Mac Pro: Warum Gerüchte um ARM-Plattform kaum zu halten sind

Stefan Keller, den 23. Januar 2013
Mac Pro
Mac Pro, Bild: Apple

Der Mac Pro wurde seit 2010 nicht mehr überarbeitet und ist damit der einzige Mac ohne Thunderbolt-Anschluss. Immer wieder haben sich Gerüchte gehalten, nach denen Apple möglicherweise Intel als Prozessor-Lieferant aufgeben könnte und auch Macs mit ARM-CPUs ausstatten könnte. Konzeptbilder zeigen nun, wie ein ARM-Mac Pro aussehen könnte und Cult of Mac nennt Punkte, warum es dennoch Blödsinn wäre, die Pro-Rechner auf ARM umzurüsten.

Die Konzept-Bilder eines ARM-Mac Pro stammen von Peter Zigich. Er stellt sich das Ganze so vor, dass ein Mac Pro auf ARM-Basis viel kleiner sein könnte als es die bisherigen mit Xeon-CPUs sind. Zudem würden sie weniger Strom verbrauchen. Das Konzept sieht vor, dass der Mac Pro dann eher die Gestalt des PowerMac G4 Cube annimmt.

Keine Alternative für professionelle Anwender

Cult of Mac hat sich den Bildern angenommen und erklärt, warum ein solches Unterfangen ziemlich kontraproduktiv wäre. Das liegt zunächst einmal daran, dass der Mac Pro, wie der Name bereits vermuten lässt, im professionellen Umfeld zu Hause ist. Jene Anwender arbeiten mit großen Datenmengen, die es zu bewältigen gilt – Photoshop und Final Cut Pro sind typische Anwendungen auf solchen Rechnern.

Keine Software und die Frage nach dem Stromverbrauch

Diese Programme existieren derzeit nur die für Intel-Plattform und müssten für ARM angepasst und neu kompilliert werden. Während Apple vermutlich für die Übergangszeit einen Übersetzer, wie seinerzeit Rosetta, in OS X implementieren würde, dürfte das nicht wirklich eine Option sein. Eine Emulation benötigt immer schnellere Hardware, um die gleiche Ausführungsgeschwindigkeit zu erzielen. ARMs Stärke ist aber eher die Sparsamkeit bei der Leistungsaufnahme denn die Rechenleistung.

Ein A10-ARM-Prozessor hätte laut Zigich das Zeug dazu, zumindest mithilfe der Parallelisierung, an die Leistung eines Xeon-Chips heranzureichen. So sei es bereits jetzt so, dass der A6-Chip im iPhone einer 10 Jahre alten Intel-CPU das Wasser reichen kann. Fraglich ist hierbei aber, der ARM-Prozessor in 12-facher Ausführung weiterhin so gut punkten mit seinem Stromverbrauch könnte.

Enttäuschte Anwender schon bei Final Cut Pro X

Dass professionelle Apple-Anwender nicht wirklich begeistert sind, wenn sie ein Produkt bekommen, das allenfalls für neue Projekte geeignet ist, zeigt Final Cut Pro X. Der Aufschrei war groß, denn die neue Generation des Videoschnitts von Apple war nicht in der Lage, alte Projekte zu importieren, um an ihnen weiterzuarbeiten. Ähnliches dürfte zu erwarten sein, wenn Apple einen ARM-Mac Pro bringt, auf dem keine der vorhandenen Anwendungen mit zufriedenstellender Performance läuft. Cult of Mac schließt die Erörterung damit ab, dass ein ARM-Mac Pro vergleichbar wäre mit einem iPhone, auf dem Android läuft – schwer vorstellbar.


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