Facebook wiegelt ab: Pseudonyme durch Freunde aufklären lassen sei nur ein Test

Alexander Trust, den 11. Juli 2012
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Das Soziale Netzwerk Facebook ist derzeit in aller Munde, weil es Freunde von Nutzern dafür einspannen will, Nutzer mit Pseudonymen zu identifizieren. Alles nur ein Test, wiegelt man ab. Die so gesammelten Daten würden nur zu statistischen Zwecken verwendet, heißt es. Die Screenshots, die diesbezüglich im Netz kursieren, sollen echt sein, die Abfrage, ob es sich bei dem „Namen“ des Freundes auch um den echten Namen handelt, soll allerdings nur zum Test erstellt worden sein, berichtet das Netzwerk.

„Anonymität im Internet muss verschwinden“

Facebook selber begründet seine Bemühungen damit, das Netzwerk sicherer machen zu wollen. In Klarnamen sehe man die Grundlage für den Austausch zwischen „echten Menschen“, heißt es. Vieles, das Nutzer im Netzwerk eintragen, ist standardmäßig als öffentlich und für alle zugänglich eingestellt. Auch die Liste der Facebook-Freunde ist standardmäßig für alle sichtbar. Nicht nur Kriminelle könnten diese Daten für ihre Zwecke missbrauchen. Facebook-Managerin Randi Zuckerberg hat bereits im letzten Jahr ihre Meinung zu Pseudonymen im Netz kundgetan.

„Anonymität im Internet muss verschwinden.“
Randi Zuckerberg

Auch beim Konkurrenz-Netzwerk Google+ wird die Politik des Klarnamenzwangs verfolgt. Google-Manager Eric Schmidt hat seine eigene Meinung zur Vorgabe, seine realen Daten im Netz preiszugeben.

„Der einzige Weg, dem zu begegnen, ist echte Transparenz und keine Anonymität. In einer Welt asynchroner Bedrohungen ist es zu gefährlich, auf eine Möglichkeit zu verzichten, Menschen zu identifizieren. Wir brauchen einen Namensdienst für Menschen. Regierungen werden das verlangen.“
Eric Schmidt

Zugang bald auch für unter 13-Jährige?

Anfang Juni hieß es, dass Facebook einen neuen Nutzerkreis erschließen möchte. Möglicherweise könnten sich bald unter 13-Jährige legal einen Account im Netzwerk anlegen. Den Erziehungsberechtigten soll dabei die Aufgabe zukommen, diesen Account im Auge zu behalten.
Im selben Monat wurde entschieden, dass Nutzer künftig die Möglichkeit haben werden, ihr Einverständnis zu widerrufen, Namen, Foto und Sonstiges zu „offenbaren“, sobald sie auf „Gefällt mir“ zu einem Produkt oder ähnlichem klicken.

„Want-Button“ um Kauf-Interesse zu bekunden?

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Entwickler offenbar derzeit an einem „Want“-Button arbeiten, der – in Analogie zum Like-Button – Nutzern die Möglichkeit einräumt, nicht nur Dinge „zu mögen“, sondern auch ihr Kauf-Interesse an Gegenständen zu bekunden. Entwickler Tom Waddington hatte berichtet, im Javascript SDK des Social Networks auf Grundlagen für entsprechenden Button gestoßen zu sein.


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