Soul Sacrifice

Redaktion Macnotes, den 17. Mai 2013
PlayStation Vita
PlayStation Vita

Mit Soul Sacrifice ist ein wirklich einzigartiges Spiel für PlayStation Vita erschienen, welches in Zusammenarbeit zwischen Marvelous AQL und den SCE Japan Studio entstanden ist. Zumindest die Hintergrundgeschichte erscheint wirklich eigenartig und zugleich einzigartig. Zu Deutsch bedeutet Soul Sacrifice so viel wie „Seelen-Opferung“ und hier kommen wir zum Hauptaspekt des Spiels: Opferungen. Was es damit auf sich hat und was Soul Sacrifice so einzigartig auf PS Vita macht, das könnt ihr nun in unserem Test erfahren.

Die grausame Gefangenschaft – Allein & verlassen mit Librom

In Soul Sacrifice erwartet euch zu Beginn des Spiels zunächst eine kurze Videosequenz, in der ihr sehen könnt, wie ein unbekannter von einem Zauberer grausam getötet wird. Nach dieser kurzen Sequenz wacht ihr plötzlich in einem kleinen Knochengefängnis auf, welches nur so von Knochen und Schädeln gefüllt ist. Kurz darauf erfahrt ihr zudem von einem weiteren Gefangenen dass dieser Zauberer Magusar heißt und die Opferungen vollziehen muss, um sich zu stärken, jedoch fällt auch dieser Gefangene kurz darauf Magusar zum Opfer und ihr werdet bewusstlos. Was hat es wohl damit auf sich? Als ihr wieder aufwacht, werdet ihr von irgendetwas angesprochen, was sich unter einem Knochenhaufen befindet. Als ihr es befreit, erwartet euch ein ziemlich freches, verzaubertes, sprechendes Buch, welches auf den Namen Librom hört.

Es erzählt euch, dass in dem Buch eine interessante Reise geschrieben steht, welche in sogenannten Phantom Quests nacherlebt werden kann. So öffnet sich Librom und euch erwartet eure erste Phantom Quest. Doch was hat es mit diesem skrupellosen Zauberer Magusar, dem Buch Librom sowie den Phantom Quests auf sich?

Die Phantom Quests & euer Ziel Magusars Geheimnis aufzudecken

Während der sogenannten „Phantom Quests“ taucht ihr in verschiedene Welten ein, welche alle unterschiedlich sind und euch die Geschichte eines jungen Zauberers nacherleben lassen. So beginnt ihr zunächst mit der Zauberer-Ausbildung, welche „Die Zauberer-Probe“ genannt wird. Auf euch warten zahlreiche Kämpfe, in denen ihr gegen eine Vielzahl von einzigartigen Monstern bestehen müsst. Das Gameplay erinnert auf den ersten Blick an Monster Hunter. Ihr wählt eure Quest aus und müsst zum Beispiel ein bestimmtes Monster bzw. mehrere Monster töten. Ihr verfügt zudem auch über eine gleiche Lebensanzeige.

Der einzige Unterschied ist, dass ihr euch nur in der jeweiligen Quest bewegen könnt, nicht jagen und die Monster nicht auseinandernehmen müsst. Es geht vielmehr um den magischen Aspekt und die Opferung. Ihr müsst lernen eine Vielzahl von unterschiedlichen Zaubern bzw. Opfergaben zu wirken, welche euch entweder elementare Kräfte, Beschwörungen, Rüstungen oder Waffen verleihen. Insgesamt erwartet euch ein wirklich umfangreiches Repertoire an verschiedenster Magie, die euch bei den sehr unterschiedlichen Kämpfen von Nöten sein wird und immer vor der jeweiligen Quest geändert werden kann. Außerdem muss aufgepasst werden, dass eine Opfergabe nicht zu oft gewirkt wird. Zwar kann man diesen noch durch Opfergaben-Erneuerung retten, nutzt ihr eine jedoch zu oft, so verliert ihr diese. Jedoch ist es euch möglich diese im Nachhinein mit Lacrima, Limbroms „Tränen“, wieder zu erneuern und nutzen zu können.

Dabei spielt die Opferung eurer Gliedmaßen sowie anderweitiger erdenklicher Körpermerkmale eine bedeutende Rolle. So gibt es neben den normalen Opfergaben auch die schwarzen Rituale. Diese sind spezielle und wirklich zerstörerische Opfer, bei denen ihr bestimmte Gliedmaßen oder zum Beispiel eure Haut opfert und effektvoll euren Gegner sehr stark verletzen oder gar vernichten könnt. Benutzen könnt ihr diese jedoch erst, wenn ihr genügend Lebensenergie verloren habt, und könnt diese einfach über den Touchscreen aktivieren. Einmal genutzt müssen die schwarzen Rituale zudem auch mit Lacrima getilgt werden, um sie wieder nutzen zu können. Ansonsten erwarten euch Nachteile in euren nächsten Kämpfen.

Aber auch die Opferung der Monster spielt eine besondere Rolle in Soul Sacrifice. Sobald ihr euch einem Monster entgegengestellt habt, verwandelt sich das Monster in einen Haufen voller leidender Tiere wie zum Beispiel Ratten. Eure Aufgabe ist es dann, diese entweder zu retten oder zu opfern. Rettet ihr den besiegten Gegner, so erhöht sich eure Magieleiste und ihr erhaltet Lebensenergie und verstärkt bei Stufenaufstieg eure Verteidigung oder ihr opfert den Gegner und sich regeneriert ein Teil der Opferkraft sowie eure Angriffsstärke erhöht sich bei Stufenaufstieg. Doch wird durch individuelle Steigerung einer Seite nicht nur eure Verteidigung oder der Angriff besser, je nachdem welche Seite ihr wählt oder ob ihr neutral bleibt, all dies entscheidet die Entwicklung eures rechten Armes. Euer rechter Arm ist der Ursprung all eurer magischen Fähigkeiten und entwickelt sich entweder zum Guten, durch viele Rettungen, bleibt neutral oder entwickelt sich zum Bösen durch viele Opferungen. Diese Entwicklung ist für das Anlegen bestimmter Siegel von Bedeutung.

Nach jeder erfüllten Quest erwartet euch zudem immer eine Punktzahl, wie gut ihr die jeweilige Quest abgeschlossen habt und welche spezifischen Aktionen ihr ausgeführt habt. Je nachdem wir gut ihr abgeschlossen habt, erhaltet ihr entsprechende Belohnungen. Zum Beispiel neue Zauber, wodurch ihr durch doppelte Zauber, diese auch aufwerten könnt, oder spezielle Siegel für euren Arm, welche euch stärken.

Insgesamt erwartet euch eine Menge an Phantom Quests, welche alle relativ gleich sind und oftmals dieselben Monster beinhalten oder diese nur etwas abgeändert und mit anderen Elementen ausgestattet erscheinen. Außerdem ist es relativ unterschiedlich was Storytelling anbelangt. So erwartet euch zum Beispiel bei der Zauberer-Probe eine nette Story, währenddessen bei den Aufgaben in Avalon hauptsächlich Quests ohne Story auf euch warten werden. Ein wichtiger Faktor wird zudem euer Partner bzw. eure Partnerin sein, welche eine große Bedeutung im Spiel erlangt und für euch sehr hilfreich im Kampf ist. Außerdem ist es auch möglich, zu sterben und trotzdem weiter zu spielen. Die einzige Bedingung ist, dass ihr einen Partner benötigt. So könnt ihr entweder warten, ob ihr wiederbelebt werdet, euch opfern oder als Geist spielen und euren Gegner schwächen bzw. eure Mitstreiter stärken.

Letztendlich besteht eure Aufgabe darin, alle Quests zu bestehen, euch für eine Seite zu entscheiden und eure Fähigkeiten höchstmöglich zu entwickeln, Librom zu Ende zu lesen und das Geheimnis rund um Magusar aufzulösen, wir können jedenfalls verraten, dass auf euch eine trotzdem ziemlich spannende und doch etwas verstörende Story auf euch warten wird. Jedenfalls könnt ihr zudem von Anfang an gegen Magusar antreten, was wir euch natürlich nicht empfehlen würden. Doch bis dahin müsst ihr entscheiden, wozu ihr bereit seid und was ihr opfern würdet: „Deine Verbündeten, deinen Körper oder deine Menschlichkeit “? – dadurch erhält der Name Soul Sacrifice einen Sinn und lässt eine wirklich interessante Story erahnen.

Multiplayer, Technik, Grafik & Sound – Eine durchwachsene Mischung aus gut und schlecht

Soul Sacrifice besitzt zudem einen Multiplayer, in dem ihr mit bis zu drei weiteren Zauberern bei den verschiedenen Phantom Quests antreten könnt. Somit könnt ihr auch im Team möglichst schwere Quests mithilfe von Freunden oder Spielern aus aller Welt bestreiten und mit viel Teamwork jedes Monster zu Fall bringen. Wie wir finden, ist dies ein wirklich sinnvolles und unterhaltendes Feature, denn wer kämpft denn schon gerne alleine gegen riesige Monster? Solltet ihr außerdem mal nicht weiter kommen oder der Gegner für euch wirklich zu stark sein, dann kommt ihr im Team definitiv weiter. Probleme beim Verbindungsaufbau bzw. der Spielersuche gab es zudem auch nicht und es funktionierte problemlos.

Technisch wies Soul Sacrifice keinerlei große Macken auf, so war es zudem möglich, ganz einfach den Speicherstand aus der Demo auf die Vollversion zu übertragen. Auch die Steuerung gelingt gut und ist sehr einfach zu erlernen, wodurch ein schnelles und einfaches Gameplay möglich wird.

Viel mehr macht bei Soul Sacrifice die wechselhafte und überwiegend relativ durchschnittliche Optik wenig her. Störend fallen die oftmals matschigen und schlechten Texturen auf. Positiv fielen uns jedoch die abwechslungsreichen, zwar des Öfteren vorkommenden, Stages auf, welche sehr unterschiedlich sind und verschiedenste Atmosphäre erzeugen können. Auch das Charakter- und Monsterdesign ist großartig, hier kann Soul Sacrifice wirklich mit dem recht harten und skurrilen Stil punkten.

Beim Sound kann Soul Sacrifice wirklich mit toller Hintergrunduntermalung und tollen Sounds punkten. Auch die Synchronisation ist gelungen, wenn auch nur die englische Tonspur vorhanden ist.

Fazit

Soul Sacrifice bietet euch eine skurrile und packende Story sowie ein sehr interessantes und zugleich verstörendes Opfer & Rettungs-System, mit großen Auswirkungen. Somit stellt Soul Sacrifice eine wahre Bereicherung für die PlayStation Vita dar und überzeugt mit bekanntem Gameplay, welches neue innovative Elemente mit sich bringt. Leider wirken das Quest-System sowie der Spielverlauf ziemlich monoton. Außerdem werden Stages sowie Monster oftmals nur Recycled. Auch die Optik kann nicht überzeugen, obwohl wir von einem Sony Studio und zugleich einem Exklusiv-Titel wohl hier etwas mehr erwartet hätten.  Nichtsdestotrotz ist Soul Sacrifice ein einzigartiges Spiel, welches definitiv einen Blick wert ist! Eine Demo findet ihr zudem im PSN Store.


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Testergebnis

URS: 7,4 von 10
7,4