Test: Tales of Graces F

Redaktion Macnotes, den 14. September 2012
Tales of Graces f
Tales of Graces f

Wir Zocker aus dem Westen haben es in Bezug auf Rollenspiele nicht immer leicht. Während im Land der aufgehenden Sonne ständig irgendwelche tollen Rollenspiele im Anime-Stil erscheinen, bleiben wir meist davon „verschont“. Dies ist wirklich sehr schade, denn viele dieser Perlen fesseln einen regelrecht an den Bildschirm. Ich oute mich nun öffentlich als großer Fan solcher Games! Und wer ist schuld daran? Tales of Graces F! In unserem Test lest ihr warum.

Kurs Richtung Spannung!

Viele J-Rollenspiele, die ich in diesem Jahr testen durfte, waren eher schlecht, deswegen fürchtete ich mich ein wenig vor der Bekanntschaft mit Tales of Graces F.

Nachdem ich mich überwunden hatte, beförderte mich das Spiel langsam aber sicher Richtung Story. Ihr spielt den adeligen Sohn Asbel, der es liebt, sich gegen den Willen seines Vaters durchzusetzen. Durch einen Zufall lernt ihr ein unbekanntes Mädchen kennen, das tragischerweise auch noch an Gedächtnisschwund leidet. Man entschloss sich aber kurzerhand, sie Sophie zu nennen. Zunächst gilt es mal herauszufinden, wo Sophie überhaupt herkommt und warum sie so eigenartige Fähigkeiten besitzt. Im Laufe der Zeit stirbt Asbels Vater und das Dorf wird belagert.

Die Geschichte hört sich vielleicht im ersten Moment nicht so richtig spannend an, doch das ändert sich spätestens nach dem ersten Treffen mit Sophie. Ständig bin ich mit Wissensdurst unterwegs, um sämtliche Geheimnisse herauszufinden. Das Spiel baut die Spannung permanent und konstant auf, sodass man gezwungen ist, dieses Abenteuer zu spielen.

Liebevolle Welt

Ihr bewegt euch während des Spiels immer direkt von Karte zu Karte, ohne dass ihr dabei eine Weltkarte nutzen könnt. Die einzelnen Gebiete sind meines Erachtens wunderschön gestaltet und abwechslungsreich. Als alter Fan von klassischen Rollenspielen wird einem wirklich richtig warm ums Herz, wenn man im Spiel voranschreitet. Wer gerne auf Entdeckung geht, wird hier sicherlich so manche Schätze finden. Ständig und überall findet ihr neue Utensilien oder Geheimnisse. Findet ihr etwa einen Apfel, könnt ihr diesen mit anderen Rezepten kombinieren, um unter anderem Heiltränke herzustellen. Schön ist, dass ihr während der Reise nicht ständig mit irgendwelchen zufälligen Kämpfen konfrontiert werdet, sondern dass ihr die Monster immer auf der Karte seht. Wenn ihr diese dann berührt, startet erst dann der Kampf!

Das Kampfsystem gestaltet sich einfach, aber dennoch sehr motivierend. Anders, als bei den klassischen Rollenspielen wählt ihr nicht vorab die Attacken aus, sondern geht im Kampf auf das Monster zu und prügelt darauf ein. Selbstverständlich könnt ihr auch den gegnerischen Attacken per Knopfdruck ausweichen, um anschließend mit einigen guten Kombos zu kontern. Je nachdem, was ihr bei dem jeweiligen Charakter eingestellt habt, steuern sich die Schläge vollautomatisch oder halbautomatisch. Ich habe mich allerdings für halbautomatisch entschieden, da ich meine Kombos schon selbst erreichen möchte.

Interessantes Level System

Tales of Graces F geht hier einen ganz besonderen Weg. Ihr könnt jedem eurer Charaktere gewisse Titel hinterlegen. Diese beinhalten immer mehrere Attacken, die ihr durch erfolgreiche Kämpfe nach und nach freischaltet. Habt ihr somit einen neuen Angriff erlernt, bleibt dieser dauerhaft für euren Helden gespeichert. Der Vorteil ist dann, wenn ihr einen anderen Titel auswählt, könnt ihr wieder ganz neue Attacken lernen und müsst dabei nicht auf das Erlernte verzichten. Dieses System ist extrem vielfältig und sehr motivierend!

Außer zu kämpfen und Geheimnisse zu entdecken, müsst ihr natürlich ständig eure Rüstung verbessern. Mithilfe von Shops oder geheimen Truhen findet ihr interessante Sachen, die ihr jederzeit euren Charakteren zuweisen könnt.

Ein Verlaufen ist übrigens nicht möglich, solltet ihr mal einen falschen Weg einschlagen, lässt euch das Spiel ab einer gewissen Stelle mit einem Warnhinweis nicht mehr weiter voranschreiten. Sicherlich beraubt dies einerseits die spielerische Freiheit, aber ich habe es relativ gut gefunden, da man sich sonst unter Umständen stark verlaufen könnte.

Technik

Tales of Graces F ist schon vor geraumer Zeit für Nintendos Wii erschienen. Allerdings finden wir keinen Grund zum Meckern. Alles sieht sehr bunt aus, die Figuren anime-typisch, mit großen Augen und schrillen Frisuren, was will man mehr? Der Titel ist dabei nicht ganz so kitschig wie andere aus diesem Bereich, was mich zusätzlich sehr erfreute. Besonders hervorzuheben sind die Dörfer und Städte, die wirklich sehr beeindruckend schön aussehen.

Die Sprachausgabe ist auf Englisch, aber deutsche Untertexte können auf Wunsch eingeschaltet werden und sind anfangs sogar automatisch mit drinnen.

Fazit

Ich hätte es nicht geglaubt, dass mich ein Anime-Titel so fesselt. Tales of Graces F hat mich sehr in seinen Bann gezogen und ich spiele es nach wie vor immer noch sehr gerne. Eine wunderschöne Welt, eine wirklich hervorragende Geschichte, die immer mehr an Spannung aufbaut und ein tolles, motivierendes Kampf- und Skillsystem haben mich überzeugt. Schade, dass wir im Westen oftmals auf so gute Perlen verzichten müssen. Aber dieses Mal hat es Gott sei Dank geklappt. Das Spiel ist auch für Nicht-Anime-Fans sicherlich einen Blick wert, wenn man typische Rollenspiele liebt!


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Testergebnis

URS: 7,8 von 10
7,8

Positives

  • spannende Geschichte