Google-Glass-Träger aus US-Kino geworfen und 3 Stunden von Homeland Security verhört

Alexander Trust, den 22. Januar 2014
Google Glass
Google Glass, Foto: The Verge.

Ein Träger von Googles Glass ist in den USA aus einem Kino des Betreibers AMC geworfen worden. Man vermutete, er wollte den Filminhalt über die Augmented-Reality-Brille aufnehmen und später illegal weitergeben.

Ein bislang anonymer Träger von Googles AR-Brille Google Glass durfte sich den Kinofilm Jack Ryan: Shadow Recruit in Columbus, USA, im Kino von AMC im Easton Einkaufszentrum nicht zu Ende ansehen.

Für den Rahmen der Google Glass hat der Träger zudem Brillengläser in seiner Stärke verschrieben bekommen, weshalb er Google Glass fast durchgehend trägt. Er gibt an, dass er die AR-Funktionalität vor dem Kinogang abgeschaltet hat, damit er nicht durch eventuelle Einblendungen vom Film abgelenkt würde.

Von Polizei verhört

Die Tatsache, dass man ihm vorwarf den Film illegal aufzuzeichnen und er sich den Film nicht zu Ende angucken konnte, ist jedoch nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Medienberichten zufolge sollen Polizeibeamte ihn und seine Frau aus dem Kinosaal geführt und getrennt voneinander verhört haben, insgesamt drei Stunden lang.

Die Polizeibeamten sollen sich mit der Technologie von Google Glass nicht ausgekannt haben und konnten erst nach einer Weile, mit der Zustimmung des Nutzers, feststellen, dass dieser keine Aufnahmen des Kinofilms gemacht hatte.

Behörden bestätigen Vorfall

Der Vorfall soll am 18. Januar 2014 stattgefunden haben und wurde gegenüber Engadget von Sprecher Khaalid Wells von der US-Einwanderungs- und Zollbehörde bereits bestätigt. Indes sprach Wells von einer „kurzen Befragung“ der betroffenen Person, was im Widerspruch zu dessen Aussage steht, er sei drei Stunden verhört worden.

Kinobetreiber gegen Raubkopierer

Der Kinobetreiber AMC ließ engadget ebenfalls ein Statement zukommen. Darin heißt es unter anderem, dass man Filmklau sehr ernst nehme. Der Betreiber würde regelmäßig die MPAA informieren, wenn davon ausgegangen werden kann, dass jemand illegal einen Film aufzeichnet.

„At AMC Easton 30 last weekend, a guest was questioned for possible movie theft after he was identified wearing a recording device during a film. The presence of this recording device prompted an investigation by the MPAA, which was on site. The MPAA then contacted Homeland Security, which oversees movie theft. The investigation determined the guest was not recording content.“
AMC

Es sei nicht gestattet, Geräte zu „tragen“, die die Möglichkeit zur Aufnahme von Kinovorstellungen böten. Im vorliegenden Fall habe das zu einer Untersuchung durch die MPAA geführt, die zeitnah das Organ für innere Sicherheit informiert, Amerikas „Homeland Security“, die (offenbar) für Filmdiebstahl zuständig ist. Die Untersuchung habe ergeben, dass der Besucher keine Aufnahmen gemacht habe.


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