Hintertüren in iPhone und anderen Smartphones für Staatsorgane?

Stefan Keller, den 9. Januar 2012

Hacker wollen ein geheimes Dokument erhalten haben, das „beweist“, dass in Handys von Apple, RIM und Nokia Hintertüren zum heimlichen Abhören für Geheimdienste enthalten sind. Die Hacker wurden bereits in jüngerer Vergangenheit durch die Medien getragen, als sie ankündigten, Quellcode von Symantec veröffentlichen zu wollen.

Auf ZDNet ist ein Bericht zu lesen, der kritisch davon handelt, ob in den Mobiltelefonen bekannterer Hersteller ein Backdoor eingebaut ist. Eine Hackergruppierung, die auf den Namen „Lords of Dharmaraja“ hört, soll das Schreiben von Kreisen des indischen Geheimdienstes kopiert haben. Darin heißt es, dass RINOA, was für „RIM, Nokia und Apple“ steht, Hintertüren in die Software ihrer mobilen Geräte einbauen, um es Geheimdiensten und anderen Organisationen zu ermöglichen, heimlich Daten abzugreifen.

Die Hacker wurden in jüngerer Vergangenheit dadurch bekannt, dass sie – ebenfalls aus Indien – Quellcode von Software des Sicherheitsdienstleisters Symantec veröffentlichen wollten. Bei Pastebin wurde ein Teil der Dokumentation bereits veröffentlicht (ist inzwischen jedoch gelöscht). Obwohl Symantec selbst bestätigt hat, dass es sich bei dem Ausschnitt der Dokumentation um reales Material handelt, soll das Ganze bereits etwas älter sein. Inwiefern man den nun geleakten Dokumenten also Glauben schenken will, hängt in erster Linie davon ab, für wie glaubwürdig man die Hackergruppe hält.

Unmöglich ist es freilich nicht, dass die Dokumente echt sind und derlei Backdoors tatsächlich existieren, allerdings stellt sich zumindest hierzulande die Frage nach einer möglichen Verwertbarkeit so gewonnener Daten. Für das heimliche Ausspähen von Daten gibt es international recht unterschiedliche Gesetzesgrundlagen.


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