Xbox 360 – Englische Zeitung Metro prangert Konsolen-Communities als Tummelplatz möglicher Pädophiler an

Alexander Trust, den 23. April 2012

Die englische Zeitung Metro hat mit einer Headline nicht nur Microsoft-Verantwortliche erzürnt. Auch die Wissenschaftler der zugrundeliegenden Untersuchung sehen selbige fehlinterpretiert.

Wie die Kollegen von eurogamer (engl.) schreiben, hat sich die englische Zeitung Metro mit der Headline eines Artikels nicht nur den Unmut der Gaming-Gemeinde zugezogen. Auch die an der Studie beteiligten Wissenschaftler sehen selbige als fehlinterpretiert an, und ihre Nachricht missverstanden.

Vermehrt Menschen mit pädophilen Neigungen in Gaming-Gemeinden?

Unter dem Titel „Xbox paedophile predators“ (dt. ungefähr: Xbox pädophile Verbrecher) wird auch im Laufe des Artikels der Eindruck erweckt, als würden sich in der Xbox-Gemeinde viele Menschen tummeln, die pädophile Neigungen hätten und über die Konsole Ausschau nach potenziellen Opfern halten würden. Menschen mit entsprechenden Neigungen würden sich mehr und mehr den Gaming-Plattformen – wie Xbox LIVE – zuwenden, heißt es im Artikel.

Zeitung hat Kern der Untersuchung falsch verstanden

Professorin Julia Davidson gab gegenüber Eurogamer an, dass die Zeitung die durchgeführten Untersuchungen scheinbar falsch verstanden hätte. Der Fokus der Untersuchung hätte nicht auf Online-Gaming gelegen, sondern vielmehr auf Sozialen Netzwerken, so Davidson. Es sei „sehr unglücklich“, dass die englische Zeitung diese wichtige Tatsache fehlinterpretiert hätte, so die Professorin. Überall im Netz, wo sich vermehrt Kinder aufhalten, sei die Gefahr groß, dass sich dort auch Menschen mit pädophilen Neigungen herumtreiben würden – unter anderem in Sozialen Netzwerken, Chats usw. Es habe auch Hinweise gegeben, dass sich entsprechende Personen in Communities rund um PlayStation und Xbox aufhalten würden, diese seien aber eher gering gewesen, gibt Julia Davidson an.

Verdacht unbegründet – Schutz der Kinder im Netz wichtig

Die Schlagzeile der Zeitung, dass sich Pädophile mehr und mehr den Gaming-Plattformen zur Opfersuche zuwenden würden, findet Davidson unbegründet. Man wolle sich mit der Untersuchung auch nicht nur auf verletzendes und gefährliches Verhalten stützen, der Fokus der Nachforschungen liegt eher darauf, Kinder im Netz zu schützen. Nachdem der Artikel in der Metro-Zeitung erschienen war, hatte sich ein Microsoft-Mitarbeiter an die Verantwortlichen der Kingston University gewandt, um über die Untersuchungen zu sprechen. Julia Davidson hat sich daraufhin mit der Bitte an die Zeitung gewandt, den irreführenden Artikel zu korrigieren, was bislang noch nicht geschehen ist. Man habe die Daten nach bestem Wissen und Gewissen erhoben, so Davidson. Wie selbige interpretiert werden, darauf habe man keinen Einfluss sagt sie („We put our data out in good faith and have no control over how it’s interpreted“).


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