iOS 9 und OS X 10.11: Mix aus Qualität und Funktion

Alexander Trust, den 22. Mai 2015
MacBook Pro 15 mit OS X Yosemite
MacBook Pro 15 mit OS X Yosemite

Medienberichten zufolge wird sowohl iOS 9 als auch OS X 10.11 in puncto neuer Funktionen nicht den gleichen Sprung vornehmen wie zuvor iOS 7 oder iOS 8, sondern in Teilen Qualitätssicherung durchführen, weil die Softwareingenieure darauf gedrängt haben sollen.

Mark Gurman zitiert Insider aus Apples Entwicklungsabteilung, die unter dem Deckmantel der Anonymität ausgeplaudert haben, dass Ingenieure die Verantwortlichen gebeten haben bei OS X 10.11 und iOS 9 nicht zu sehr auf neue Funktionen zu setzen, sondern die Stabilität der Systeme zu verbessern. Die Apple-Verantwortlichen wollten nicht komplett ohne Neuentwicklungen auskommen, stimmten aber zu, einige Ressourcen mehr auf die Qualitätssicherung zu verwenden.

Konsumenten würden durchaus neue Funktionen finden, so eine Quelle gegenüber Gurman, aber die Liste der neuen Funktionen sei gegenüber den ursprünglichen Plänen der Entscheidungsträger etwas zusammengeschrumpft.

Neuigkeiten in iOS 9 und OS X 10.11

Gurman gibt darüber hinaus, basieren auf Informationen seiner Quellen, bereits einen Ausblick auf iOS 9 und OS X 10.11. Neben der Anpassung der Schriftart in OS X 10.11 und iOS 9 und einer neuen Home-App mit Raumverwaltung, soll es zum Beispiel eine „Split-Screen“-Ansicht für Apps auf dem iPad geben. Das würde einem echten Multitasking näher kommen.

Außerdem soll Apple Maps aktualisiert werden und Informationen zum öffentlichen Personen-Nahverkehr erhalten. Bei OS X soll vor allem die Benutzeroberfläche angepasst werden. Control Center, das man von iOS 8 bereits auf dem iPhone und iPad kennt, soll in OS X 10.11 ebenfalls Einzug halten, nachdem es zwischendrin bereits in einer Beta von OS X Yosemite zu finden war, dann aber doch nicht mit der finalen Version erschien.

Sicherheitsfunktionen in iOS 9 und OS X 10.11

Vor allem in puncto Sicherheit möchte Apple den Nutzern in iOS 9 und OS X 10.11 mehr bieten. Es ist die Rede von einem Feature namens „Rootless“ von dem intern bei Apple viele Leute begeistert sein sollen. Die Funktionalität soll auf Kernel-Level integriert werden. Sie soll verhindern, dass selbst Administrator-Nutzer manche Dateien manipulieren können.

Rootless

Den Tippgebern Gurmans zufolge soll diese Funktion für iOS vor allem Jailbreakern einen großen Stolperstein in den Weg legen. Unter OS X kann man die Funktionalität hingegen deaktivieren. Der Finder soll in diesem Zusammenhang, obwohl er bereits seit Jahren Thema ist, keine umfassenden Veränderungen erfahren.

iCloud Drive

Apple will mit iOS 9 und OS X 10.11 die Synchronisation von Dokumenten auf einem neuen Weg über iCloud Drive implementieren. Bislang würde ein Verfahren genutzt, analog zu IMAP bei E-Mails, das dabei aushilft. Das neue Verfahren soll eine bessere Verschlüsselung der Verbindungen bieten und deutlich schneller sein. Startet ein Nutzer beispielsweise die neue Notizen-App, wird ihm die Frage gestellt, ob er von dem bisherigen Verfahren auf das neue umstellen möchte, bei dem die Inhalte auf das neue iCloud-Drive-System und dessen Server verschoben wird.
Apple bietet iCloud Drive als Alternative zu Dropbox, One Drive und Co. an und hofft, dass einige Nutzer sich gerne darauf einlassen werden.

Es gäbe sogar eine App, mit der man alle Inhalte auf dem iCloud Drive ansehen könnte. Ob diese jedoch auch Konsumenten zur Verfügung gestellt wird, ist bislang noch nicht entschieden. Diese müssten evtl. weiterhin über den Finder gehen oder die Dateidialog in Apps.

Vertrauenswürdige WLAN-Verbindungen

Darüber hinaus berichten Gurmans Quellen von einer Funktion, die Internet- und Netzwerk-Verbindungen von iOS und OS X verwaltet. So soll es etwas wie „vertrauenswürdige WLAN-Verbindungen“ geben. Stellt ein iOS-Device oder ein Computer mit OS X eine Verbindung zu einem Router her, der als vertrauenswürdig gilt, geschieht dies mit weniger „Daumenschrauben“, wohingegen nicht vertrauenswürdige Verbindungen mit höherer Verschlüsselung. Apple soll dieses Feature bereits mit eigenen und fremden Apps ausprobiert haben, sodass diese weiterhin funktionieren, selbst wenn die Internetverbindung in einem anderen gesicherteren Kontext stattfindet.


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