Tim Cook zur Apple Watch: Sie muss nicht die erste sein

Alexander Trust, den 11. Februar 2015
Apple Watch - Smartwatch
Apple Watch – Smartwatch

Tim Cook war am Dienstag Gast auf der jährlichen Goldman Sachs Technologie- und Internet-Konferenz. Dort hat er sich unter anderem zur Apple Watch geäußert, bei der das Unternehmen aus Cupertino die gleiche Strategie verfolge wie beim iPod. Zudem kamen Apple Pay und die Kooperation mit IBM zur Sprache.

Cook erklärte abermals Apples Einstellung zur Entwicklung „großartiger“ Produkte, die in erster Linie nicht das Erreichen gewisser finanzieller Ziele oder Verkaufszahlen berücksichtige. Man sorge sich nicht darum Wachstumserwartungen zu erreichen, sondern möchte Produkte für sich selbst sprechen lassen. Das Gesetz der großen Zahlen, gab Cook an, sei eine Art altes Dogma, dem Apple nicht zustimmt.

Er sei, so Cook, von seinem Mentor Steve Jobs dazu angehalten worden, sein Denken keinen Schranken zu unterwerfen. Deswegen sei man bei Apple nicht fokussiert auf „die Zahlen“.

Apple Watch wie der iPod

Cook verglich den Markt für Smartwatches mit demjenigen für MP3-Player zu der Zeit, als der iPod von Apple veröffentlicht wurde. Damals ging es nicht darum, der Erste zu sein, sondern der iPod sei ein Produkt gewesen, das leicht zu bedienen sei und an das sich die Leute noch heute erinnern. Diesen Erfolg versucht der iPhone-Hersteller aus Cupertino nun mit seiner Smartwatch zu wiederholen.

Die Apple Watch werde die Art, wie man sein Leben führt, verändern. Der Apple-CEO nutze Siri auf der Smartwatch in schöner Regelmäßigkeit und er nutzt die Uhr, um ihn daran zu erinnern, sich mehr zu bewegen. Wenn er eine Stunde nur gesessen hat, dann bekommt er subtile Klopfzeichen von der Apple Watch an seinem Handgelenk, die ihn daran erinnern, sich doch mal wieder die Beine zu vertreten.

Apple Pay und Sicherheit

Auch über Apple Pay sprach Cook. Er sei erstaunt über die schnelle Verbreitung des Service und die Annahme durch Kunden und Industrie. Die Leute hätten ein Recht auf ihre Privatsphäre, betonte der Apple-CEO. Denn bei den Transaktionen, die via Apple Pay ausgeführt werden, wird lediglich ein Token übertragen und keine Daten zum Kauf, zur Uhrzeit oder dem Betrag.

„The vast majority of customers don’t want everyone knowing everything about them. You are not our product. That is our product. There’s no reason why we need to know where you’re buying, what you’re buying, how much you’re paying. It’s none of my business.“

Apple ändert Strategie in China nicht

Seine Strategie werde Apple für China bzw. den chinesischen Markt nicht ändern. Apple würde Ratschläge bekommen, man solle günstigere Produkte für den chinesischen Markt entwerfen, weil man dort den Preis nicht zahle. Doch das sei überhaupt nicht nötig und die Forderung illegitim. Das würde nicht bedeuten, dass jeder sich ein großartiges Produkt leisten könne, doch es bedeutet nicht, dass nicht trotzdem jeder gerne eins haben möchte. In China gäbe es genügend Geschäfte für Apple zu machen (wie der letzte Quartalsbericht und geschätzte Verkaufszahlen nachweisen).

Dividende, IBM, die Zukunft des Mac

Außerdem könnte es sein, dass Apple demnächst die Dividende für seine Aktien weiter anheben wird. Geld, das Apple nicht brauche, so Cook, würde man, mit einem gewissen Puffer wieder zurückgeben wollen.

Angesprochen auf die Kooperation mit IBM nannte Cook das Venture „komplementär“. IBM habe viele Mitarbeiter und Erfahrungen in einigen vertikalen Märkten. Apple hätte die Hard- und Software.

In punkto Mac ist sich Cook außerdem sicher, dass dieser noch genügend Luft nach oben hat. Der Apple-CEO verwies auf die positive Entwicklung seit dem Jahr 2000, die gegen einen allgemeinen Trend von fallenden PC-Verkäufen steht.


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