Red Star OS: Nordkorea leiht Design bei OS X

Stefan Keller, den 7. Februar 2014
Red Star OS 3.0
Red Star OS 3.0 – Screenshot

Nordkoreas Red Star OS 3.0, eine speziell angepasste Linux-Distribution, hat eine neue Optik erhalten. Diese ist nicht mehr an Windows angelehnt, sondern diesmal an OS X. Im Gegensatz zu vielen Aqua-Linux-Designs haben die nordkoreanischen Entwickler den Look ziemlich gut kopiert.

Der Informatik-Professor Will Scott war zu Besuch an der Universität für Wissenschaft und Technologie in Pjöngjang in Nordkorea und kaufte dort das „Staatsbetriebssystem“ Red Star OS. Daher stammen auch die Screenshots der dritten Ausgabe, die sehr an die grafische Oberfläche von OS X erinnert. Dazu zählt die graue Menüzeile am oberen Bildschirmrand, das spiegelnde Dock, die grauen Fensterhintergründe und die blauen Aqua-Controls.

Entwickelt wurde Red Star OS von Korea Computer Center, einer IT-Forschungseinrichtung für die Regierung. Die Software ist ausschließlich auf Nordkoreanisch verfügbar und unterscheidet sich daher etwas in Vokabular und Rechtschreibung gegenüber Südkoreanisch. Ziel der Entwicklung war es, die Linux-Distribution auf schwächerer Hardware laufen zu lassen – die Systemvoraussetzungen verlangen lediglich nach einem Pentium III mit 800 MHz, 256 MB RAM und 3 GB Festplatte.

Red Star OS kann neben Linux-Programmen, die nativ darauf laufen, dank einer WINE-Installation auch eine Vielzahl von Windows-Programmen ausführen. Weiterhin beinhaltet die Distribution eine angepasste Version von Mozilla Firefox, mit der das Surfen im stark zensierte „Internet“ des Landes ermöglicht wird.

Man erkennt auf dem Screenshot sehr schön, dass man das Design von Apples Finder nachgeahmt hat und auch das Dock samt grafischer Effekte kopiert wurde. Allerdings nicht von Apples neuester Version OS X Mavericks.


Ähnliche Nachrichten