Tim Cook: Diskriminierungs-Gesetze gefährlich

Alexander Trust, den 30. März 2015
Tim Cook
Tim Cook, Foto: Apple.

Tim Cook hat einen Kommentar in der Washington Post veröffentlicht, in dem er auf die Gefahren von Gesetzen hinweist, die öffentlich Menschen diskriminieren auf Grundlage religiöser Freiheit.

Apples Geschäftsführer hatte sich bereits nach Inkrafttreten eines neuen Gesetzes gegen Homosexuelle in Indiana, dem „Religious Freedom Restoration Act“, auf Twitter zu Wort gemeldet. Nun veröffentlichte der Mann an der Spitze des wertvollsten Unternehmens der Welt, der selbst homosexuell ist, einen Meinungsbeitrag in der eher konservativen Washington Post.

„There’s something very dangerous happening in states across the country.“
Tim Cook

Gefahr von Pro-Diskriminierungsgesetzen

Ein Welle von Gesetzen, schreibt Cook, seien in mehr als zwei Dutzend US-Bundesstaaten verabschiedet worden, die es Personen erlaubt, ihre Nachbarn zu diskriminieren. Die Spitze des Eisbergs sei der „Religious Freedom Restoration Act“, der vergangene Woche in Indiana Gesetz wurde und außerdem in Arkansas ein ähnlicher. Er erlaubt es Geschäftsinhabern Kunden nicht zu bedienen, wenn dies wider ihre religiösen Ansichten verstoße. Hinter dieser Fassade verbergen sich Gesetze zur Diskriminierung von Schwulen und Lesben.

Cook gibt an, dass es jedoch Gesetze gäbe, die deutlich transparenter in ihrer Diskriminierung seien. So würden Priestern in Texas Gehaltskürzungen bevorstehen, sollten sie sich erdreisten ein gleichgeschlechtliches Ehepaar zu trauen, selbst wenn der oberste Gerichtshof das Gesetz gegen die gleichgeschlechtliche Ehe in Texas aufheben sollte. Es gäbe mehr als 100 Gesetze, so Cook, die nur dazu gemacht sind, Diskriminierung in Gesetzestext zu meißeln. Die Gesetze würden Ungerechtigkeiten zu rationalisieren versuchen, indem sie etwas in die Waagschale werfen, was vielen heilig ist, ihr Glaube.

Nicht nur würden die Gesetze Jahrzehnte voller Erfolge für Gleichbehandlung und Gleichberechtigung zunichte machen – Cook geht sogar soweit, dass er sagt, die Gesetze würden sich gegen die Grundfeste richten, auf denen Amerika gegründet wurde.

Tim Cook stellt sich gegen Gesetze

Cook will andere wachrütteln, so schreibt er, sich ihm anzuschließen, um gegen diese und andere Gesetze zu opponieren. Er sieht Teile einer lebhaften Wirtschaft des 21sten Jahrhunderts in Gefahr, die einst mit offenen Armen empfangen wurde.

Cook sei als Kind in einer Baptisten-Gemeinde getauft worden und hat Ehrfurcht vor religiöser Freiheit. Ihm sei aber in der Baptisten-Gemeinde nicht beigebracht worden, Religion als Entschuldigung für Diskriminierung zu nutzen. Der Kampf gegen Diskriminierung sei nicht einfach, vor allem weil sie nicht immer so offensichtlich ist.

Zum Ende hin betont er noch einmal, dass Apple offen sei für jeden ganz gleich welcher Abstammung, Religion, Hautfarbe und Sexualität er angehört. Ganz gleich, so Cook, was das Gesetz in Indiana auch erlauben mag, Apple würde zu keiner Zeit Diskriminierung tolerieren.

Dann erinnert er noch einmal daran, dass Amerika die Zeiten der Segregation doch schon hinter sich gelassen habe, an denen Schilder mit Aufschriften wie „Nur für Weiße“ die Gesellschaft spalteten. Man dürfe die Errungenschaften nicht mit Füßen treten, für die Menschen sogar ihr Leben gegeben haben. Amerika müsse ein Land sein, mit Möglichkeiten für Alle. Es sei weder eine politische Angelegenheit, noch eine religiöse, sondern vielmehr die Art, wie man als Menschen miteinander umgeht. Es sei an der Zeit, so Cook, der Diskriminierung mutig entgegenzutreten.


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