Kaspersky: Mac OS X ist ziemlich unsicher, aber Hilfe naht

Stefan Keller, den 14. Mai 2012

Der Sicherheitsdienstleister Kaspersky aus Russland hat sich in der Vergangenheit gerne damit zitieren lassen, wenn es darum ging, dass Apple-Betriebssysteme Schwachstellen aufweisen, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten. Um den Ratschlägen nun auch Taten folgen zu lassen, soll Apple Kaspersky eingeladen haben, um die Sicherheit in OS X zu verbessern.

Der Chief Technology Officer Nikolai Grebennikov von Kaspersky Labs hat mit dem britischen Magazin Computing gesprochen und dabei verraten, dass Apple seine Firma angeheuert hat, um die Sicherheit in den eigenen Betriebssystemen zu verbessern. Vor Kurzem habe die Firma angefangen, die Mac-OS-Plattform auf Herz und Nieren zu überprüfen. Dabei werden die Schwachstellen überprüft und mit Malware verglichen, die diese Lücken auszunutzen versucht.

Laut Grebennikov ist Apple viel zu nachlässig, was Sicherheit angeht. Dafür fällt ihm direkt ein Beispiel ein – es heißt Flashback und hat kürzlich für Furore gesorgt. Bereits im Frühjahr hat Oracle die ausgenutzte Sicherheitslücke in Java geschlossen, aber in OS X kümmert sich Apple selbst um die Java-Runtime. Dementsprechend wurde die Lücke erst geschlossen, als das Kind bereits im Brunnen lag. Das sei jedoch viel spät gewesen, so der Technologe von Kaspersky.

Überhaupt hält er sich im Bericht die ganze Zeit am Flashback-Trojaner fest. Er zeige anschaulich, dass Apples Vorstellung von Sicherheit und der Umgang mit Lücken nicht perfekt ist. Computing schlussfolgert aus dem Gespräch, dass sich aus dem Auftrag, OS X abzusichern, eine langfristige Geschäftsbeziehung zu entwickeln scheint.

Aber nicht nur auf OS X hat man es bei Kaspersky abgesehen, auch das mobile Betriebssystem iOS steht im Kreuzverhör. Binnen eines Jahres erwartet Kaspersky gezielte und vor allem erfolgreiche Angriffe auf iPhones und iPads. Das sage Kaspersky die Erfahrung, die man gesammelt habe. Grebennikov gab aber zu, dass wenigstens momentan noch keine Malware unterwegs ist, die es auf iOS abgesehen hat.


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