Defiance

Redaktion Macnotes, den 9. April 2013
Defiance Packshot PC
Defiance Packshot PC

Mit Defiance dürften wir den ersten MMO Shooter testen, welchen es für die Playstation 3 gibt. Die Fans fragten sich ja schon, wann es endlich ein MMO Spiel für die Konsole geben wird, denn technisch ist das schließlich schon eine ganze Weile umsetzbar. Und nun endlich ist es soweit und wir bekommen mit Defiance nicht nur ein gewöhnliches Spiel präsentiert, nein, wir bekommen eine Gemeinschaftsproduktion, welche uns zu dem Spiel noch eine Science Fiction Serie spendiert. Diese wird dann ab dem 16. April 2013 auf dem SyFy-Spartenkanal zu sehen sein. Allerdings möchten wir betonen, dass das Spiel auch ohne die Serie funktioniert und die Serie ohne das Spiel.

Hundert Jahre später…. aber dann

Nach der zwanzigminütigen Installation und des Downloads vom Startpatch, welcher dann mit Installation auch seine 30 Minuten braucht und das bei einer 50.000 ér Verbindung, geht es nach gefühlten hundert Jahren später endlich los. Und ab geht es in das Tutorial, welches uns mit der Steuerung, unseren EGO-Fähigkeiten, Waffen und Perks vertraut macht. Eine kindlich-nervende Stimme, welche uns im späteren Spiel immer wieder Hinweise gibt und uns auf gewisse Situationen aufmerksam macht, ist hier leider nicht abzuschalten. Durch das etwas öde Tutorial durchgeschlagen, geht es auf in die Weite von San Francisco Bay Area, wo wir uns von nun an frei bewegen können und selbst entscheiden, ob wir Nebenquest, Storyquest nachgehen, oder einfach nur auf unserem Bike herumdüsen und die Welt erkunden. Folgt man der Storyquest, so trifft man auf Karl von Bach, welcher in Defiance unser Boss ist und zudem ein Großindustrieller, arroganter, deutscher Wahnsinniger. Dieser schickt uns durch die San Francisco Bay Area, wo wir als Archenjäger verschiedene Aufträge erfüllen müssen. Eine Stellung von Alien säubern, um einen Sender in Stellung zu bringen, Alien-Artefakte sammeln, oder auch Waffenforschung suchen. So müssen wir „von Bach“ helfen das Alien-Terraforming rückgängig zu machen, welches nach der Schlacht von Defiance unseren Planeten unterzogen hat. Ist einem die Rettung des Planeten nicht so wichtig, kann man sich auch auf eine Archenfall-Mission begeben, in welcher man sich zu einem Meteoriden ähnlichem Splitter begibt, welcher erst kurze Zeit vorher vom Himmel fiel. Diese Splitter heißen in Defiance „Archen“, weil sie eine Unzahl von Aliens mit sich bringen. Schlägt so eine Arche ein, können alle Spieler die Lust dazu haben, an dieser Mission teilnehmen und den Aliens zeigen wo der Hammer hängt. Der Schwierigkeitsgrad passt sich der Anzahl der Onlinespieler an, welche an der Mission teilnehmen. So kommt es vor, dass wir einen großen Archenfall bestreiten und mit bis zu vierzig Spielern gleichzeitig gegen die Aliens und den Bossendgegner kämpfen. Dies sorgt für ein wirklich unglaubliches Spielerlebnis und macht viel Freude am Spielen. Nach so viel Action wollen wir uns zurückziehen und müssen feststellen, dass dies sich nicht immer so einfach gestaltet wie man sich das vorstellt. Also müssen wir uns die Mühe machen, unser Quad zu rufen und in ein sicheres Lager zu düsen, wie z.B. die Eiserne Dämonen-Ranch. Hier können wir uns um unsere Ausrüstung kümmern, einen Shop besuchen und Waffen, Fahrzeuge oder andere Nützlinge Sachen kaufen. Spieler trifft man hier wie Sand am Meer und so kann man sich verbünden und gemeinsam kämpfen, sich über die Schnellstartfunktion Grüßen und wenn man es denn mag auch beleidigen. Um zu kommunizieren gibt es auch einen Chat, welcher sich manches Mal als sehr nützlich erweisen kann, zumindest für Spieler welche kein Headset besitzen.

Man, ist das alles viel!

Es gibt in Defiance nicht nur viele Quests wie  die Hauptmissionen, Nebenmissionen, Episodenmissionen, Hotspots, Time Trials, Amokläufe, Archenfälle oder Schattenmissionen. Nein, es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Waffen, die dazugehörigen Mods, eine riesige Sammlung an Kleidung, verschiedenste Fahrzeuge u.s.w u.s.w. Zudem haben wir ein EGO-Level, welches sich im Laufe des Spiels, mit erfüllten Missionen wächst und man es Up-Leveln kann. Am Anfang des Spiels wählt ihr eine von vier verschiedenen Hauptfähigkeiten aus, da wäre Tarnung: welche euch für 15 Sekunden unsichtbar macht, Köder: welche für ein Hologramm sorgt und so den Gegner ablenkt, Bionischer Sprint: mit welchem man für eine gewisse Zeit 50% schneller unterwegs ist und einen starken Nahkampfangriff hat und Überladung: mit welcher ihr eure Waffen kurzzeitig stärker macht. Diese vier Hauptfähigkeiten können wiederum um vier Stufen verbessert werden und mit jeder Stufe für sich, erhöht sich die Zeit mit der man die Fähigkeiten einsetzen kann. Zudem gibt es im Egoraster eine Menge Anzahl an Perks, welche man um die Hauptfähigkeit herum aufbauen kann. Zudem bietet das Spiel nicht nur Ingameshops und virtuelles Geld, ihr habt auch die Möglichkeiten euer echtes Geld in das Spieleuniversum, in dem dafür konzipierten Shop zu stecken, um euch sogenannte Defiance Bits zu holen. Dies sei natürlich jedem selbst überlassen, ob er sein hart verdientes Geld in ein Spiel steckt, in dem noch einiges überarbeitet werden sollte.

Technik, Grafik und Sound – Da ist aber wirklich mehr drin!

Die Installation welche nun mal seine Zeit beansprucht, ist sicher nicht gut durchdacht, bedenkt man das nicht alle Spieler eine 16.000ér und aufwärts Leitung besitzen. Diese Tatsache könnte den einen oder anderen Spieler schon mal ein zwei Stunden kosten und an seine Geduldsgrenze führen. Was sich das Entwicklerstudio Trion bei solch einer mittelmäßig, bis schlechten Grafik gedacht hat, ist uns schleierhaft. Da ist aber wirklich mehr drin wie wir finden, denn diese Grafik erinnert eher an ein besseres Playstation 2 Spiel. Auch gibt es noch unendlich viele Clipping-Fehler, welche hoffentlich durch einen Patch behoben werden können, denn man hat im Spiel die Möglichkeit über ein Menü solche, oder andere Fehler zu melden. Der Sound ist gut gemeint, doch gerade bei einigen Waffen klingt er einfach nur blechern und hat nicht wirklich überzeugt! Man hätte gerade hier viel rausholen können, was man bei der Grafik verschlampt hat. Der Soundtrack hingegen ist recht stimmig und trägt gut zur Atmosphäre des Spieleszenarium bei. Was die Steuerung und das gesamte Spielgefühl betrifft, so klappt das Spiel aber auf jeden Fall. Es läuft flüssig und man hat trotz sehr vieler Onlinespieler ein fließendes Gameplay. Was die Synchronisation angeht, so hätte man sich wirklich mehr Mühe geben können, wenn man bedenkt das dieses Spiel mit einer Fernsehserie verknüpft worden ist. Die Stimmen klingen oftmals sogar lächerlich und nerven an der einen oder anderen Stelle.

Fazit

Wir hätten mehr erwartet und wurden dennoch nicht enttäuscht, da dieses Spiel zwar technisch auf keinen Fall überzeugen konnte, dennoch mit einem wirklichen und entscheiden Plus punktete: dem Spielspaß! Dieser ist, wenn man das Tutorial erst einmal überwunden hat, riesig und lässt einen fast süchtig werden. Das Spiel ist gigantisch groß und um einen genaueren Test zu schreiben müsste man es wohl mehrere Monate spielen, denn es wirkt endlos. Wer also über eine veraltete Grafik und einem nicht so gutem Sound hinwegsehen kann, für wen der Spielspaß und die Atmosphäre immer noch im Mittelpunkt steht, sollte hier zuschlagen und sich das Spiel kaufen. Der MMO-Shooter Defiance aus dem Hause „TRION“ ist ab sofort überall erhältlich.


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Testergebnis

URS: 7,2 von 10
7,2