Apple-Patent: Mit dem iPhone bald zu Hause nicht mehr autorisieren?

Alexander Trust, den 3. Juli 2014
Patent-Zeichnung zu Apple Patent für Location-Sensitive Security Levels
Patent-Zeichnung zu Apple Patent für Location-Sensitive Security Levels

Eine neue Patentanmeldung Apples zeigt eine Lösung, die vorsieht die Autorisierung des iPhones oder anderer iDevices über den Standort zu manipulieren. Das würde bedeuten, dass man zu Hause keinen Freischaltcode mehr benötigt, während man auswärts sehr wohl den Fingerabdruck verwenden muss.

Das System, das Apple sich patentieren hat lassen, basiert auf Sicherheitsprofilen, die abhängig von der Position des Geräts gewählt werden. Während die Hardware auf mehrere Arten und Weisen die Position des Gerätes erkennt, wird die Software abhängig davon manipuliert. Die Möglichkeit unterschiedliche Profile zu nutzen, erlaubt mehrere Anwendungszwecke. Profile könnten z. B. für zu Hause, den Arbeitsplatz oder auch im Auto ausgewählt werden.

Zugriffsebenen steuern

Hauptzweck des Systems liegt aber offenbar nicht in der ortsbasierten Anpassung der Benutzeroberfläche und von Einstellungen, sondern in der Steuerung von Zugriffsebenen. Damit verbunden ist dann ein Szenario, dass man daheim lediglich einen viertstelligen Zifferncode eingeben müsste und auswärts aber in jedem Fall Touch ID benötigt.

Aufenthaltsort ein Datenpool

Den Aufenthaltsort des Mobile Device will Apple gleich über mehrere Kanäle herstellen und spricht in der Patenanmeldung daher von „Location Aspect“. Dieser beinhaltet Daten von Mobilfunktürmen, GPS-Daten, einem Wi-Fi-Netzwerk bis hin zum Abstand von einzelnen Smartphones oder Tablets untereinander.

Hand in Hand geht dieser „Location Aspect“ mit dem „Location Context“. Der richtet mit Hilfe des Nutzers unterschiedliche Einstellungen auf den Geräten ein, je nachdem, wo es sich befindet. Dazu könnte der Nutzer verschiedene Profile selbst einrichten mit individuellen Einstellungen und Standorte anlegen/speichern und ihnen die jeweiligen Profile zuordnen.
Das ist jedoch nur ein Teil des „Location Context“. So geht es Apple nicht nur darum, bei gespeicherten Orten vorgesehene Profile zu laden und entsprechende Funktionen einzuschränken oder freizugeben. Sondern das System soll auch auf unbekannte Einflüsse mit Veränderungen reagieren. Genannt wird als Beispiel ein unbekannter Wi-Fi-Hotspot (in einem Einkaufszentrum). Sobald beispielsweise das Smartphone diesen unbekannten Hotspot erkennt, könnte es automatisch die Sicherheitsmechanismen hochfahren. Denkbar sei, dass in solchen „unbekannten“ Gegenden der Zugriff auf sensible Daten wie das Adressbuch oder den Kalender erschwert würden.

Das Auto als Standort könnte im geschilderten Szenario Apples bei einem iPhone den Notruf und das Abspielen von Musik erlauben, aber weitere Funktionen nicht ohne Autorisierung freigeben.

Eingereicht wurde das Patent von Apple am 31. Dezember 2012, als Erfinder werden Alexander Reitter, David Amm, Julian Missig und Raymond Walsh genannt, die allesamt in Kalifornien ansässig sind.


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