Apple Education Event: iBooks 2.0, iPad-Lehrbücher, iBooks Author und iTunes U-App

kg, den 19. Januar 2012
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Bereits im Vorfeld rankten sich zahlreiche Gerüchte um Apples Education-Event in New York. Nun sind iBooks 2, der iBooks Author vorgestellt worden und machen Appetit auf das, was kommende Schülergenerationen als Lehrmaterialien erwarten könnte.

Das iPad als Lernplatform ist, zumindest in den USA, seit längerem kaum noch wegzudenken. Zahlreiche Schulen und auch Universitäten haben auf Apples Tablet gesetzt. um Lernprozesse (inter)aktiver zu gestalten. Dies betrifft nicht nut den normalen Schüler, sondern auch solche mit besonderen Bedürfnissen – iPads helfen beispielsweise Sehbehinderten beim Erarbeiten von Schulthemen.

Woran es laut Umfragen bei Lehrern allerdings scheitert, ist das US-Schulsystem an sich: Zu große Schulklassen, geringe Mittel für Schulbücher, schlechte technische Ausstattung der Klassenzimmer. Die Folge: viele Schüler lernen nicht mehr vernünftig lesen und schreiben.

Rund 1,5 Millionen iPad sind laut Phil Schiller bereits im Schuleinsatz, dies sei aber nur ein Anfang.

Lehrbücher in iBooks 2: Digitale Lehrbücher statt Totholzmedien

Mit iBooks 2 soll sich die Nutzung von Lehrbüchern ändern, sofern Apples Plan aufgeht. Mit Multitouch-Gesten kann man durch die Bücher blättern, 3D-Modelle helfen beim Verstehen von Themen – als Beispiel wurde in der Präsentation das 3D-Modell einer Zelle gezeigt. Dreht man das iPad in das Hochformat, kann man sich auf die Texte konzentrieren. Ein Tipp auf ein Wort kann man sich das Glossar mit der jeweiligen Erklärung anzeigen lassen. Frage-Antwort-Bereiche helfen beim Überprüfen des Gelernten, ohne große Umwege. Markierungen lassen sich einfach und schnell vornehmen – ohne dabei aber das Buch selbst zu zerstören. Wer in seiner Schulzeit bereits mehrfach gebrauchte Bücher in der Hand hatte, wird wissen, wovon hier die Rede ist. Alle Notizen lassen sich automatisch in Lernkarten umwandeln, genau wie alle Glossarwörter.

Die Lehrbücher lassen sich über den iBookstore kaufen – eine neue Kategorie inklusive Jahrgangsstufeneinteilung macht es möglich. Wer möchte, kann sich probeweise Auszüge der Bücher herunterladen. Voraussetzung für die Lehrbücher ist ein iPad mit iOS 5.0 sowie iBooks 2.0, das ab sofort im App Store bereitsteht.

iBooks Author – Lehrbücher selbst zusammenstellen

Mit iBooks Author lassen sich Lehrbücher einfach entwickeln – so zumindest das Versprechen von Apple. Mit Vorlagen für die Bücher selbst sowie die nötigen Bedienfelder und interaktiven Elemente erinnert die App an eine Mischung aus Keynote und Pages. Und wo wir gerade bei Keynote sind – Präsentationen aus der Software können direkt in Büchern integriert werden. Alternativ gibt es für Programmierwillige die Option, HTML5- oder JavaScript-Elemente zu integrieren. Mittels einer Preview können erstellte Bücher direkt auf dem iPad ausprobiert werden. Auch der iBooks Author wird kostenlos bereitgestellt – ab heute im Mac App Store.

Erste Lehrbuchpartner: Pearson, McGraw Hill und Houghton Mifflin Harcourt

Um einen ersten Bestand an Material liefern zu können, hat sich Apple mit Pearson, McGraw Hill und Houghton Mifflin Harcourt zusammengetan, die jeweils Bücher für High-School-Schüler bereitstellen. Die Preise liegen bei maximal $14,99 und damit etwas unter dem offiziellen Ladenpreis für die gedruckten Varianten. Zusätzlich zur Preisersparnis dürfte für Schüler ein weiterer Vorteil wichtig sein: Die Totholzvarianten der Bücher sind bei weitem schwerer als das iPad. Zudem können die Bücher in jedem Jahr auf den aktuellsten Stand gebracht werden.
Neben den bereits genannten Verlagen ist außerdem DK mit von der Partie, die u. a. Tierlexika zur Verfügung stellen. Exklusiv für iBooks hat außerdem die E.O. Wilson Biodiversity Foundation sein Buch „Life on Earth“ exklusiv für iBooks bereitgestellt.

iTunes U: Eine App für Vorlesungen

Ähnlich wie iBooks aufgebaut liefert die iTunes U-App alles für die gute Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonal und den Studenten. Dazu gehört ein Bereich für die Kommunikation ebenso wie eine Plattform für Aufgabenstellungen, einen Download- und Streamingbereich für Vorlesungen. Dabei sind unter anderem Unis wie Yale, das MIT sowie Harvard. Neu ist allerdings, dass nun auch Mittel- und Oberstufe von iTunes U Gebrauch machen können.


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