Test: Chaos auf Deponia ist ein neues Abenteuer auf dem Müllplaneten

nj, den 8. November 2012
Chaos auf Deponia
Chaos auf Deponia

Daedalic Entertainment beschert uns wieder ein neues, durchgeknalltes Abenteuer mit Rufus und Goal. Chaos auf Deponia ist der Nachfolger von Daedalics Meisterstück Deponia und erzählt die Geschichte des ungehobelten Rufus weiter. Die Macher von den Erfolgsabenteuern Edna bricht aus und Harveys neue Augen bringen das Point-and-Click auf den PC und den Mac. Wir haben uns die PC-Version einmal im Review angeschaut.

Der Organon will Deponia, den Schrottplatz-Planeten zerstören. Die schöne Elysianeri Goal könnte das verhindern, indem dem Ältestenrat von Elysien ihre Datenträger gebracht werden, um zu beweisen, dass Deponia bewohnt ist. Leider ist Goals Festplatte nach einem heftigen Sturz schwer beschädigt. Nun muss der beliebte Point-and-Click-Antiheld Rufus, der natürlich am ganzen Unglück nicht ganz unbeteiligt ist, alles in Ordnung bringen. Schon das bescheurte, vor Ironie über das eigene Spiel tropfende Tutorial verspricht ein mal wieder durchgedrehtes und lustiges Spiel.

Neues, verrücktes Setting

Die meiste Zeit befindet ihr euch auf dem schwimmenden Schwarzmarkt, einem Hort für Verbrecher und Schmuggler. Dort müsst ihr allerhand knifflige Aufgaben lösen, ganz viel mit eurem Inventar herumspielen und aus scheinbar unbrauchbarem Schrott nützliche Items basteln. Dabei begegnen euch alte Bekannte wie der Dok oder Captain Bozo, aber auch wieder völlig neue, total irre Bewohner des Planeten. Sofort fällt der schräge Humor des Spiels auf, den wir schon im ersten Teil kennen lernen durften. Dabei bedient sich Chaos auf Deponia einer sehr schönen Comicgrafik in vollem HD. Auch die Sprachausgabe ist top, genauso wie der für Daedalics Spiele typische einprägsame Soundtrack, den es bei der limitierten Edition übrigens noch mit dazu gibt! Die Ingamegrafik ist genauso schön wie die gelegentlichen Filmsequenzen, die die Story und ihre Nebenhandlungen lebendig machen.

Neue, verrückte Aufgaben

Hauptsächlich müsst ihr natürlich in alter Point-and-Click-Manier mit allen Figuren reden, ihnen Tauschgeschäfte anbieten und euren Mantel mit Gegenständen in der Region füllen. Chaos auf Deponia hält aber auch einige coole, neue Minispiele bereit, wie das Schnabelenten-Bataka. Eure Maus, und vor allem euer Verstand bekommen also Einiges zu tun. Ihr müsst mehr als ein Mal gehörig um die Ecke denken. Dabei hilft genauso verrückt zu denken wie die Entwickler von Daedalic und EuroVideo! Begleitet werden die kniffligen Aufgaben und Rätsel von einem tollen Humor, der oft auch ein wenig derbe sein kann. So wie in anderen Genrevertretern müsst ihr euch durch teilweise sehr lange, aber amüsante Dialoge klicken, um anderen Figuren die richtigen Worte zu entlocken. So müsst ihr als Rahmenhandlung Goals Herz gewinnen, deren Persönlichkeit aber leider durch ein Missgeschick gespalten und auf drei Datenträgern gespeichert ist. So müsst ihr jede Persönlichkeit nacheinander mit verschiedenen Taktiken für euch gewinnen. Das ist gar nicht einfach, denn wer Deponia bereits gespielt hat weiß, dass Rufus alles andere als charmant ist.

Fazit

Was gibt es also noch zu sagen? Chaos auf Deponia ist einfach top. Das Spiel ist unheimlich komisch und behält den für Daedalic typischen Humor bei. Grafik und Soundtrack sind ebenfalls spitze und das Spielen an sich sorgt zwar für einiges Kopfrauchen, aber macht sehr großen Spaß und das Spiel auch sehr umfangreich! Der einzige kleine Kritikpunkt wäre, dass die Dialoge oft ein wenig arg lang und sind und sich vieles dadurch in die Länge zieht. Harte Point-And-Click-Fans, die auf Spiele wie Monkey Island stehen, sehen darüber aber gerne hinweg, und deshalb fällt das Fazit wie folgt aus: absolut klasse!

Warum wir dann trotzdem nur 7 von 10 Punkten vergeben liegt an dem Umstand, dass unser Wertungssystem URS (steht für Unified Rating System) einen vergleichenden Maßstab anlegt. Wäre Chaos auf Deponia das erste seiner Art, würde die Wertung gut und gerne bei 8 oder 9 von 10 Punkten liegen. Da es aber bereits den sehr guten Vorgänger gab, gibt es beim Nachfolger viele Lacher, aber nicht mehr ganz so viele Aha-Effekte. Als Ausgleich erhält Chaos auf Deponia trotzdem einen Award von uns, für „Top Humor“ und „Top Gameplay“. Es ist und bleibt eine Kaufempfehlung.


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Testergebnis

URS: 7 von 10
7