Australien: Recht auf Vergessen kostet Google $115.000

Alexander Trust, den 24. Dezember 2015
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Rund 75.000 Euro Schadenersatz (115.000 AUD) wurden nun Dr. Janice Duffy von einem Gericht in Australien zugesprochen, die indirekt mit dem Recht auf Vergessen zu tun haben.

Schon 2011 verklagte Dr. Janice Duffy Google wegen Rufschädigung. Dabei hatte sich die Forscherin schon 2009 an Google gewandt, mit der Bitte, diffamierende Suchergebnisse aus der Suchmaschine zu entfernen. Kürzlich wurde nun vor dem obersten Gericht im Süden Australiens der Klägerin Recht gegeben und ihr ein Schadenersatz in Höhe von rund 75.000 Euro zugestanden. Allerdings kann Google noch in Berufung gehen.

Rufschädigung und Recht auf Vergessen

Eine Gruppe Personen hatte auf einer Internetplattform die Person Janice Duffy in Misskredit gebracht. Diese Seite landete in den Suchergebnissen auf Seite 1. Es handelt sich dabei um Prangerplattformen wie Ripoffreport, die bei der Suche nach ihrem Namen in Google ganz vorne landeten. Bei solchen Webseiten können Fremde Berichte veröffentlichen, in denen sie subjektive Begründungen formulieren, warum eine Person kriminell sein soll. Die Wahrheit der Behauptungen wird nicht hinterfragt.

In Spanien gab es vor Jahren einen ähnlichen Fall, der erst dafür sorgte, dass europaweit das „Recht auf Vergessen“, wie es im Volksmund genannt wird, eingeführt wurde. Außerhalb Europas gilt dieses nicht. Ob sich aus dem Fall von Duffy in Australien nun für Google ein ähnliches Szenario ableitet, bleibt abzuwarten.

Duffy freut sich zwar, dass sie gewonnen hat, wünschte sich aber das Ganze wäre nie passiert. Das Urteil bedeutet für sie vor allem, den Beweis, dass man sie diffamiert hat.


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