Autor:  Matze Fenn 10.02.2014, letztes Update: 28.05.2022
Wertung: 8.1

Fable Anniversary auf der Xbox One im Test

Xbox One - Foto
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Wir erinnern uns noch sehr gerne daran zurück, als wir auf der ersten Xbox das Meisterwerk von Peter Molyneux gespielt hatten. Es war auf jeden Fall revolutionär in Sachen Freiheit, Geschichte und Gameplay. Tatsächlich gehört dieses Spiel zu einem der besten die wir jemals gespielt haben. Umso höher war die Freude, dass dieses Spiel nochmal für die Xbox 360 „überarbeitet“ wurde. HD Remakes haben nicht unbedingt einen guten Ruf, aber warum soll ein Fable schon schlecht werden können? In unserem Bericht werdet ihr erfahren, warum jeder Xbox 360 Besitzer dieses Spiel genauer unter die Lupe nehmen soll – auch wenn man das Game bereits auf der alten Xbox gezockt hat!

Wie ein Märchen

Damals wie heute, wenn man dann mal die Gegend und vor allem das erste kleine Dorf erkundet fällt einem direkt die schöne, märchenhafte Kulisse auf. Fable ist wohl so ziemlich das einzige Spiel, das diese Kulisse dauerhaft und dennoch abwechslungsreich aufrechterhalten kann.

Zu Beginn des Spiels erlebt ihr die Kindheit des heranwachsenden, namenlosen Helden nach. Eure Schwester hat Geburtstag und ihr solltet alles dafür geben, ein schönes kleines Geschenk zu organisieren. Klingt im ersten Moment nicht spannend, doch auch die ersten Quests dafür zeigen sehr deutlich, wohin der Weg von Fable führt. Um nämlich das Geschenk zu finanzieren müsst ihr erst einmal ein paar Aufgaben erledigen, die euch das nötige Kleingeld einbringen werden. So werdet ihr direkt hinter einem Haus einen Mann begegnen, der offensichtlich sehr viel Spaß mit einer (anderen) Frau hat. Er bittet euch unbedingt inne zu halten und nichts weiterzusagen. Nun, was werdet ihr machen? Geht ihr zu seiner Ehefrau und petzt oder schweigt ihr? Im Gegensatz zu ganz vielen anderen Rollenspielen hat das durchaus eine Auswirkung auf eure zukünftige Karriere, doch dazu später nochmal mehr.

Habt ihr das nötige Geld erhalten und die sehr einfachen Quests erledigt sucht ihr eure Schwester auf, um ihr das Geschenk zu überreichen. Plötzlich ist es vorbei mit der vertrauten Stille, denn es ändert sich schlagartig alles! Was genau passiert und warum werdet ihr im Spiel selber erfahren. Eines ist klar: Unser junger Held erlebt ein starkes Schicksal und wird einen großen steinigen Weg in der Heldengilde gehen – seinen Arbeitgeber und Lebensinhalt! Es mag durchaus sein, dass das ein oder andere im Spiel vorhersehbar ist, aber die Geschichte ist wirklich sehr liebevoll und schön erzählt. Vor allem das bittere Ende ruft Emotionen hervor, was viele neue Spiele (noch immer) nicht schaffen. Das ist schon mal der erste Grund, warum wir Fable so lieben!

Bist du ein guter Held, oder willst du Angst und Schrecken verbreiten?

Wie wir es bei der Einleitung bereits angedeutet haben, wird eure Karriere sich sehr stark auch an der Umgebung bemerkbar machen. Auch heute noch (nicht vergessen, ist ja ein Remake) sind hier keine Grenzen gesetzt. Doch wie wird man überhaupt zum Helden? Wie kann man Angst und Schrecken verbreiten, wie läuft die Mechanik ab?

In Fable landet ihr sehr früh in einer Heldengilde, in der ihr verschiedene Quests annehmen und ausführen könnt. Bevor ihr das macht, könnt ihr schon entscheiden welchen Einsatz (ist nicht zwingend) ihr geben wollt. Glaubt ihr, dass ihr mit der Quest ordentlich Menschen beeindrucken könnt, dürft ihr daraus sogar ein großes Ding machen. Dies kann man dann extra auswählen. Anschließend müsst ihr euch auf den Podest stellen und verkünden wie ihr die Quest erledigt: Schafft ihr es zum Beispiel nackt und ohne Rüstung die große Biene zu erledigen? Oder setzt ihr lieber darauf, dass ihr eine Quest nur mit Hilfe von Pfeil und Bogen lösen werdet, oder gar in einer gewissen Zeit? Ihr merkt schon, wie ihr es anstellt ist euch überlassen. Aber keine Sorge, wie bereits dezent erwähnt ist das nur ein Zusatz. Ihr könnt die Quests auch ganz normal annehmen, durchführen und erhält eine Belohnung dafür.

Entscheidend dabei ist aber, dass ihr oftmals die Möglichkeit zwischen einer guten oder einen bösen Tat habt. Wenn ihr nur Böse Aktionen durchführt, euch sogar dunkel kleidet und grässliche Tattoos trägt, dann wird man euch auch in der Umgebung als nicht sehr angenehm empfinden. Dies macht sich bemerkbar, dass die Leute Abstand von euch halten, lästern und auch nicht gerade Hilfsbereit sind.

Wer hingegeben als Held bekannt ist und sich entsprechend verhält wird von den Bewohnern empfangen wie ein König, gefeiert und sicherlich springt da noch der ein oder andere Vorteil zusätzlich für euch aus. Wenn ihr irgendwann mal eine Frau heiraten wollt (oder einen Mann geht auch), dann kann das ein oder andere von Vorteil sein: Wenn man zum Beispiel die Ringe günstiger kaufen kann. Auch soziales Verhalten gegenüber den Einwohnern von Albion wird euch angerechnet. Wenn ihr euch vor Frauen hinstellt und furzt macht das natürlich keinen sehr guten Eindruck. Von diesen Interaktionen gibt es wirklich sehr viele: Furzen, Tanzen, Lachen oder Witze erzählen, jemanden die Faust zeigen und weiß der Teufel noch was es alles gibt. Eine nette Spielerei am Rande.

Gameplay

Fable 1 hatte für mich persönlich einfach das beste Kampfsystem. Bei dem dritten Teil bin ich mir im Moment nicht mehr so sicher, ob der auch wieder in dieser Form war, aber der zweite war es eben nicht, was mich enttäuscht hatte.

Warum? Weil in Fable 1 das Kampfsystem einfach, aber richtig spaßig war. Mit einer Taste könnt ihr eure Waffe benutzen, mit der anderen zaubert ihr und mit der dritten setzt ihr Fernwaffen ein. Je nachdem wie häufig ihr eine Art des Kampfes nutzt, desto mehr Erfahrungspunkte in Form von magischen Kügelchen könnt ihr hinterher einsammeln. Diese wiederum sind wichtig, damit ihr die entsprechende Technik besser ausbauen könnt. Wenn ihr also ein super starker Magier sein wollt, dann müsst ihr auch viel mit Magie arbeiten, um dort neue Fähigkeiten kaufen zu können oder einfach nur zu verbessern. Dies macht ihr dann in eurer Gilde.

Das hört sich extrem einfach an, ist aber unwahrscheinlich motivierend und wirkt sich auch spürbar und positiv am Gameplay aus! Ich meine mich zu erinnern, dass der zweite Ableger nicht einmal mehr Mana hatte, sodass man eigentlich permanent zaubern konnte ohne auf die Energie zu achten. Das ist aus unserer Sicht völliger Quatsch und macht auch keinen Spaß, deshalb ist das Kampfsystem aus dem ersten Teil wesentlich besser noch gelöst.

In Albion gibt es neben den Quests einfach unzählig viel zu entdecken. Sei es geheime Dämonentüren, Schlüssel die versteckt sind oder geheime Orte die ihr erkunden könnt. Wie ihr das Spiel zockt, ist euch überlassen. Aber man wird trotzdem immer schön dezent an einem Faden entlang geführt, sodass die Motivation bis zum Schluss extrem hoch ist. Unzählige Waffen und Zauber runden schließlich das Paket gefüllt mit schönen, unterschiedlichen Arealen super ab!

Technik

Sicherlich hat das Game einen schärferen Look und sieht immer noch sehr liebevoll aus, aber man merkt an vielen Stellen dass es ein HD Remake ist. Die Steuerung ist immer noch sehr unzeitgemäß, teilweise fühlt sie sich sehr schwerfällig und unpräzise an und auch in der Grafik gibt’s in Sachen Schärfe viele Probleme.  Gerade Mimiken der einzelnen Charaktere sind einfach nicht schön anzusehen! Der Sound ist nach wie vor einmalig und passt perfekt zu diesen Märchenhaften Zauber!

Fazit

Fable ist einfach eines der Games , das man nicht nur spielt, sondern gleichzeitig auch fühlt. Die Märchenhafte Geschichte und Umgebungen gepaart mit dem grandiosen Gameplay sind einfach unglaublich toll. Egal ob man das Game schon gespielt hat oder nicht, es ist definitiv ein Pflichttitel für die Xbox 360 und für uns auch immer noch der beste Fable Teil! Zwar ist die Technik für einen HD Remake nicht ganz so gelungen, aber bei diesem Spiel drückt man da sehr gerne ein Auge zu! Endlich ist das Spiel im Handel, also greift endlich zu! Tretet der Heldengilde bei und gestaltet euer eigenes Abenteuer!

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