Geben Android-Nutzer weniger Geld für Apps aus als iPhone- und iPad-Besitzer?

Alexander Trust, den 19. Juli 2013
Android-Nutzer zahlen weniger pro App, Bild: Flurry
Android-Nutzer zahlen weniger pro App, Bild: Flurry

Android-Nutzer sollen deutlich weniger Geld für Apps ausgegeben als Besitzer von iPhone und iPad. Zu diesem Schluss kommt die Analyse-Firma Flurry, die aktuell neue Ergebnisse in ihrem Blog präsentiert.

Durchschnittlich wird laut Flurry für eine iPhone-App offenbar 19 Cent ausgegeben, und für eine Android-App aber nur 6 Cent. iPad-Nutzer sollen deutlich mehr Geld ausgeben, nämlich 50 Cent pro App-Download.

Android-User geiziger?

Zudem stellt Flurry fest, das sukzessive mehr Gratis-Apps Einzug halten. Nun wird formuliert, dass Android-Nutzer „geiziger“ seien – beispielsweise von Michael Harper von AppleInsider („Android users, meanwhile, are the least likely to pay for software, at just 6 cents per download“). Ist das aber wirklich so?

In-App-Werbung wird von Flurry, zumindest für die nähere Zukunft, als Möglichkeit zur Monetarisierung gesehen. Vor allem Android-Nutzer wären bereit, Werbung zu akzeptieren, wenn Sie dafür kostenlose Inhalte bekämen.

Wollen Nutzer Gratis-Inhalte?

Rund 350.000 Apps für iOS und Android hat Flurry ausgewertet, wie die Verteilung ausschaut, wird nicht verraten.

Die Autorin von Flurry, Dr. Marry Ellen Gordon, formuliert, dass die Auswertung seit 2010 zeige, dass Nutzer sukzessive mehr Gratis-Inhalte wollten. Tatsächlich zeigt die Auswertung nur, dass Nutzer mehr Gratis-Content heruntergeladen haben.
Da dieselbe Frau Gordon formuliert, dass über die Jahre der Trend zur Gratis-App mit In-App-Werbung als solides Finanzierungsmodell festzustellen war, sollte man nicht einfach fragen, ob mehr Gratis-Apps zu mehr Downloads von Gratis-Apps geführt haben? Statt den Nutzern zu unterstellen, sie wollten alles kostenlos haben?

Grundsätzlich ist nicht ganz klar, wie genau Flurry die Daten auswertet. Der Datensatz stammt aus Apps, die auf Flurry-Analytics als Tool vertrauen. Welche Form von Daten darüber gesammelt werden, und wie sie der Analyse-Firma zur Verfügung gestellt werden, geht aus der Angebotsbeschreibung des kostenlosen Tools auf der Homepage nur bedingt hervor. Entsprechend sind die Aussagen mit Skepsis zu betrachten.

Es heißt aber u. a., dass man anhand „großer Datenmengen“ eine „Schätzung“ von demographischen Daten vornehmen kann, und also Alter, Geschlecht und Interessen der Nutzer nur prognostiziert, sie aber nicht tatsächlich kennt.

Wenn bekannt wäre, dass deutlich mehr Android-Apps das Tool einsetzen als iOS-Apps, dann ist zumindest eine mögliche Erklärung gefunden, warum Android-Nutzer als geiziger hingestellt werden. Wenn andersherum mehr Gratis-Apps unter Android ausgewertet würden, dann hieße das ebenfalls, dass der Preis pro App dadurch reduziert wird.


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