Firefox OS: Netzbetreiber hoffen auf mehr Wettbewerb im OS-Geschäft

nw, den 25. Februar 2013
Firefox OS
Firefox OS

Das Open-Source-Betriebssystem Firefox OS vom Entwickler Mozilla des gleichnamigen Browsers, steht während des Mobile World Congress 2013 in Barcelona im Rampenlicht.

Unter dem Codename „Booting to gecko“ ging das Entwicklerteam im Sommer 2011 an die Öffentlichkeit. Inzwischen sind die ersten Smartphones mit dem offiziellen Namen Firefox OS auf dem Mobile World Congress 2013 in Barcelona von Herstellern wie Alcatel, ZTE; Huawei und LG zugesichert oder vorgestellt worden. Inzwischen hätten sich bereits 17 Netzbetreiber der globalen Expansion des OS (engl.) angeschlossen. Darunter ist unter anderem die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica (O2) sowie China Unicom. Mozilla setzt bei diesem Betriebssystem auf einen offenen Quellcode, der nahezu vollständig auf Web-Standards wie HTML5, CSS und Java basiert. Aus diesem Grund soll dieses mobile OS eine besondere Offenheit und Kompatibilität für Hersteller von Smartphones bieten.

Wettbewerb belebt den OS-Markt

„Something is not working in the value chain, and this is not a level playing field.“
Cesar Alierta, Vorstandsvorsitzender und CEO bei Telefonica

Cesar Aliarta, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des spanischen Telefonica Mobilfunkkonzerns (O2 Deutschland), kritisiert vor allem die Wertschöpfungskette bei heutigen Smartphones mit zum Beispiel Google Android, die nicht zu einer Chancengleichheit führe. Aliarta meint damit die Tatsache, dass Google oder auch Apple einen festen Prozentsatz an jedem App-Verkauf oder Verkauf digitaler Güter mitverdienen. Aus diesem Grund hat auch die deutsche Telekom unter der Führung von René Obermann angekündigt, das noch junge Projekt zu unterstützen. Schon Ende Januar stellte Mozilla die beiden Firefox-Smartphones Keon und Peak vor, die beide vom spanischen Mobilfunkkonzern Telefonica mitentwickelt wurden.

Xi Guohua, Vizepräsident und Generalsekretär von China Mobile, hob den potentiellen Wettbewerb hervor, der entstehen könnte, wenn App-Entwickler und -Anbieter untereinander konkurrieren, im Gegensatz zu bestehenden mobilen „Betreibern“. Alle drei genannten Mobilfunkanbieter bewerben das Firefox OS auf dem diesjährigen MWC, da sie auf eben jenen überfälligen Wettbewerb auf dem mobilen OS-Markt vertrauen.

„We need a more balanced relationship with the OS owners. With more competition, the relationship will be more balanced, and eventually, the winners will be the ones who have the best products, the lowest prices, and the highest willingness to invest, with us, in the channels.“
Vittorio Colao (CEO, Vodafone)

Vittorio Colao geht sogar noch einen Schritt weiter in seiner Argumentation. Der Markt benötige dringend eine besser ausbalancierte Beziehung zu den OS-Entwicklern. Mehr Wettbewerb könne mithin zu einer besseren Zusammenarbeit führen, wovon derjenige profitiere, der die besten Produkte, den niedrigsten Preis und die höchste Bereitschaft in diese Kanäle zu investieren mitbringe. Ein ganz besonders interessantes Thema sei zudem NFC (near-field communication), welchem zahlreiche CEOs großes Potential im „Mobile Commerce“ zurechnen, obwohl der Mobilfunkanbieter keine großen Gewinne damit erzielen könne.

Im Sommer möchte die Deutsche Telekom das erste von Firefox OS betriebene Smartphone auf den deutschen Markt bringen – Alcatel One Touch Fire. Eine kurze Preview wurde auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Telekom Deutschland veröffentlicht:

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via Computerworld, engl. oder Heise


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