iTunes-Klage: Apple entfernte Musik von Fremdanbietern vom iPod

Stefan Keller, den 4. Dezember 2014
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Zwischen 2007 und 2009, also in den letzten großen Jahren des iPods, hat Apple (gekaufte) Musik aus anderen Quellen als iTunes von iPods gelöscht. Dies wurde nun im Rahmen einer Wettbewerbsklage gegen das Unternehmen bekannt. Den Abzug hat der Besitzer des iPods aber selbst gezogen.

Laut Wall Street Journal hat Apple zwei Jahre lang, zwischen 2007 und 2009, alles versucht, um nicht bei iTunes gekaufte Musik vom iPod fernzuhalten. Wollte ein Anwender seinen MP3-Player mit iTunes synchronisieren, wurde überprüft, ob sich darauf anderswo gekaufte Musik befindet.

Falls iTunes das bejahen konnte, wurde dem Anwender eine kryptische Fehlermeldung präsentiert. Um den Fehler zu beheben, sollte der Player auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Dies hat bekanntlich zur Folge, dass sowohl das Betriebssystem als auch die Benutzerdaten gelöscht und neu aufgespielt werden. Im Falle der Musik blieben dann aber diejenigen Songs, die nicht bei iTunes gekauft wurden und demzufolge nicht in der iTunes-Mediathek anzutreffen waren, auf der Strecke. Nennenswerte Opfer dieses Reinigungsprozesses ist beispielsweise RealNetworks.

Apple argumentiert mit Sicherheit

Apple hat dieses Verhalten damit verteidigt, dass dem Unternehmen an der Sicherheit seiner Anwender gelegen war. Man wollte auf diese Weise sicherstellen, dass Daten nur via iTunes auf den iPod geraten und so Malware ausschließen. Die Kläger sehen hingegen in diesem Vorgehen eine Ausnutzung des damaligen Monopols des iPods bei MP3-Playern und damit eine Wettbewerbsverletzung.

Nachdem die Klage eine Weile ruhte, hat 2012 ein US-Richter entschieden, das das Verfahren fortgesetzt werden kann. Im Rahmen der Verhandlungen wurden einige Details aus dieser Zeit bekannt.


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