Test: The Secret World

Redaktion Macnotes, den 1. Juli 2012
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Die ersten Informationen, die über dieses Spiel bekannt wurden, versprachen Veränderungen bei Klassen und Level im Vergleich zu gewöhnlichen MMORPGs. The Secret World sollte außerdem keine typischen Quests à la „Töte 100 Plüschhasen“ und noch viel mehr „Elfen mit Zahnstocher“ bieten, sondern vielmehr Aufgaben, die einen wirklich beanspruchen. Das Entwicklerteam von Funcom hat wirklich nicht gelogen. Mehr erfahrt ihr im folgenden Test.

Die Superbiene!

Was hat eine Biene mit Secret World zu tun? Sie gehört zur Anfangssequenz und ist verantwortlich für unsere Kräfte. Euer Charakter liegt schlafend auf dem Bett, als durchs Fenster eine kleine leuchtende Biene geflogen kommt. Dieses Insekt fliegt geradewegs auf euer Zimmer zu und schwups, habt ihr sie verschluckt. Kurz darauf durchströmen merkwürdige Kräfte die Blutbahnen und suchen nach einem Ausweg. Blaue Strahlen strömen aus dem Körper und durchfluten das Zimmer.

Kurz darauf bemerkt der Charakter die Kraft und versucht diese zu kontrollieren, anfangs gelingt das nicht so recht, doch kurz darauf scheinen die Kräfte unter Kontrolle. Jetzt klopft es an der Tür und es steht ein Abgesandter der jeweiligen Fraktion vor der Tür, der genauestens über die Kräfte bescheid zu wissen scheint. Ihr sollt möglichst bald das jeweilige Hauptquartier besuchen. Die Auswahl zwischen Templer, Illuminaten und Drachen nehmt ihr in der Charaktererstellung vor, dazu später mehr.

Irgendwann seid ihr also in der jeweiligen Stadt der Fraktion: London für die Templer, Seoul für die Drachen und New York für die Illuminaten. Dort müsst ihr erst mal zum Anführer der Fraktion laufen und mit diesem quatschen. Danach könnt ihr in einem separaten Raum alle Waffen durchtesten und euch entscheiden. Ihr könnt zwei Waffen tragen.

Einmal entschieden startet ihr in der ersten Stadt namens „Kingsmouth“. Dort fangen die Probleme an, kaum ein paar Meter gelaufen begegnet ihr den ersten Zombies, die mit der jeweiligen Waffe erst mal niedergemäht werden können. Quests findet man an fast jeder Ecke, dabei stellen Quests mit grauem Hintergrund „Random Quests“ dar und die mit rotem und gelbem Hintergrund die Hauptquests. An den Quests könnt ihr erkennen, ob diese für euch geeignet sind, oder ob ihr noch besseres Equipment benötigt um diese sinnvoll bestreiten zu können.

In Secret World ist die Ausstattung nicht ganz normal, denn das Outfit selbst könnt ihr ändern wie ihr möchtet. Durch spezielle Quests oder durch erlernte Fähigkeiten im Skillrad bekommt ihr neue Outfits und könnt euren Charakter damit gestalten. Die eigentlichen „Stats“ wie man sie kennt (z. B. Gesundheit, Angriffswert etc.), findet man nur auf Talismanen, die genau wie die Waffen einen gewissen Fortschritt brauchen, um getragen werden zu können. Die Story in der ersten Stadt handelt von einem geheimnisvollen Nebel, der nahezu alle Einwohner zu Zombies gemacht hat. Diesen müsst ihr erforschen und glaubt mir, das ist nicht immer so einfach!

Die Skillung, eine Wissenschaft?

Auch die Skillverteilung in Secret World ist eine andere! So könnt ihr durch Sammeln und Verteilen von Punkten Fortschritte in der Skillung des Skillrads bekommen. Das Skillrad selbst könnt ihr euch wie ein Rad vorstellen, das in einige Gruppen unterteilt ist. Die Hauptgruppen entsprechen den Waffentypen, also Nahkampf, Fernkampf und Magie. Darunter sind die entsprechenden Skills der Waffen selbst zu finden, die später sehr spezialisiert werden können und auch einige Punkte kosten!

Ihr könnt also nichts falsch machen, jeder kann alle Skills freischalten, es dauert nur ein wenig länger. Insgesamt stehen mehr als 500 Skills(!) zur Verfügung. Da fällt es einem natürlich schwer, sich anfangs zu entscheiden. Doch hierfür hat Funcom ein paar „Decks“ bereitgestellt, an denen ihr euch orientieren könnt. Allerdings müsst ihr später eigene Synergien zwischen den Skills finden, um z. B. den höchstmöglichen Schaden zu erzielen oder am besten tanken zu können.

Nun wird es noch komplexer, denn ihr könnt eine zweite Waffe ausrüsten, die wiederum neue Skills auf Lager hat. Diese Waffen genauer gesagt die Skills könnt ihr in sieben aktive Slots packen, um sie zu benutzen. Zusätzlich gibt es noch sieben passive Skills, die ihr auswählen könnt. Allerdings laufen diese immer nebenbei.

Einige Skills bewirken mit speziellen Effekten wie „geschwächt“ oder „behindert“ und werden so stärker oder rufen dadurch einen weiteren Effekt hervor. Der Hauptbestandteil besteht darin, Skills zu verwenden die sogenannte „Ressourcen“ auf dem Ziel aufbauen, jeder Treffer fügt eine Waffenressource hinzu. Diese können bis zu fünfmal auf dem Gegner gestapelt werden. Sobald ein paar Ressourcen auf dem Gegner sind, könnt ihr viele Skills verwenden, die diese Ressourcen verbrauchen und deutlich mehr Schaden machen oder andere Effekte hervorrufen.

Die gebotene Freiheit und die damit verbundene Klassenlosigkeit sind zwar sehr erfrischend, stiftet vor allem anfangs ziemlich Verwirrung. Trotzdem finde ich die Idee wirklich genial und es macht wahnsinnig Spaß neue Synergien zu erstellen, die vielleicht noch besser sind!

Die Storys!

Nein es ist kein Schreibfehler, denn es gibt zwar die Storyquest pro Gebiet, allerdings sind die Nebenquests fast notwendig um die eigentliche Geschichte verstehen zu können. Diese unterscheiden sich gravierend zu anderen MMORPGs, denn wie oben bereits erwähnt gibt es hier eher selten die Aufgabe töte X Viecher der Sorte Z.

Eine weitere Genialität sind die Zwischensequenzen! Die Questgeber sprechen mit euch und erklären euch genauestens was zu tun ist, oftmals sind hier Tipps versteckt um die Quests lösen zu können, so fühlt man sich absolut in die Welt hineinversetzt.

Man kommt sich mitunter vor wie in einem Adventure, weil die Quests aus packenden Rätseln bestehen. Diese sind von Funcom so gestaltet, dass man des Öfteren den in-game eingebauten Browser verwenden muss, um an gewisse Informationen zu kommen. Allerdings könnt ihr genauso das Spiel minimieren und Firefox o. ä. verwenden. Wenn euch eine Quests sagt „findet diesen Ort“, müsst ihr oftmals wirklich selbst durch Tipps dort hinfinden. Es ist etwa bei einer Quest vonnöten, genauestens auf die Gullydeckel zu schauen, um die dort abgebildeten Pfeile zu sehen und ihnen folgen zu können. Wer nicht auf solche komplexen Aufgaben steht, kann mittlerweile auf viele Guides der Community zurückgreifen, um sich durch die Quests führen zu lassen. Allerdings finde ich das Gefühl, nach dem Kopfzerbrechen die Quest selbst gelöst zu haben einfach genial.

Womit wir beim nächsten Punkt wären, das Abgeben der Quests könnte nicht einfacher sein. Anstatt umständlich zum Questgeber zurückzulaufen, können die Quests bequem per Handy über die Schaltfläche „Bericht senden“ abgegeben werden. Meist wartet in der Nähe schon der nächste Auftraggeber, der wiederum eine neue vielleicht sehr knifflige Aufgabe für euch bereitstellt.

Das Drumherum

Das Craften in „The Secret World“ ist ein wenig kniffliger als in anderen Spielen. Denn ihr müsst hierfür nicht nur die entsprechenden Materialien sammeln, sondern müsst diese in einem gewissen Raster korrekt anordnen, um den gewünschten Gegenstand zu erhalten. Das hat ein wenig etwas von Minecraft.

Die Grafik in „The Secret World“ ist deutlich besser als das vorherige Spiel von Funcom „Age of Conan“. Auf höchster Auflösung hat man wirklich einen tollen Ausblick auf die entsprechenden Gebiete. Ein schlechterer PC hat deutliche Nachteile, denn mit sinkender Grafikeinstellung, kann weniger weit gesehen werden. Das kann in manchen Quests zu Problemen führen.

Einen richtigen Endcontent, gibt es bisher noch nicht, da die bestehenden Inis weitestgehend übernommen wurden und nur zwischen den Schwierigkeitsgraden gewählt werden kann. Diese haben es aber in sich. Ich bin mir allerdings sicher, dass sich Funcom hierfür auch etwas Besonderes überlegt und es in nächster Zeit eine Erweiterung geben wird.

Fazit

Funcom hat sich mit „The Secret World“ wirklich etwas Besonderes ausgedacht. Es sind viele Dinge dabei wo man feststellen muss, „Da hat sich jemand aber wirklich Arbeit gemacht“. Man könnte sogar so weit gehen zu behaupten, dass dieses Spiel die nächste Generation der MMORPGs ist. Doch wer in den letzten Jahren Games in diesem Genre gezockt hat, die eher zum Gehirnabschalten gedacht waren, wird Anfangs von TSW überrollt werden. Plötzlich muss man sich von dem angeeigneten „nicht Denken“ Prinzip lösen und teilweise trickreiche Aufgaben ausknobeln. Wir hatten bisher sehr viel Spaß mit diesem Spiel und es wird uns mit Sicherheit noch einige Zeit beschäftigen.


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URS: 7,5 von 10
7,5