Kino.to: Sicherheitslücke auf Streaming-Seite kann Domain-Hijacking bedeuten

Alexander Trust, den 21. Mai 2012
Serverrack, Foto: cre8tive, Pixelio.de
Serverrack, Foto: cre8tive, Pixelio.de

Die beiden Datenschützer pin3apple und Chomik haben auf der seit Mitte letzten Jahres geschlossenen Streaming-Website Kino.to Sicherheitslücken in puncto Administration der Domain entdeckt. Menschen mit entsprechendem Know-how sei es möglich gewesen, die Website zu übernehmen und dort eigene Inhalte einzustellen, so die beiden. Aufgrund eines Fehlers konnten sich die beiden Datenschützer vollen Zugriff auf die DNS-Funktionen verschaffen.

Sicherheitslücke den Behörden mitgeteilt

Man hat diesen Fehler ausgenutzt, und eigene Inhalte in Form eines kleinen Hinweises der eigentlichen Meldung der Kriminalpolizei hinzugefügt. Die Behörden seien allerdings über den Fehler auf der Seite Kino.to informiert worden. Die beiden Datenschützer haben dies getan, damit niemand sonst die Seite für seine Zwecke missbrauchen könne.

Streng genommen handelt es sich nicht um einen Hack, wird erklärt, da ein Eindringen in fremde Systeme nicht notwendig gewesen sei.

Bis zu 15 Jahre Haft für Kino.to-Chef

Kino.to-Gründer und Chef Dirk B. steht derzeit wegen massenhafter Verletzung des Urheberrechts vor Gericht. Der Prozess gegen B. am Landgericht in Leipzig soll am 22. Mai 2012 fortgesetzt werden. Der 39-jährige soll unter anderem über Werbeanzeigen Millionen verdient haben. 2008 hatte der gelernte Bodenleger das Streaming-Portal gegründet und nach Angaben von Mitarbeitern bzw. Mitangeklagten schnell bemerkt, dass mit dem Streamen von Filmen und Serien sehr viel Geld zu machen sei. Bis zu vier Millionen Nutzer sollen Kino.to regelmäßig aufgesucht haben, das Portal bot rund 135 000 raubkopierte Filme, Serien und Dokumentationen. Dirk B. drohen als Chef des Streaming-Portals bis zu 15 Jahre Haft.


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