Test: Guild Wars 2 – Neuauflage des MMORPG

Martin Vaßen, den 22. Oktober 2012
Guild Wars 2
Guild Wars 2

Guild Wars 2 im Test. Lange habt Ihr drauf gewartet. Doch am 28. August erschien Guild Wars 2. Arenanet und NCsoft stellen den zweiten Teil ihres Online-Rollenspiels vor. Die Spieledesigner haben Talent für Multiplayer-Rollenspiele bereits mit dem Vorgänger bewiesen. Der und seine Erweiterungen haben Euch und uns lange Zeit beschäftigt. Doch wie gut ist das MMORPG, das sogar ohne monatliche Abogebühren auskommt.

Tyria in Trümmern

Das neue Guild Wars 2 spielt 250 Jahre nach den Ereignissen der Vorgänger. Die neue Spielwelt heißt Tyria. Sie wurde von Naturkatastrophen und durch die Kräfte der wiedererwachten Drachen in Mitleidenschaft gezogen. Ihr erkennt sie jedenfalls nicht wieder. Denn zu viel hat sich verändert.

Die Menschen sind nicht mehr die dominante Spezies in Guild Wars. Sie müssen sich Tyria jetzt mit anderen aufstrebenden Rassen teilen. Das geht nicht ohne Konflikte einher. Der Kampf um die Vorherrschaft ist überall deutlich ablesbar. Doch noch gefährlicher sind die Drachen. Sie drohen Tyria ins Chaos zu stürzen.

Herrschaft auf fünf Völker verteilt

In Tyria haben sich fünf Völker entweder friedlich angesiedelt, oder aber ihren Platz hart erkämpft. Dummerweise müssen sich Feinde und Konkurrenten zusammenschließen, damit die Welt nicht untergeht. Neben den Menschen könnt Ihr in Guild Wars 2 nun noch die Charr, Nord, Asura oder Sylvari spielen. Jede Fraktion hat ihre ganz eigene Geschichte.

Fraktionen in Guild Wars 2

  • Die Charr sind eine Kreation aus Raubkatze und Mensch, ihre Kultur ist von Krieg und Konflikten geprägt. Sie lebten unterirdisch, konnten sich ihren Weg aber an die Oberfläche freikämpfen.
  • Die Nord sind Jäger und Krieger. Sie ähneln Wikingern und führen ein naturverbundenes Leben, beten Tiergötter an.
  • Daneben gibt es die kleinwüchsigen Asura. Diese koboldähnlichen Wesen nutzen Magie und Ingenieurskunst. Doch jeder ist sich selbst der nächste. Bei den Asura überleben nicht die Starken, sondern die Schlauen.
  • Das jüngste Volk sind die Sylvari. Diese Wesen sind lebendige Pflanzen, die humanoide Gestalt angenommen haben. Das Herz ihrer jungen Kultur ist der „Blasse Baum“. In ihm bündeln sich die Geister aller Sylvari zu einer kollektiven Intelligenz. Diese Vision erinnert an den Kinofilm Avatar

Krieger, Nekromant oder doch lieber Ingenieur?

Ihr könnt zu Beginn von Guild Wars 2 aus acht verschiedenen Klassen  wählen. Ihr seid wahlweise Krieger, Waldläufer, Elementarmagier oder eben Ingenieur, Dieb, Nekromant, Wächter oder Mesmer. Diese Klassen unterscheiden in der Ausrüstung, aber vor allem in ihrer Spielweise. Wächter und Krieger suchen den Nahkampf mit Schwert und Schild, während andere Klassen sich mehr auf ihre magischen Talente verlassen. Eine interessante Neuerung ist der Ingenieur. Er kämpft nicht mit konventionellen Mitteln, sondern mit Pistolen und selber gebastelten Maschinen, wie Geschütztürmen.

Egal welche Klasse Ihr spielt, bei der Berufswahl seid Ihr komplett frei. Überall in der Spielwelt bieten sich Gelegenheiten durch etwas Arbeit, Handwerksmaterialien zu sammeln, die Ihr dann weiter verarbeiten könnt. Zum Beispiel könnt Ihr ein Erzvorkommen abbauen, und aus dem Erz dann Rüstungen oder Waffen schmieden.

Quests und Instanzen

Guild Wars 2 hält massenhaft Quests für Euch bereit. Die gestaltet sich recht vielfältig. Ihr müsst Dinge einsammeln, Personen eskortieren und ganze Questreihen absolvieren. An deren Ende warten ein besonders starker Gegner und große Belohnungen auf Euch. Die Entwickler spendieren Euch darüber hinaus aber noch eine Besonderheit. Immer mal wieder werden dynamische Welt-Events erzeugt. Die sind immer für diejenigen Spieler wichtig, die sich im Umkreis befinden. Wenn dann in der Umgebung ein Bauernhof überfallen wird, könnt Ihr bei der Verteidigung helfen.

In echten Gruppen agiert Ihr in den Instanzen und Dungeons von Guild Wars 2. Dort lauern besonders viele und starke Widersacher. Zwischen- und Endbosse wollen Eurer Spielergruppe ans Leder. Deswegen könnt Ihr nur im Team gewinnen. Ein Spieler lauert dem Gegner auf, die anderen greifen aus dem Hinterhalt an, oder wechseln sich ab. Je länger die Kämpfe dauern, desto wahrscheinlicher geht Euch am Ende die Luft aus.

Kämpfe gegeneinander

Zwar noch lange nicht Standard, aber sehr wohl aus anderen Spielen bekannt ist der PvP. Ihr könnt auch in Guild Wars 2 gegen andere Spieler kämpfen. Ihr könnt kleinere Scharmützel ausfechten oder sogar an gewaltigen Schlachten teilnehmen.

Dazu gibt es noch den Modus Eroberung. Ihr müsst unterschiedliche Aufgaben erfüllen, Belagerungsgeräte aufbauen und strategisch wichtige Orte einnehmen, um Punkte zu sammeln.
Noch mehr Abwechselung wäre sicher noch besser. Doch die vorhandenen Optionen machen einen heiden Spaß.

Guild Wars 2 grafisch ansprechend

Guild Wars 2 bietet eine prima Spielgrafik. Ich möchte sagen, Ihr bekommt gerade das Beste, was das Genre zu bieten hat. Die riesigen Außenareale bieten ein umwerfendes Panorama mit Wettereffekten. Die Spielwelt wirkt lebendig. In den Dungeons brilliert das Spiel von Licht und Schatten. Die Charaktermodelle und Rüstungen weisen viele Details auf.

Der Soundtrack ist außerdem ein regelrechter Ohrwurm. Zudem passt die Geräuschkulisse immer perfekt. Während Ihr in Wäldern sogar die Vögel zwitschern hört, geht es in den Städten belebter zu. Darin hört Ihr Leute werken, oder die Rufe vom Marktplatz. Die gesprochene Sprache wurde prima synchronisiert.

Nur die Steuerung von Guild Wars 2 ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ihr spielt mit Maus und Tastatur. Allerdings braucht Ihr eine Weile, bis Ihr die Shortcuts auf der Tastatur beherrscht.

Fazit

Guild Wars 2 ist NCSoft gelungen. Das MMORPG muss sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Es gehört grafisch und spielerisch mit zum Besten, was es momentan gibt. Besonders wenn Ihr gerne gegen andere Mitspieler kämpft, kommt Ihr auf Eure Kosten. Außerdem kommt das Online-Rollenspiel ohne monatliche Abo-Gebühren aus. Absolut empfehlenswert.


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Testergebnis

URS: 7,5 von 10
7,5