iBooks 2 und iBooks Author: EULA sichern Apple Verkaufsexklusivität

kg, den 20. Januar 2012
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Apples Endnutzerlizenzbestimmungen (EULA) für iBooks 2 sorgen für Verwirrung: Für die einen sind sie ein Kontrollinstrument, für die anderen absolut verständlich. Wir klären auf, was man beim Erstellen von iBooks mit dem iBooks Author beachten sollte.

Apples iBooks 2 sowie das Lehrbucherstellungstool iBooks Author, die gestern beim Education Event vorgestellt wurden, sollen in den Augen von Apple vor allem eines tun: Die Art zu lernen verändern und Schülern sowie Lehrern dabei helfen, immer auf dem neusten Stand der Informationen zur Verfügung zu haben. Ganz unneigennützig ist man mit den Tools selbstverfreilich nicht – wird ein Buch über den iTunes Store verkauft, erhält Apple die üblichen 30% Provision. Entsprechend wurden die Nutzungsbedingungen für iBooks angepasst:

B. Distribution of your Work. As a condition of this License and provided you are in compliance with its terms, your Work may be distributed as follows:

  •  (i) if your Work is provided for free (at no charge), you may distribute the Work by any available means;
  • (ii) if your Work is provided for a fee (including as part of any subscription-based product or service), you may only distribute the Work through Apple and such distribution is subject to the following limitations and conditions: (a) you will be required to enter into a separate written agreement with Apple (or an Apple affiliate or subsidiary) before any commercial distribution of your Work may take place; and (b) Apple may determine for any reason and in its sole discretion not to select your Work for distribution.


Apple

Dies heißt im Klartext: Wer die mit iBooks Author erstellten Bücher monetarisieren möchte, der kann dies nur über den iBook Store tun, sofern sie im iBook-Format abgespeichert wurden. Aktuell lässt sich dieses Format nur mit Hilfe eines iOS-Geräts nutzen, denkbar wäre aber, dass Google und Amazon iBooks mittelfristig unterstützen könnten – mit der Einschränkung sichert sich Apple genau davor ab. Dass die iBooks selbst zu weiten Teilen dem ePUB 3- Standard entsprechen und damit (mit einigen kleineren Abstrichen) auch mit anderen Geräten kompatibel wären, wird dabei unterschlagen.

Wie genau diese EULA im Vorfeld mit den teilnehmenden Buchverlagen abgesprochen wurde, ist unbekannt, es erscheint aber logisch, dass diese ihre Lehrbücher mittelfristig auch über andere Verkaufsplattformen anbieten wollen. Zumindest in den USA ist der Kindle weit verbreitet, hierzulande sollte sich das mittelfristig ebenfalls ergeben.

Zudem hat die Exklusivität einen Nachteil: Verweigert Apple den Vertrieb des mit iBooks Author erstellen Buches, war die ganze Arbeit für die Katz – es sei denn, man will es als PDF oder Textdatei weitergeben.


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