GIGA von Econa an Vermarkter Ströer verkauft

Alexander Trust, den 20. August 2014
GIGA.de - Screenshot
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Das Internetportal GIGA.de und dessen Betreibergesellschaft GIGA Digital AG haben einen neuen Besitzer. Die Econa AG hat Giga an die Ströer Media AG verkauft. Die IEG Investmentbank tritt als Berater auf.

Ganz ohne große Ankündigung, und offenbar ohne Personalwechsel, ging der Besitz am Portal GIGA.de von der Beteiligungsgesellschaft Econa AG an einen neuen Besitzer über. Das durch diverse Fusionen enorm gewachsene Projekt gehört nun dem Vermarkter Ströer.

Ströer kauft GIGA Digital AG

Auf der Webseite von Econa steht zu lesen, dass die unternehmerische Beteiligungsholding nicht mehr an GIGA.de beteiligt ist. GIGA.de wurde jetzt vom Vermarkter Ströer von Econa übernommen (PDF), das Impressum nennt die GIGA Digital AG aus Berlin, die offenkundig als Ganzes veräußert wurde. Der Preis dafür soll laut heute veröffentlichtem Geschäftsbericht bei 4,1 Millionen Euro liegen (PDF).

GIGA hat bewegtes Leben

Econa hatte GIGA 2010 von einer Tochtergesellschaft von Rupert Murdochs News Corp. gekauft, nachdem diese es erst ein Jahr vorher von Premiere erworben hat. GIGA als Marke hat ein bewegtes Leben hinter sich, startete die Webseite zunächst als Ergänzung zu einer Fernsehsendung auf NBC. Später wurde die Games-Sparte von Turtle Entertainment (Stichwort: ESL) übernommen und 2007 an Premiere verkauft. Der Pay-TV-Sender hatte im Februar 2009 den Stecker gezogen und GIGA ging als Web-Projekt mit neuem Eigentümer (News Corp./IGN) weiter. Zu diesem Zeitpunkt versuchte der ehemalige Macnotes-Besitzer Randolf Jorberg ebenfalls das Projekt zu übernehmen, wurde jedoch von IGN überboten.

Econa kaufte GIGA 2010

2010 stand schließlich ein weiterer Verkauf der Marke samt Content an. Den Zuschlag erhielt diesmal die finanzkräftige Econa AG Beteiligungsgesellschaft, die bereits dutzende Webseiten aus demselben Business betrieb: Winload, Macnews und benm.at, um nur einige zu nennen. All diese Portale wurden dann in der Marke GIGA zusammengeführt, um eine gewisse Stärke im Contentbereich für technische Interessen im deutschsprachigen Raum zu bündeln. Glaubt man SEO-Metriken wie dem Sichtbarkeitsindex, hat sich das Unterfangen gelohnt; zu diesem Zeitpunkt, 2010, wurde der damalige Macnotes-Besitzer abermals trotz eines sechsstelligen Gebots von Econa ausgestochen.

Shu-Show bei GIGA eingestampft

Econa hatte anfangs Großes mit GIGA vor, unter anderem war eine regelmäßige Live-Show geplant, wofür ehemalige GIGA-Moderatoren (Tom Westerholt und Shu On Kwok) wieder angeheuert wurden. Diese Show wurde wegen Zuschauerschwund nicht sehr lange produziert. In letzter Zeit machte GIGA eher mit fragwürdigen SEO-Praktiken von sich reden.

Mit Ströer weiterer Vermarkter am Medium

Tatsächlich landete Kwok dann beim Werbeblatt/Informationsanbieter Curved, das/der erst im Februar 2014 mit Finanzmitteln von E-Plus von der Hamburger Agentur SinnerSchrader betrieben wird.

Gleiches gilt also seit kurzem auch für GIGA.de und die GIGA Digital AG. Damit liegt ein weiteres vermeintlich neutrales Medium in den Händen eines Werbevermarkters, in diesem Fall der Ströer Media AG.


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