Test: The Last Story

Redaktion Macnotes, den 24. Februar 2012

Dank Nintendo durften wir bereits vorab The Last Story auf Herz und Nieren prüfen. Das Spiel wird als das große Rollenspiel angepriesen und soll sogar in Bezug auf Gameplay revolutionär sein. Ob wir enttäuscht wurden oder nicht, das erfahrt ihr in unserem Test.

Irgendwie  glauben wir nach wie vor, dass dieses Spiel eines der letzten großen Games für die Nintendo Wii sein wird. So erwarten wir natürlich ein riesiges Feuerwerk an Emotionen und haben große Erwartungen an das Spiel.

Zu Beginn ist es sehr hektisch. Irgendwie werden wir angegriffen und müssen ziemlich schnell das Weite suchen. Während dieser Zeit werden euch die Steuerungselemente des Spiels näher gebracht, sodass ihr vom Einstieg her überhaupt keine Probleme mehr haben solltet.

Die Story des Spiels ist für ein Rollenspiel typisch. Das Königreich wird bedroht, und ihr seid der auserwählte Held, der sie retten kann. Dieses Thema ist leider schon zu durchgekaut, sodass ich im Vorhinein schon sagen kann, dass hier story-technisch nichts Neues oder Spektakuläres zu erwarten ist.

Es dauert nicht lange und ihr lernt auch schon den Rest eurer Mitglieder kennen und kämpft gemeinsam mit ihnen gegen das Böse. Dabei fällt das Kampfsystem im ersten Moment ziemlich einfach aus. Es bietet aber später viele strategische Möglichkeiten. Zu Beginn reicht es völlig aus, den Gegnern schnell auszuweichen oder einfach zu ihnen hinzugehen, denn euer Held versetzt dann automatisch seine Angriffshiebe. Dies kann man eigentlich gut mit World of Warcraft vergleichen. Habt ihr den normalen Kampfmodus aktiviert, schlägt eure Figur automatisch bei Annäherung zu. Dies ist allerdings auf keinen Fall negativ zu werten, im Gegenteil, denn später macht es richtig spaß.

Neben eurem Schwert am Anfang, lernt ihr auch den Umgang mit Pfeil und Bogen bzw. Armbrust. Wir sind ehrlich gesagt sehr froh darüber, dass ihr diese Waffe klassisch steuern müsst, sprich mit Analogstick zum Zielen. Ihr müsst dabei nicht wild durch euer Wohnzimmer zielen und schwingen, sondern könnt ganz entspannt auf der Couch sitzen bleiben.

Im Spiel selbst habt ihr mehrere Steuerungsmöglichkeiten. Ihr könnt wie gewohnt zu eurer Fernbedienung und zum Nunchuk greifen, was aber nicht empfehlenswert ist. Klar, es ist durchaus möglich so zu spielen, wer aber einen Classic Controller sein Eigen nennt, sollte lieber darauf zurückgreifen.

Durch das Besiegen von Gegnern erhaltet ihr eure Erfahrungspunkte. Habt ihr genügend gesammelt, steigt ihr im Level auf. Zusätzlich könnt ihr euch durch neue Waffen und Ausrüstung um einiges verstärken, was aber eigentlich für Rollenspiele jetzt nichts Neues ist. So bleiben natürlich alle Grundelemente des Genres auch hier gleich.

In The Last Story kommt ihr im späteren Verlauf zu einer sehr großen Stadt namens Lazulis. Dort wird man regelrecht erschlagen und kann sich auf viele kleine Nebenquests und Aufgaben freuen. Wer einen Abstecher in die verschiedene Läden machen möchte, kann dies jederzeit tun. Hier wurde wirklich sehr viel Liebe ins Detail gesteckt.

Apropos Zeit: Ein bisschen schade ist, dass ihr das Hauptabenteuer binnen 20 bis 30 Stunden erledigt habt. Das ist für Rollenspiele nicht mehr zeitgemäß. So gibt es bereits andere Spiele für die Nintendo Wii, die weitaus länger brauchen, um den Abspann genießen zu dürfen.

Wenn ihr zudem alle Nebenquests erledigen wollt, seid ihr nochmal gut 5 bis 8 Stunden zusätzlich unterwegs. Diese bestehen meist aus so kleinen Tätigkeiten, wie zum Beispiel für jemanden Gegenstände einzusammeln, eine Horde Monster zu erledigen oder einen bestimmten Gegenstand zu suchen.

Insgesamt sind die Missionen aber ziemlich linear aufgebaut. Im Endeffekt lauft ihr immer zum Punkt X, müsst ein paar Monster töten und seid fertig. Dies wiederholt sich zu oft. The Last Story revolutioniert das Genre leider nicht. Was uns zudem ein bisschen gestört hat, war die Hilflosigkeit. Oft hatten wir das Problem, dass wir gar nicht wussten, was wir eigentlich tun müssen. Die NPCs schaffen zwar Abhilfe und geben ab und zu Tipps, aber leider auch nicht immer.

Technik

Technisch ist das Spiel ein Feuerwerk. Es gibt fast kein Wii-Spiel, das die Hardware Power so ausnutzt. Gut, Metroid Prime und Mario Galaxy sind natürlich auch wahre Grafikwunder, aber The Last Story hat nochmal bewiesen, dass Nintendos Konsole, die wohl bemerkt schon über fünf Jahre alt ist, doch noch ziemlich viel Power hat.

Die Charakter-Modelle sehen einwandfrei aus. Auch die Umgebungen und vor allem die Weitsicht konnten sehr überzeugen.

Musikalisch wird immer alles sehr schön getroffen. Wenn ihr in Aktion seid, ist die Musik schneller, wenn es etwas emotionaler wird, ist die Musik ruhig. Auch das konnte uns sehr überzeugen.

Den Multiplayer-Modus konnten wir leider nicht testen, wollen ihn uns aber nochmal anschauen, wenn das Spiel erhältlich ist. Ihr sollt „The Last Story“ gemeinsam ein paar Quests erledigen können. Über dieses Feature freuen wir uns sehr. Allerdings sind wir online durch die HD-Konsolen so verwöhnt, dass hier das schreckliche Online-System mit den Codes etwas abschreckt. Nichtsdestotrotz werden wir dies noch in Angriff nehmen und euch gerne im Forum nochmal ein paar Infos zukommen lassen.

Fazit

The Last Story ist durchaus ein sehr tolles Rollenspiel, das aber hier und da Schwächen aufweist. So ist das Gameplay ziemlich linear aufgebaut und die Story nicht sonderlich spannend. Trotzdem fesselte uns das Spiel und bietet euch ca. 30 Stunden lang sehr viel Spielspaß. Wer eine Nintendo Wii hat und Rollenspiele liebt, kann bedenkenlos zugreifen!


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Testergebnis

URS: 7,8 von 10
7,8