Twitter verklagt Spammer, unter anderem wegen Verbreitung von Bot-ähnlicher Software

Stefan Keller, den 9. April 2012
Twitter Sketch
Twitter Sketch, Foto: Jack Dorsey

Der Microbloggingdienst Twitter hat in San Francisco Spammer verklagt, die das Netzwerk systematisch mithilfe von Programmen zu ihrem Gunsten missbrauchen wollten. Die zwei Anklagepunkte lauten folgerichtig auf Verbreitung von Software zum Missbrauch des Dienstes und Verwendung automatisierter Twitter-Accounts, um Benutzer auf manipulierte Webseiten zu locken – eine der ‚betroffenen‘ Webseiten ist bereits offline.

Spammer sind böse und vergraulen über kurz oder lang die Benutzer. Twitter hat bereits vor einiger Zeit die Funktion eingerichtet, Spammer zu melden. Wie auf dem Weblog Naked Security vom Anti-Viren-Entwickler Sophos zu lesen ist, geht Twitter nun gegen die ersten dicken Fische vor. Im US District Court in San Francisco wurde eine Zivilklage gegen einige Twitter-Spammer eingereicht. Die Anklagepunkte lauten dabei auf:

  • das Verbreiten von Programmen, die dazu bestimmt sind, die Richtlinien von Twitter zu verletzten und/oder Anwender zur Verletzung der Nutzungsbestimmungen zu verleiten
    oder
  • das Verwenden einer großen Anzahl von automatisch erstellten und verwalteten Twitter-Accounts, durch die Twitter-Anwender auf gefährliche Webseiten geleitet werden, was ebenfalls gegen die Nutzungsbedingungen des Dienstes verstößt

Eine Webseite aus den Kreisen der Angeklagten, die bereits mit ihrem Domain-Namen mehr als deutlich macht, was ihr Ziel war, tweetattacks.com, ist bereits nicht mehr erreichbar. Nur eine Dummy-Version der favicon.ico ist noch auf dem Server zu finden. Es handelt sich bei TweetAttacks um ein Programm, mit dessen Hilfe automatisch neue Follower auf Twitter gesucht werden können, „undankbare“ Anwender entfolgt werden und automatisch Tweets abgesetzt werden.

In der Anklageschrift sind noch weitere Angebote genannt, darunter auch TweetAdder und TweetBuddy. Zumindest die Webseite von TweetAdder ist noch funktionstüchtig, bei TweetBuddy führt der DNS-Eintrag momentan ins Leere.


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