die Option Fotos zu verkaufen. Wenn man die Accounts in US-Dollar beauftragt, kann man im Moment noch deutlich Kosten sparen, da die Euro-Preise 1:1 von den US_Preisen übernommen wurden. Ein europäischer Anbieter ist inzwischen bei den Fotolaboren dabei.

Eine deutschsprachige Übersetzung ist angeblich in Arbeit und weitere Labore auf europäischem Boden sollen folgen. Ebenso wie SmugMug, aber auch MobileMe-Galerien, ist Zenfolio keine Community, sondern eine Plattform, auf der jeder seine Bilder selbst vermarkten, sprich an Bekannte weitergeben oder in die eigene Homepage, das Blog, Facebook integrieren muss. Dafür findet man natürlich auch hier keinerlei Werbung. Was jedoch beim ersten Login sogar ein wenig aufschreckt, ist das Erscheinungsbild der Verwaltungsseite. Sie wirkt weder elegant, noch besonders übersichtlich, man muss sich erst einmal daran gewöhnen.

Erste Bilder hochladen

Der Upload von Bildern erfolgt bei Zenfolio über einen bequemen Uploader auf der Homepage. Dieser kann per Drag & Drop mit Bilder befüllt werden, so dass sowohl der Finder, als auch diverse andere Programme zur Auswahl der Bilder in Frage kommen. Natürlich ist die Bildauswahl auch über den klassischen Dateidialog möglich. Zusätzlich stehen diverse Plugins, zum Beispiel für Lightroom, Aperture und iPhoto zur Verfügung, um diese Programme mit Zenfolio zu verknüpfen. Eine Plattform unabhängige Anwendung Media Gallery Manager kommuniziert ebenfalls mit Zenfolio.

Zenfolio anpassen

Zenfolio bietet ebenfalls zahlreiche Optionen, um das Aussehen und das Layout des eigenen Portfolios an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Da sind zunächst einmal mehrere Themes, die der Homepage, aber auch einzelnen Gruppen oder Galerien zugeordnet werden können. Zusätzlich lassen sich verschiedene Elemente von Homepage und Galerien verschieben oder unterdrücken. Ein separater Bereich ermöglicht die Erstellung eines komplett eigenen Themes, entweder von Grund auf oder auf Basis eines vorhandenen Themes.

Zenfolio für Besucher

Für den Besucher und damit letztendlich für den Anbieter, finden sich bei Zenfolio zahlreiche Komfort-Funktionen. Zenfolio hat zwar ebenfalls einen Schwerpunkt im Verkauf vorhandener Fotos gesetzt, aber die normalen Download-Funktionen für den Besucher einer Galerie sind ebenfalls sehr komfortabel. Neben dem Einkaufswagen findet man nämlich noch einen Menüpunkt Favoriten. Im Prinzip funktioniert dieser ähnlich dem Einkaufswagen, nur dass Bilder, die dort landen, entweder einfach als eigene Galerie angesehen oder als Sammlung in Form einer Zip-Datei direkt herunter geladen werden können.

Auch gesamte Galerien werden als Zip verpackt direkt zum Download angeboten. Einzelne Bilder lädt man bequem per Download-Button herunter. Insgesamt eine sehr komfortable Option, um Bilder mit Bekannten oder Geschäftspartnern auszutauschen. Wer Bilder herunterladen oder ansehen darf, wird entweder global oder einzeln für Galerien und Sammlungen bestimmt. Alternativ können Bilder lediglich zum Betrachten freigegeben, der Download aber nur für Besitzer eines gültigen Passwortes gestattet werden. Zudem kann man den Zugriff auf angemeldete Zenfolio-Kunden beschränken. Auf der anderen Seite bietet Zenfolio deutlich weniger Unterstützung, wenn es darum geht Fotos, Galerien oder Slideshows in andere Seiten einzubinden.

Zenfolio – der MobileMe Galerie Ersatz?

Zenfolio ist SmugMug sehr ähnlich, Unterschiede im Detail werden aber ebenfalls deutlich und machen den einen oder anderen Anbieter zum jeweiligen Favoriten. Bei Zenfolio überzeugt definitiv der komfortable Download von Fotos. Dafür ist die Administrationsoberfläche nicht nur weniger elegant als bei SmugMug, sondern auch nicht ganz so intuitiv bedienbar.

Picasaweb

Picasaweb führt seit jeher ein Schattendasein im Vergleich zu anderen Fotohosting-Plattformen. Woran das liegt, ist nicht ganz sicher, es fehlte aber wahrscheinlich einfach an einer klaren Ausrichtung. Zudem behandelte Google diesen Zweig eher stiefmütterlich und erst durch die Integration in Google+ rückt der Dienst wieder etwas in das Interesse der Netzbenutzer. Dabei hat Picasaweb einen unbestreitbaren Vorteil, gibt es doch mit Picasa das passende gleichnamige Programm zur Verwaltung größerer Fotobestände, mit dem einfache Bildbearbeitung ebenfalls möglich ist. Zudem ist Picasa für alle Plattformen kostenlos erhältlich. Abgesehen davon gibt es ein Export-Plugin für iPhoto, einen einzeln stehenden Uploader und andere Plugins für weitere Programme. Die Anzahl der Bilder ist bei Picasaweb nur durch den Speicherplatz beschränkt. Für Picasaweb liegt die Grenze derzeit bei 1024 MB. Zusätzliche 20 GB kosten $5 im Jahr bis zu 1 TB für $256 im Jahr sind möglich.

Picasa im Netz

Picasa bietet im Netz eine Galerieansicht und eine Diashow, beide lassen sich auch in eigene Webseiten oder Community-Seiten einbetten, ein Link dafür wird jeweils in der rechten Seitenleiste generiert. Dort findet man auch zusätzliche Informationen, wenn diese freigeschaltet sind, einen RSS-Feed und gegebenenfalls eine Karte mit dem Aufnahmeort. Dies ist zugleich einer der größten Vorteile von Picasaweb. Ortsinformationen beherrschen sowohl Picasa als auch das Online-Pendant. Die Informationen werden dann mit Google Earth und auf Wunsch der Plattform Panoramio verknüpft. Gerade in Google Earth oder Panoramio verlinkte Fotos locken doch immer mal wieder Besucher auf das eigene Profil und letztendlich die eigene Homepage oder Ähnliches.

Einfacher Allrounder

Picasaweb besticht vor allem durch seine Integration zwischen Desktop und Web über Picasa und andere Plugins und Programme. Der Speicherplatz ist nicht riesig, aber dafür ist die Anzahl der Bilder unbegrenzt. Die Integration in Panoramio und Google Earth kann ebenso gefallen. Besucher der Galerien laden problemlos einzelne Bilder herunter, wenn dies gewünscht ist. Ganze Galerien herunterzuladen artet jedoch in Klickorgien aus.

Photobucket

Photobucket und Flickr waren vor einigen Jahren noch direkte Herausforderer. Dies hat sich geändert, zum ersten hat Flickr einfach deutlich mehr Nutzer und zum zweiten hat sich Photobucket in eine etwas andere Richtung gedreht. Beide verstehen sich zwar als Fotocommunitys, während man bei Flickr aber auf sehr viel Belangloses trifft, versucht Photobucket über seine Explore-Funktion auffällige und teilweise auffallend gute Fotos in der Vordergrund zu rücken. Dabei stört allerdings bei den kostenlosen Accounts die Werbung, die doch sehr aufdringlich und bunt daher kommt, was so gar nicht zu Fotowebseiten passt. Apropos kostenlose Accounts. Diese bieten bereits unbegrenzten Speicherplatz für Fotos und für bis zu 500 Videos bis zu 10 min Länge, die Maximalgröße ist auf 2048 x 1536 Pixel oder 5 MB begrenzt. Für $24,95 erhält man einen Pro Account, der die Grenzen aufhebt (Bildgröße maximal 20 MB), so dass Photobucket auch als Datensicherung fungieren kann, zumal ein FTP-Zugriff möglich ist. Außerdem sind Pro-Accounts werbefrei.

Erscheinungsbild und Komfort

Photobucket bietet ebenfalls diverse Optionen zum Upload von Fotos, das fängt mit einem einfachen Flash-Upload über die Seite an, geht über ein Java-Applet und endet nicht mit den Plugins für iPhoto und Co. Photobucket sieht, bis auf die nervige Werbung, deutlich schicker aus als Flickr. Die Galerien sind relativ modern gestaltet und lassen sich mit Themes verschönern, die sich in engen Grenzen sogar noch anpassen lassen. Zwei Arten von Links bietet Photobucket an: zum einen den Direktlink zum Album, um ihn per Mail zu versenden und einen HTML-Link zum einbetten in die eigene Webseite. Für die einzelnen Bilder stehen weitere Link-Optionen zur Verfügung, sowie direkte Posts zu Social-Media-Seiten. Wenn der Administrator es erlaubt, können Besucher der Fotos über einen Button den Download anstoßen. Der Download ganzer Alben ist nicht möglich.

Schöner und Komfortabler

Photobucket liefert mehr Leistung und schönere Galerien als etwa Picasaweb oder Flickr, dennoch steht der Anbieter eindeutig im Schatten der anderen, zumindest hierzulande. Wer seine Bilder nur ausgewählten Kreisen präsentieren möchte, sollte hier mal einen Blick drauf werfen. Wer die Community-Funktionen nutzen möchte, ist sicher bei Flickr besser aufgehoben, da er dort mehr Gleichgesinnte finden wird.

Facebook

Facebook ist doch kein Foto-Portal“ werden viele jetzt sagen, inzwischen wird jedoch bereits ein großer Teil aller Fotos über Facebook verbreitet, was nicht verwundert, finden Hobby-Fotografen hier doch sehr schnell tausende Bewunderer ihrer Werke. Allerdings eignet sich Facebook wirklich nur, um Bilder einer möglichst großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Format der Bilder ist sehr klein (720 Px in der Höhe) und der Download funktioniert nur per Rechtsklick, so dass es sich kaum zum Verteilen von Bildern eignet.

Zudem sollte man interessante Werke nur mit deutlichem Wasserzeichen dort veröffentlichen, da Facebook sich das Recht bestätigen lässt, dort gespeicherte Bilder für Werbezwecke verwenden zu dürfen. Dafür gibt es fast aus jedem Programm und erst recht von jedem mobilen Gerät die Option Bilder direkt an Facebook zu posten. Kein Wunder dass man sich dort kaum vor sinnlosem Bildmaterial retten kann. Aber es hat eben auch Vorteile, mal schnell etwas zeigen zu können.

Das sich viele Fotografen auf Facebook tummeln hat nicht etwa den Grund, dass der Service dort so gut wäre. Einzig und allein der große potenzielle Kundenkreis lockt den typischen MK- oder Stylished-Kunden zu Facebook.

Fazit

Wer einen echten Ersatz für die MobileMe-Galerien sucht, kommt an SmugMug oder noch besser Zenfolio kaum vorbei. Mit $40 (SmugMug) oder 50 € (Zenfolio) liegt man noch unter dem Preis für MobileMe und erhält die dort verfügbaren Leistungen und einiges mehr, wie etwa unbegrenzten Speicherplatz, diverse Themen und Gestaltungsoptionen. Zenfolio bietet mit den Favoriten die einfachsten Downloadmöglichkeiten am Markt, während Smugmug die deutlich angenehmere Bedienoberfläche mitbringt. Sucht man nach kostenlosen Alternativen, muss man jeweils Abstriche machen. Flickr und Photobucket sind Fotocommunitys, das heißt es geht hier weniger um das Tauschen von Bildern sondern um das Austauschen über Bilder. Entsprechende Kommentarfunktionen, Freundeslisten und gemeinsame Gruppen machen das deutlich. Die Möglichkeiten zum Download ganzer Alben bietet keiner der beiden.

Das etwas weniger bekannte Photobucket dürfte die Bedürfnisse von MobileMe-Umsteigern eher erfüllen. Das Portal bietet Downloadmöglichkeiten per Mausklick und eine insgesamt deutlich schönere Bilder-Präsentation (inklusive Themen), allerdings stört die aufdringliche Werbung etwas. Etwas dahinter rangiert Picasaweb. Der Dienst kann zwar mit zahlreichen Tools zum bequemen Up- und Download glänzen, inklusive der Picasa-Bildverwaltung, die für alle Plattformen verfügbar ist, aber die Präsentation der Bilder ist nicht besonders gelungen, immerhin bietet der Dienst einen bequemen Download einzelner Fotos. Facebook ist zwar ein riesiges Foto-Lager, aber letztendlich als MobilMe-Ersatz nur für denjenigen brauchbar, der seine Bilder einer großen Öffentlichkeit präsentieren möchte. Zu begrenzt sind die Optionen und vor allem die Möglichkeiten höher aufgelöste Bilder zu transportieren.

Weitere Teile der Reihe iCloud und die Alternativen


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