Autor:  Matze Fenn 13.03.2014, letztes Update: 05.06.2022
Wertung: 6.5

Yoshi’s New Island im Test

Nintendo 3DS
Nintendo 3DS

Die alten Hasen unter uns Gamern mögen sich noch an die glorreiche Zeit des SNES erinnern. Eine Zeit in der die japanischen Rollenspiele ihr goldenes Zeitalter anbrachen, ein Harvest Moon geboren wurde und auch Yoshi’s Island entstand. Letzteres gilt für viele Spieler bis heute als eines der besten Jump and Runs aller Zeiten. Mit Yoshi’s New Island für den 3DS versucht Nintendo nun nach langer Wartezeit an diesem Erfolg anzuknüpfen.

Dem Stil nahezu treu geblieben

Bei der Designentscheidung hat sich der Entwickler Arzest bei Yoshi’s New Island stark an dem Klassiker aus SNES-Zeiten orientiert. Zu erwähnen ist, dass der bekannteste Titel des Studios Wii Play ist, jedoch sich die Belegschaft auch aus Mitarbeitern des eher bekannteren Studios Artoon zusammensetzt, welches wiederum auch schon für Yoshi’s Island für den NDS verantwortlich gewesen war. Entsprechend bekommt es der Spieler bei dem 3DS Ableger wieder mit der gewohnten, in pastellfarben eingetunkte Welt zu tun, in denen Baby Mario auf der Insel der Yoshi’s landet, nachdem sein Bruder Baby Luigi von Baby Bowsers Schergen entführt worden ist.

Entsprechend gilt es sich nun auf den Weg durch diverseste Level zu machen um den Bruder zu retten, und das alles auf dem Rücken der Yoshis. Ihr steuert hier diese Yoshis, könnt Gegner mit der Zunge einfangen und auf Feinde spucken bzw. verspeisen und in Eier verwandeln, welche euch auf Schritt und tritt folgen. Die Eier können anschließend in einem ca. 70° Winkel verschossen werden um bspw. ferne Objekte zu sammeln, Hebel umzuschalten oder klassisch Gegner abzuservieren.

Hier müsst ihr aber auch achtgeben nicht getroffen zu werden. Denn erleidet ihr Schaden, verliert ihr auch Baby Mario, das dann in einer Seifenblase durch die Lüfte schwebt. Zudem läuft ein Timer ab, der angibt wieviel Zeit ihr noch habt Baby Mario einzusammeln. Läuft dieser ab, schnappen sich Baby Bowsers Schergen den kleinen Schreihals. Nostalgiker erinnern sich: Dies war auch schon auf dem Super Nintendo so, jedoch erscheint uns die Schwierigkeit hier eher zu gering den Rotzlöffel einzufangen. Während sich dies auf der Konsole aus den 90er Jahren noch teils als hektisch erwies, hatten wir auf dem 3DS kaum Probleme, nicht zuletzt da Mario stets auf euch zuzuschweben scheint – merkwürdig.

Nicht mehr das Maß der Zeit!

Insbesondere fiel uns bei Yoshi’s New Island eines auf: Es spielt sich langweilig! Der Schwierigkeitsgrad ist viel, viel zu simpel gestrickt, also quasi nicht existent und auch im Bereich der Abwechslung hatten wir teils unsere liebe Not und Mühe am Spiel dran zu bleiben. Die Level sind nett, aber spielerisch hat sich kaum was verändert seit den Anfängen der Serie. Entsprechend ist der Status quo gleichgeblieben, was gerade mit heutiger Konkurrenz im Genre, wie Rayman Legends oder Donkey Kong Country: Tropical Freeze (wir berichteten), einfach zu wenig ist.

Während fast der gesamte Spielverlauf äußerst einfach abgearbeitet werden kann, gibt es hin und wieder auch einige kleinere Rätselpassagen, in denen der Spieler bspw. zunächst einen Schlüssel für eine Tür beschaffen muss. An sich ist dies auch nicht sonderlich schwierig, jedoch gab es eine Szene im Spiel, die schon an Unfairness grenzte: Hier galt es zunächst eine in der Luft schwebende Itemwolke zu entdecken um fortfahren zu können. Wenn selbst erfahrene Spieler schon irritiert die Augenbrauen hochziehen, dann fragt man sich doch was die doch sehr junge Kernzielgruppe des Spiels erst denken muss.

Gewiss gibt es zudem ein paar kleine Neuerungen, wie bspw. die Möglichkeit sporadisch übergroße Gegner zu verschlingen und in gigantische Eier zu verwandeln. Diese können dann verschossen werden und sind sicherlich ein kleiner Hingucker. Allerdings muss man hier auch unweigerlich an die Mega-Mushrooms aus den aktuellen Mario Jump’n Runs denken, weshalb dieses Feature zwar ganz nett ist, aber eben nichts wirklich Neues.

Interessanter ist ein bestimmter Superstern, der unserem Yoshi in Sonic the Hedgehog Manier erlaubt mit High-Speed durch die Gegend zu flitzen und sogar der Gravitation zu trotzen. Entsprechend können damit Wände und Decken erstürmt werden, wobei dieses Feature allerdings nur sehr selten vorkommt. Die Möglichkeit sich in unterschiedliche Objekte wie in Pressluftyoshi oder Heliyoshi zu verwandeln gibt es auch wieder. Es ist nicht neu, aber die Verwendung der gyroskopischen Sensoren des 3DS zu verwenden um die Figur in Sidescrolling Manier zu steuern ist durchaus nett. Im Bereich der Soundtechnik schlägt sich Yoshi’s New Island allerdings eher schlecht als recht. Die Tracks sind einschläfernd und repetetiv – merkwürdiger Weise genau das was wir von Nintendo Games überhaupt nicht gewohnt sind.

Neben der Story steht dem Spieler in Yoshi’s New Island auch noch ein 2-Spieler Minispiel Modus zu Verfügung. Die unterschiedlichen Minispiele können im Verlauf der Story freigeschaltet werden, jedoch gibt es auch einen Haken: Jeder der beiden Spieler muss eine Kopie des Titels besitzen. Wir fragen hier zurecht warum? Andere Spiele wie Mario Party: Island Tour haben es doch auch geschafft, dass nur eine Cardridge notwendig ist.

Fazit

Yoshi’s New Island zu bewerten ist nicht einfach. Das Spiel ist unglaublich einfach zu bewältigen, bietet wenige spannende Features, von denen noch weniger innovativ sind und selbst der Soundtrack lässt sich am besten genießen, wenn man ihn ausschaltet und einen Zelda Soundtrack in die heimische Musikanlage einschmeißt. Jedoch ist nicht alles schlecht. Der klassische Stil des Franchises wurde gut eingesetzt und auch ist die Steuerung recht präzise. Allerdings sei der Titel nur für die jüngere aktuelle Gamer-Generation zu empfehlen, also für Neueinsteiger in unser geliebtes Hobby. Veteranen sollten die Finger davon lassen und selbst alteingesessene Fans des Franchise sollten lieber Vorsicht walten lassen.

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