Autor:  26.03.2014, letztes Update: 13.01.2018
Wertung: 7.5

Titanfall: Mehrspielerschlachten für Sci-Fi-Freunde

Titanfall Screenshot
Titanfall Screenshot

Titanfall im Test. Electronic Arts hat endlich seinen Multiplayer-Shooter für die Xbox One veröffentlicht. Der Publisher will damit nichts Anderes als das Genre neu definieren. Aber schafft der Shooter von Entwickler Respawn Entertainment das auch?

Microsoft hat Glück. Publisher EA hat sich entschieden, den Multiplayer-Shooter exklusiv für Xbox und Windows anzubieten. Wenn das Spiel überzeugen kann, gibt es vielleicht ein Kaufargument mehr für die Xbox One. Der aktuellen Konsole aus Redmond fehlt es nämlich noch an vorzeigbaren Spielen.

Entwickler weiß, wie es geht

Titanfall kann ein Kassenschlager werden. Warum? Entwickler Respawn Entertainment kennt sich aus. Immerhin hat das Studio bereits am Franchise Call of Duty gebastelt. Doch Electronic Arts lässt nichts unversucht. Schon seit Sommer 2013 wirbt der Publisher sehr fleißig für das Spiel. Neue Produkte sind immer auch ein Risiko.

Anleihen bei Call of Duty

Wir runzeln nicht mit der Stirn, wenn uns Titanfall im Gameplay in Teilen doch an Call of Duty erinnert. Ihr werdet ständig von Erfolgsmeldungen berieselt. Die Spielgeschwindigkeit ist hoch. Das erinnert stark an Activisions Shooter-Reihe.

Trotzdem fühlt sich Titanfall aufregend neu und anders an. Riesige Kampfroboter schmücken das Schlachtfeld. Eure Fähigkeiten sind nahezu artistisch.

IMC versus Milz

Titanfall ist kein Spiel für Kampagnenliebhaber. Vielmehr ist EAs Shooter ein reiner Team-Wettbewerb. Ihr kämpft in keinem der insgesamt fünf Spielmodi alleine. Ihr entscheidet Euch für eine von zwei Fraktionen: IMC oder Milz.

Einen roten Faden gibt es, aber der ist sehr dünn. Die Story erlebt Ihr nur unterschwellig. Tatsächlich geht es um den Konflikt zwischen der IMC und der Milz. Es gibt auf den ersten Blick sogar einen Grund, sich der kurzen, dreistündigen Kampagne zu widmen. Habt Ihr das Daumenkino durchgespielt, stehen Euch alle Roboter-Modelle zur Auswahl, aber auch nur dann. Dummerweise bieten die unterschiedlichen Chassis nur kosmetische Unterschiede.

Wow-Effekt

Neben dem interessanten Multiplayer-Gameplay kann Titanfall aber noch mit etwas Anderem punkten. Das Setting ist frisch und wirklich schön anzusehen. Ihr trefft auf interessante Planeten, fliegende Aliens, aber auch bizarre Riesenwesen. Tragisch ist nur, dass wir eben über dieses Leben um uns herum gar nichts erfahren.

Ihr selbst schlüpft nur in die Rolle eines namenlosen Soldaten. Der erlebt den Konflikt zwischen IMC-General Marcus Graves und dem Milz-Überläufer James McAllan. Während Ihr Euch auf Mehrspieler-Karten den Arsch aufreißt, verraten vereinzelt Funksprüche ein paar Hintergründe. In der oberen Bildschirmecke seht Ihr ab und an ein Gesicht oder Szenen über Eure Kommunikationsschnittstelle. Doch im Eifer des Gefechts habt Ihr gar nicht die Zeit, genauer hinzusehen. Dazu kommt, dass es ganz egal ist, ob Ihr ein Match verliert oder gewinnt. Die Geschichte wird fleißig weiter über den Äther geschickt.

Einmal Multiplayer, mit Alles

Wenn Ihr Euch für Multiplayer interessiert, kommt Ihr bei Titanfall in jedem Fall auf Eure Kosten. Ihr beginnt auf jeder Map zwar zu Fuß, doch das bleibt meist nicht lange so. Ihr stürmt gut gepanzert auf die Gegner zu, versucht deren Schwachpunkte auszumachen. Habt Ihr ein paar Minuten auf der Karte verbracht, kommen die Titanen dazu.

Langweilig sind die Infanterie-Gefechte überhaupt nicht. Ihr seid dank Jetpacks und anderen Hilfsgeräten stets flott unterwegs. Das unterscheidet Titanfall von vielen anderen Shootern. Ähnlich rasant hat es zuletzt Crysis 3 versucht, bei Gefechten über mehreren Ebenen auf Hochhäusern.

Springen, Laufen, Kämpfen

Geübte Spieler hüpfen wie Flöhe über Dächer und Gassen. Alle Schlachtfelder bieten verschiedene Laufrouten. Doch Ihr findet auch genügend Raum für Improvisation. Beispielsweise könnt Ihr im Modus „Capture The Flag“ Eure Verfolger mit cleveren Abkürzungen spielend leicht abhängen.

Anfangs werdet Ihr vermutlich einige Tode sterben. Das geht sogar relativ fix, genauso fix wie das ganze Gameplay. Doch das das ist normal. Das Gesundheitssystem in Titanfall ist Genrestandard. Wenn Ihr Euch kurz versteckt, wird Eure Lebensenergie regeneriert.

Rangaufstiege: Die Leiter hoch

Erfolgreiche Aktionen im Spiel werden belohnt. Ihr steigt sukzessive im Rang auf und erhaltet Belohnungen. Ihr könnt Missionsziele erfüllen und müsst nicht einmal Gegner selbst abschießen, sondern nur dabei helfen. In jedem Fall gibt es für Euch was obendrauf. Die Motivation wird dadurch gesteigert.

Wie so oft haben aber geübte Spieler einen Vorteil gegenüber Anfängern. Wenn Ihr dazu gehört, werde Ihr das Maximal-Level von 50 relativ schnell erreichen. Ihr könnt dann Eure Erfolge noch einmal zurücksetzen und beginnt wieder bei Null. Dafür steigt Ihr dann im Prestige-Level auf.

Eure Titanen

Was sind eigentlich diese Titanen, von denen das Spiel seinen Namen hat? Die riesigen Kampfroboter sind vergleichbar mit Euren Leibwächtern. Ihr könnt sie vergleichbar ausstatten, wie Eure eigenen Kampfanzüge. Es gibt unterschiedliche Ausrüstungsvarianten mit diversen Einzelteilen.

Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zwischen den Titanen ist ihr Chassis. Ihr habt die Wahl, den Titan schwer, ausgewogen oder leicht zu panzern. Ihr könnt den Titan dann beispielsweise wie ein schwer gepanzertes Zusatzschild nutzen, das enorm viel einsteckt. Oder Ihr setzt auf einen leichtfüßigen Roboter, der schnell zuschlägt und sich dann aber zurückzieht, um keinen Schaden zu nehmen.

Technik, die begeistern kann

Grafisch hätte Respawn Entertainment die Xbox One ein bisschen mehr fordern können. Die Atmosphäre in Titanfall ist trotzdem prima. Die Waffen im Gefecht klingen authentisch. Die Schlachtfelder sind sehr abwechslungsreich. Doch es hätten mehr sein dürfen. Schade ist nur, dass es keine richtige Kampagne gibt. Das spielt aber in diesem Multiplayer-Sternchen eine untergeordnete Rolle.

Fazit

Titanfall macht alles richtig, indem es sich auf den Mehrspieler-Modus konzentriert. Klar ist es schade, dass man keine Geschichte erlebt. Dafür entschädigen Euch aber die Gefechte mit schneller und atmosphärischer Action.

Wenn Ihr Call of Duty kennt, werdet Ihr Euch durchaus zuhause fühlen. Immerhin arbeiten bei Respawn Entertainment einige bekannte Gesichter von Infinity Ward. Das Gameplay ähnelt demjenigen des Militär-Shooters. Wenn Ihr Call of Duty mögt, oder wenn Ihr Multiplayer-Shooter mögt, dann könnt Ihr keinen Bogen um Titanfall machen!

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