iPhone und iPad Schuld an Abwertung von Finnlands Kreditwürdigkeit

Alexander Trust, den 14. Oktober 2014
iPhone 6 und iPhone 6 Plus
iPhone 6 und iPhone 6 Plus

Der finnische Premierminister Alexander Stubb hat gegenüber CNBC abermals Apple und seinen Produkten die Schuld an der Abwertung der finnischen Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agenture Standard & Poor gegeben.

Standard & Poor hat die Kreditwürdigkeit Finnlands wegen anhaltender Wirtschaftsschwäche von AAA auf AA+ reduziert. Laut Finnlands Premier ist Apple „Schuld“ daran. Tatsächlich hat Alexander Stubb jedoch keine Vorwürfe in Richtung Cupertino formuliert, sondern indirekt sogar den Erfolg von Apples iPhone und iPad herausgestellt. Stubb spricht in der Rhetorik des Boxens gegenüber CNBC von zwei „Champions“ aus Finnland, die zu Boden gegangen sind. Dies sei zum einen das Technologie-Unternehmen Nokia (das jetzt zu Microsoft gehört) und die Papierindustrie.

iPhone hat Nokia „getötet“

Nokia dominierte einst den Markt für Mobiltelefone, konnte aber nie auf den fahrenden Zug der Smartphones aufspringen. Als es zur Übernahme durch Microsoft kam, waren die Hoffnungen groß, doch der bislang durchwachsene Erfolg von Windows Phone sorgte dafür, dass Massen-Entlassungen bei Nokia angekündigt wurden. Laut Finnlands Premier ist der Erfolg des iPhones Schuld am Niedergang Nokias.

Das Apple-Tablet iPad hingegen hat den Siegeszug des elektronischen Papiers eingeleitet und dafür gesorgt, dass die finnische Papier-Industrie schon länger schwere Zeiten erlebt.

„A little bit paradoxically I guess one could say that the iPhone killed Nokia and the iPad killed the Finnish paper industry.“
Alexander Stubb

Nokias Niedergang hausgemacht

Während die Zusammenhänge in der Papierindustrie sicher komplexer sind, kann man zumindest bei Nokia sagen, dass der Niedergang hausgemacht ist. Zuerst verschlief Nokia das Smartphone-Business und den Wandel hin zu Touchscreen-Devices. 2011 übernahm dann Stephen Elop als Geschäftsführer das Ruder und traf eine schwerwiegende Entscheidung: Man verkündete, auf Windows Phone als Betriebssystem seiner Smartphones zu setzen, statt Android. Schon kurz darauf fielen die Verkaufszahlen um 40% und Nokia erwirtschaftete 92% weniger Profit.


Ähnliche Nachrichten