Amazon Kindle: Die Problematik des Kopierschutzes von eBooks

nw, den 24. Oktober 2012
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Einige Hinweise und Ratschläge im Umgang mit E-Books im Allgemeinen und Kindle im Besonderen sind nach einem Vorfall in Norwegen durchaus angebracht. Eine norwegische Amazon-Kundin verlor im Zuge einer ihr unergründlichen Accountsperre auch den Zugriff auf bereits erworbene E-Books. Hätte die junge norwegische Amazon-Kundin nicht den Weg über die Öffentlichkeit gesucht, wäre deren Kundenkonto vermutlich gesperrt geblieben.

Nachdem unter anderem der britische Guardian darüber berichtete, ruderte Amazon schnell zurück, schaltete den Account wieder frei. Zudem erklärte das Unternehmen per E-Mail, dass der Zugriff zur Bibliothek eines Nutzers nicht vom Status seines Accounts abhängen dürfe.

Die Problematik mit dem Kopierschutz

„Ihre digitalen Inhalte werden durch den Anbieter von Inhalten lizenziert, nicht aber verkauft.“
Nutzungsbedingungen Amazon Deutschland

Das eigentlich brisante an diesem Geschehen ist die Nutzung von E-Books im Zusammenhang mit dem Kopierschutz. Die Nutzungsbedingungen von Amazon sind dahingehend eindeutig, als Kunde erwirbt man im Gegensatz zum Buchkauf nur ein Nutzungsrecht.

Früher oder später werden E-Books den größeren Anteil an verkauften Büchern ausmachen, als es derzeit noch Gutenbergs Vermächtnis, das Papier, tut. Ein wenig Skepsis gegenüber den Automatismen neuerer Zeit, Cloud-Services, synchronisierten Spielständen und Datenständen, können in einer streckenweise diffusen Technikwelt nicht schaden.

Das Problem scheint weniger bei Amazon, Apple oder anderen E-Book-Dienstleistern zu liegen, sondern vielmehr mit dem Rechtemanagement zusammenzuhängen. Vor allem zwischen verschiedenen Plattformen kommt es wegen des Kopierschutzes häufiger zu Kompatibilitätsproblemen.

Verwaltung von E-Books und Sicherungskopie

Jeder kennt das Problem, man kauft ein E-Book im Kindle-Shop kann dieses dann im Gegenzug aber nur mit einer Kindle Leseapp oder einem Kindle Lesegerät verwenden. Ebook.de, Thalia und andere Shops vertreiben E-Books in den Formaten Epub oder PDF mit Adobe-Kopierschutz, die wiederum nicht mit Amazon-Geräten gelesen werden können. Die Perspektive für Dienste wie E-Book.de, Amazon oder Apple wären um ein Vielfaches aussichtsreicher, würde diese Limitierung wegfallen.

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte die Entfernung des DRM in Erwägung ziehen. Ihr benötigt dafür unter anderem das DRM Removal Tool für E-Books von Apprentice Alf. Im Anschluss daran könnt ihr eure E-Books problemlos mit Programmen wie Calibre verwalten. Vorsichtig sollte man mit derartigen Aktionen dennoch sein, weil sich insbesondere Amazon explizit vorbehält, den Zugang zum E-Book-Angebot zu sperren, wer versucht den Kopierschutz zu umgehen, etwa um eine Sicherheitskopie zu erstellen. Ein empfehlenswerter, leider aber zeitlich begrenzter DRM-freier E-Book-Anbieter von Indie-Autoren stellt beispielsweise HumbleBundle dar.


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